28.10.2021, 09:50
weitere Ergänzung einer unterstützenden Organisation: ESATruppin
Neue Begründung:
„Zuwanderung und Integration als Chance für Brandenburg“ lautet der Titel des Landesintegrationskonzeptes. Wo aber liegen die Chancen für Brandenburg, wenn elementare Mittel gekürzt anstatt erweitert werden? Wie kann Integration gelingen, wenn gewachsene Strukturen eingerissen werden? Uns erscheint es völlig unverständlich, wie die bisher geleistete Arbeit in diesem Bereich nicht anerkannt, sondern durch Kürzungen mit Geringschätzung behandelt werden soll. Die Streichung der Mittel für die Fortführung beider so wirkungsvollen Instrumente wird die zukünftige Integrationsarbeit stark behindern. Es sind Angebote für vulnerable Gruppen, Frauen, Kinder, die LSBTIQ*-Communities, schwer traumatisierte Personen, Menschen mit Migrationsgeschichte, Menschen mit Behinderung, Menschen mit einer wirklichen Perspektive – vor allem aber sind es Angebote, die die soziale Infrastruktur Brandenburgs stärken und Zukunftsorientierung bieten.
Zusätzlich erschwerte die Pandemie in den vergangenen zwei Jahren gesellschaftliche Teilhabe und inklusive Prozesse von Zugewanderten. Im Bereich der Integration führte sie neben der Isolation und den fehlenden Begegnungsmöglichkeiten unter anderem zum Wegfall von Integrations- und Sprachkursen sowie Beratungsangeboten und der damit einhergehenden notwendigen Unterstützung. Gerade jetzt besteht daher ein zusätzlicher Nachholbedarf in der Integrationsarbeit!
Stattdessen werden 75 Menschen [7] Anfang nächsten Jahres ohne Arbeit sein, Brandenburg verliert Fachpersonal, gut etablierte Projekte werden abgeschafft, erreichte Erfolge aufs Spiel gesetzt, Integrationsprozesse ausgebremst, Schutzsuchenden werden Perspektiven genommen und langjährig aufgebaute Unterstützungsmaßnahmen gehen verloren.
Die Unterzeichner*innen dieser Petition wenden sich daher mit Nachdruck an die Abgeordneten des brandenburgischen Landtages: Ziehen Sie nicht die Spar-, sondern die Notbremse zu den geplanten Kürzungen! Setzen Sie ein klares Zeichen für ein vielfältiges Brandenburg! Lassen Sie es nicht zu, dass die geplanten Einsparungen in den Bereichen Migration und Integration Brandenburg langfristig teuer zu stehen kommen und zu einem erheblichen gesellschaftlichen Schaden führen!
Vor diesem Hintergrund fordern wir:
- Die ungekürzte Weiterführung und Verstetigung der Migrationssozialarbeit
- Den vollständigen Erhalt des Integrationsbudgets für die Kommunen
- Mehrjährige Finanzierung von Projektangeboten für nachhaltig wirkende Strukturen
- Niedrigschwellige und mehrjährige Zurverfügungstellung von Mitteln für die Umsetzung von lokalen Integrationsprojekten
Unterzeichnende:
ISA e.V.
KommMit e.V.
RAA Demokratie und Integration Brandenburg e.V.
Unterstützer*innen:
Flüchtlingsrat Brandenburg
Aktionsbündnis #Ohneuns
Runder Tisch Asyl und Migration Potsdam-Mittelmark
ESTAruppin e.V.
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 297 (222 in Brandenburg)