21.11.2017, 17:36
aktuellerArtikel von HGON zu diesem Thema
Neue Begründung: Wie aus dem Faunistischen Gutachten der Stadt hervor geht, Aktuelle Vorhaben bedrohen Hessens letzte Feldhamster-Vorkommen – Experten sind fassungslos
21. November 2017 Region
(pm/ea) – „Trauer um den Feldhamster“ – ihn gibt es wohl nicht mehr lange im Main-Kinzig-Kreis. Die Experten der Arbeitsgemeinschaft Feldhamsterschutz (AGF) der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) sind fassungslos über die aktuell geplanten Vorhaben und wie mit dem ohnehin schon stagnierenden Vorkommen umgegangen wird.
Der Westkreis zwischen Niederdorfelden, Nidderau, Mittelbuchen und Maintal stellt einen der letzten Rückzugsräume dieser streng geschützten Säugetierart in Hessen dar, die hier nur auf Ackerflächen lebt. Doch die fortschreitende Flächenbeanspruchung in diesem Raum scheint nun das Schicksal dieser Kernpopulation zu besiegeln
Aktuell erstellt die AGF im Auftrag des Landes Hessen ein bedeutendes Vorkommen dieser vom Aussterben bedrohten Art auf neues Artenhilfskonzept für den Feldhamster. Denn trotz der Bemühungen der letzten Jahre ist die Situation des Feldhamsters in Hessen sehr kritisch. So auch für den westlichen MKK, in dem vorgesehenen Baugebiet. seit mehreren Jahren die Anzahl der Baue akribisch gezählt und dokumentiert wird. Die Ergebnisse sind mehr als besorgniserregend und bestätigen den schon länger anhaltenden, europaweiten Trend. „Die Hamsterpopulation ist im freien Fall, viele früher dicht besiedelte Räume in Hessen sind bereits hamsterleer und ohne weitere Hilfe oder Maßnahmen, wird es nicht mehr lange dauern, bis der Feldhamster
Laut Gesetz darf kein Exemplarbedroht, gefährdet oder getötet in Hessen ausgestorben ist“, verdeutlicht der Biologe der AGF Tobias Erik Reiners. Daher sei es nach Reiners umso wichtiger, dass Kernpopulationen in den letzten noch großräumigen Lebensräumen wie im MKK erhalten bleiben und möglichst gefördert werden.
Seine Lebensräume dürfen nicht zerstört werden. Doch die Realität ist
Der Feldhamsterim Untersuchungsgebiet vor allem im südlichen Teil vertreten. Es ist davon auszugehen, dass die Art im Gebiet reproduziert. Sichtbeobachtung, Tot Fund sehr zweigespalten. Zwar werden gezielte und Nachweis erfolgreiche Artenschutzmaßnahmen, wie Nacherntestreifen, von dortigen Landwirten in sehr guter Zusammenarbeit mit der Fotofalle sowie insgesamt 8 Baue AGF und den Behörden umgesetzt, jedoch wird die gesamte Ackerfläche und somit der Lebensraum der Hamster von Jahr zu Jahr immer kleiner und mehr durchschnitten. Allein in den letzten zehn Jahren wurde gerade in dem eingangs beschriebenen Gebiet eine Vielzahl von Bauvorhaben wie Umgehungstraßen oder Baugebiete genehmigt, in denen planungsbezogene Vermeidungs- und Schutzmaßnahmen, wie zum Beispiel Umsiedlungen, umgesetzt wurden. Doch wie erfolgreich waren diese vorhabenbezogenen Maßnahmen? „Katastrophal und quasi ohne Wirkung“, betont Manfred Sattler, der das Hamstergebiet im MKK wie seine Westentasche kennt. „Der Feldhamster wird immer als sogenannter „Bauverhinderer“ in den Medien zerrissen, tatsächlich aber werden so gut wie keine Bauvorhaben durch ihn verhindert und stattdessen oft nutzlose Maßnahmen für den Hamster entwickelt, die sein Aussterben über kurz oder lang zur Folge haben, aber die Umsetzung der Eingriffe ermöglichen“, so der AGF-Experte weiter.
Daher sind die Naturschützer der AGF von der weiter anhaltenden Entwicklung im MKK und die nun aktuell geplanten Bauvorhaben erschüttert. Gerade das sich aktuell in der Beteiligungsphase der Öffentlichkeit befindliche Baugebiet bei HU-Mittelbuchen sei mit seinen besonders geeigneten Böden und Habitatstrukturen für den Hamster geradezu fatal. Nachdem das Baugebiet „Mittelbuchen-West“ bereits im Jahr 2007 ohne artenschutzrechtliche Prüfung umgesetzt wurde und negative Auswirkungen auf die Feldhamsterbestand verursacht hat, wären die Folgen in diesem besonders sensiblen und nach Angaben der AGF für den übrigen Verbreitungsraum so wichtigen Kernbereich noch viel weitreichender. Denn der geplante Raum des Baugebiets liegt in einer sogenannten Bundesmonitoringfläche, in der EU-pflichtig die Entwicklung des Feldhamsters innerhalb überwacht und von Deutschland an die EU gemeldet werden muss. Denn für sogenannte „FFH-Arten“ wie den Feldhamster, darf sich nach EU Recht der Untersuchungsfläche deuten auf Erhaltungszustand nicht weiter verschlechtern.
„Wir appellieren hiermit nochmals, wie auch schon in unseren Stellungnahmen an Oberbürgermeister Kaminsky und die Abgeordneten des Stadtparlaments Hanau, dass sie die Lage des Baugebiets überdenken und die geplanten 4 Hektar an anderer, weniger kritischer Stelle umsetzen“, betont der stellvertretende Vorsitzende der HGON Ralf Sauerbrei. Die Stadt Hanau provoziere damit nicht nur das Aussterben des Feldhamsters im MKK, in dessen Schutz jährlich tausende Euro von Steuergeldern investiert werden, sondern auch eine sehr gute Eignung des Gebietes als Lebensraum für Feldhamster . drohende EU Strafe, die in anderen Mitgliedsstaaten schon zu
Das Gutachten sagt weiter, dass es angeblich keine Alternativen zum Baugebiet gäbe.
4.1 Empfohlene Ausgleichsmaßnahmen
Bezüglich der Feldhamsterpopulation wäre es wünschenswert alternative Standorteprüfen. Allerdings bestehen im Plangebiet keine bekannten Alternativ Forderungen von Ausgleichszahlungen in
Das stimmt nicht! Man hat nur nicht danach gesucht.
Nur weil es einen Flächennutzungsplan gibt, der kein anderes BaugebietMittelbuchen ausweist kann man nicht den Feldhamster dafür leiden Millionenhöhe geführt haben. Dies hätte dann die Stadt Hanau mit zu verantworten und sterben lassen. Es ist grundsätzlich Aufgabe der Stadt, nach Flächen zu suchen! und in ob das anvisierte Ziel der Stadt gibt es genügend leerstehende Flächen „bauen, bauen, bauen“ dann noch umsetzbar ist, wäre zu bezweifeln.
Das Gutachten empfiehlt Schutzmaßnahmen. Diese sind auf Grund der Gesetzeslage sowieso notwendig. Sie haben
Laut AGF, die in Zusammenarbeit mit dem Baugebiet nichts zu tun. Kreis- und Landesbehörden bisher hervorragende Arbeit geleistet hat
Unsere Landesregierungden Artenschutz in ihrem Koalitionsvertrag als sehr wichtigen Punkt benannt. Die Stadt muss hier alle Artenschutzbelange berücksichtigen. und deren
Schutz und Vernetzung von Naturräumen
Das Land Hessen bekennt sich zu den internationalen und europäischen Vereinbarungen im NaturschutzUmsetzung auf Landesebene. Dazu zählen Vertrauen genießt, beteilige sich diese auch gerne an einer Machbarkeitsstudie für andere Gebiete und zielführende, sachliche Gespräche mit der Stadt Hanau. Allen Beteiligten sollte bewusst sein, dass das europäische Netzwerk Natura 2000 sowie die EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Ein Dialog zwischen den Kommunen, der Land- und Forstwirtschaft und den Naturschutzverbänden soll die Grundlage für die Erstellung von Managementplänen und die Sicherung von Schutzgebieten nach Natura 2000 sein. Versc
Wir wollen dem Artenverlust auch in Hessen Einhalt gebieten. Wir werden deshalb die vorhandenen Artenschutzprogramme nutzen, um die Gefährdungssituation für Rote-Liste-Arten deutlich zu verbessern
Auszüge zum Thema Umsiedlung des Feldhamsters
Im Frühjahr stört eine Umsiedlung die beginnende Reproduktion sowie die Ausbildung der Territorial- bzw. Aktionsraumstruktur nach der Überwinterung. Der Umsiedlungszeitraum ist sehr lang, da sowohl die früh erwachenden (möglicherweise bald abwandernden oder sterbenden) als auch die ihre Überwinterung erst Ende Mai oder Anfang Juni beendenden Tiere gefangen werden müssen. Bis etwa Mitte Juni werden also weitere Tiere zu den bereits umgesiedelten gesetzt, was die reproduktionszeitliche Territorial- und Aktionsraumstruktur der umgesiedelten Population nicht nur einmalig, sondern während der Hälfte der verfügbaren Reproduktionsperiode des Feld-hamsters stört. […]
Als Nachteil lässt sich anführen, dass bei Umsiedlung im Spätsommer die Populationsdichte bereits ihr Jahresmaximum erreicht hat und bis zur nächsten Reproduktionsperiode populationsbiologisch bedingt wieder abnehmen muss. Der größte Teil der Population besteht zudem aus Jungtieren, deren Mortalität höher ist als die adulter Tiere. Ob diese Unterschiede nach Verfrachtung (dann fehlende Ortskenntnis für Alt- und Jungtiere) und bei Einsetzen in eine gemanagte Ansiedlungsfläche (geminderte Mortalität durch schützende Vegetationsdecke und verbesserte Bevorratung) in gleicher Höhe auftreten, ist unbekannt
Wie aus den Auszügen hervorgeht, sind die Maßnahmen die das M&M (Mammen&Mammen- Gutachten) beschreibt zur Hamsterrettung nicht geeignet.
WIR FORDERN AUF DIE BEBAUUNG DIESER FLÄCHEN ZU GUNSTEN DER FELDHAMSTER ZU VERZICHTEN