16.05.2021, 16:18
ich wende mich an die Parteivorsitzenden, bzw. Kanzlerkasndidatinnen und Kandidaten für die nächste Bundestagswahl mit einem Anliegen, das mich nicht nur persönlich betrifft, sondern unzählige Anlieger von sogenannten "Sonderlandeplätzen" bundesweit, mit denen ich in Kontakt stehe.
Als Lärmgeplagte Anwohnerin eines solchen Kleinflugplatzes (Gemeinde Scheweighofen, RLP) kämpfe ich seit Jahren gegen Behörden, Institutionen und Landesministerien, und muss immer wieder erfahren, wie ungerecht die bestehende, bundesweit geregelte Gesetzeslage ist, die Anwohnern, die als Ausgleich zu einem anstrengenden und Kräfte zehrenden Berufsalltag einfach mal einen Tag in der Woche Ruhe brauchen, was ihnen seitens der Politik konsequent verwehrt wird. Denn dier "Spaßfliegerei" findet vor allem an Wochenenden, ganz besonders an Sonn- und Feiertagen statt, zusätzlich verschärft durch die vielerorts agierenden Fallschirmspringerbetriebe, die - meist unter dem Deckmantel eines Vereins - kommerzielle Interessen verfolgen und auf Kosten des Ruhebedürfnisses der arbeitenden Bevölkerung dicke Geschäfte machen und massiv Klima und Umwelt belasten. So etwas sehen - graphisch dargestellt - unsere Sonntage aus:
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Beschwerden bei dem in meinem Bundesland zuständigen Verkehrsinisterium, bzw. der Flugaufsicht, führten konsequent ins Leere, da das Recht der arbeitenden Bevölkerung auf Ruhe grundsätzlich in Frage gestellt wird. Belegfotos und -videos von Regelverstößen (Überflüge, Unterschreitung von Mindestabständen) werden grundsätzlich als "nicht belastbar" abqualifiziert, die Aussagen der Verantwortlichen des Flugplatzes grundsätzlich als "Wahrheit" betrachtet, Anwohner KEINERLEI Chance auf Veränderungen. Besagtes Ministerium, ebenso wie die Flugaufsicht, verstehen sich offensichtlich als Schutzpatron der Hobbyflieger, deren Rechte über denen der Anwohner, die darunter leiden, stehen. Und diese Hobbyflieger wissen das, daher nehmen sie sich jede Frechheit heraus. Man argumentiert hier dann, rein statistisch seien die Flugbewegungen ja sehr gering. Die Statistik berücksichtigt allerdings nicht die Tatsache, dass sich ca. 90% der Flugbewegungen - und auch nur sofern schönes Wetter - an Sonn- und Feiertagen abspielen, dass mehrstündige Platzrunden oder halbstündige Steigflüge jeweils nur einmal als Start erfasst werden aber eine Dauerbelästigung darstellen.
Wir haben hier eine völlige Schieflage der Gesetzeslage - und leider auch etliche Verbindungen zwischen Politik und Fliegerlobby. Ich weiß, wovon ich spreche, habe schon mehrere Situationen dieser Art erlebt.
Diese absolute Machtlosigkeit von lärmgeplagten Anwohnern gegenüber der Politik macht mich mittlerweile sehr wütend; daher habe ich vor etwas über zwei Jahren begonnen zu recherchieren: ich habe mich kundig gemacht bzgl dieser sogenannten Sonderlandeplätze (ca 400 in Deutschland), habe systematische die Orte gegoogelt und dort dann nach Presseberichten geforscht, wenn Namen von genervten Anwohnern genannt wurden deren Adressen oder Telefonnummern ausfindig gemacht und auf diese mühsame Weise ein bundesweites Netzwerk zu diesbezüglichen BIs und Einzelpersonen erstellt. Und meine bundesweiten Recherchen haben folgende Gemeinsamkeiten ergeben:
Übereinstimmend werden dieselben Regelverstöße benannt
Übereinstimmend wird festgestellt, dass die zuständigen Ministerien oder Flugbehörden alles durchgehen lassen und ihre schützende Hand über die Freizeitflieger halten
Übereinstimmend wird bemängelt, dass die bundesweite Gesetzeslage genau so angelegt ist, dass diese Flieger alles dürfen und die Anwohner keinerlei Möglichkeit haben, sich dagegen zu wehren
Übereinstimmend wird bemängelt, dass die Politik dem Ruhebdürfnis der Anwohner völlig empathielos gegenüber steht
Übereinstimmend bekam ich viele Beispiele von Vernetzung von Politik und Fliegerlobby genannt.
Übereinstimmend wird vor allem der (kommerzielle!) Fallschirmspringerbetrieb als extrem störend und belastend empfunden
Ich bin jetzt wieder mit all meinen Kontakten in Verbindung getreten, denn wir müssen jetzt vor der BT-Wahlen unser Anliegen massiv an die Parteien heran tragen, und dann denjenigen unsere Unterstützung zusagen, die endlich bereit sind, an der bestehenden Situation etwas zu ändern.
Ich sage es Ihnen ganz ehrlich: vor allem CDU und SPD haben für unser Problem keinerlei Verständnis (s. Ministerium RLP). Und daher werde ich diesmal meine ganzen Hoffnungen in die Grünen setzen. Und dahin gehend an alle Betroffenen meines bundesweiten Netzwerks dringend appellieren, dies ebenfalls zu tun.
(Fortsetzung in der folgenden Nachricht)