Bildung

Schulgesundheitsfachkräfte an Brandenburger Schulen erhalten und verstetigen!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Landtag Brandenburg

6.829 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

6.829 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 16.11.2022
  4. Dialog
  5. Beendet

Neuigkeiten

27.09.2021, 22:57

Die angegebene Quelle wurde durch einen Link zum Abrufen des Dokuments ergänzt.


Neue Begründung:

Die Schulgesundheitsfachkräfte sind für die Brandenburger Schulen (19 Grundschulen, 7 Oberschulen und ein Oberstufenzentrum) ein unverzichtbarer Teil der multiprofessionalen Teams aus Schulsozialarbeit, Schulgesundheit, Heilpädagogik, Sonderpädagogik und den Lehrkräften.

Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie zeigt sich, wie wichtig Fragen des Gesundheitsschutzes und der Prävention an Schulen sind.

Sie übernehmen die gesundheitliche Akut- und Unfallversorgung aller Schüler:innen sowie die Unterstützung jener mit chronischen Krankheiten (wie ADHS, Diabetes, Allergien, Epilepsie). Außerdem sind sie oftmals erste Ansprechstelle bei kleinen Sorgen und Schmerzen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Früherkennung von Krankheiten.

Eine der Hauptaufgaben ist zudem die Prävention u.a. in den Bereichen Gesunde Ernährung, Gesunderhaltung durch Bewegung und Bewusstsein über den eigenen Körper ab der 1. Klasse. Sie ergänzen die Schulsozialarbeit um jene Aspekte, die mit dem Körper in Verbindung stehen (Anzeichen häuslicher Gewalt, Verwahrlosung, Entwicklungsstörungen, psychische Belastung) und leisten einen wichtigen Beitrag zur Netzwerkarbeit mit ärztlichen Diensten und der Stadtverwaltung, insbesondere dem Kinder- und Jugendgesundheitsdienst des Gesundheitsamtes. Ohne die Schulgesundheitsfachkräfte kann niemand der an Schulen Beschäftigten diese wichtigen Aufgaben wahrnehmen.

Die gesundheitliche Unterstützung erhöht die Teilhabe der Schüler:innen am Bildungsprozess, da sie infolge kompetenter Versorgung zeitnah in den Unterricht zurückkehren. Das Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung (DIG) hat aufgezeigt, dass 87% der Schüler:innen mit gesundheitlichen Beschwerden bzw. Verletzungen nach Maßnahmen der Schulgesundheitsfachkraft wieder in den Unterricht zurückkehren konnten. (Quelle: Schulgesundheitsfachkräfte (SGFK) an öffentlichen Schulen im Land Brandenburg - eine wirksame Ressource für die Schülergesundheit. Analysen der Tätigkeiten und der Vernetzung, Dr. Johann Böhmann, Dr. Gabriele Ellsäßer (Hrsg.) Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung (DIG) Delmenhorst, Februar 2021, Seite 14)14, abrufbar unter: schulgesundheitsfachkraft.de/abschlussberichte-dokumente/?file=files/SGF_DOKUMENTE/berichte-2021/evaluationsberichte/analysen-der-taetigkeit-und-der-vernetzung.pdf)

Die für Bildungseinrichtungen einzigartige Fachexpertise im Bereich Gesundheit fördert zum einen das Vertrauen der Schüler:innen in die Schulgesundheitsfachkraft und erhöht signifikant das Sicherheitsgefühl und Wohlbefinden der Schüler:innen an den Schulen – dies wiederum wirkt sich positiv auf den Lernprozess und damit auf den Lernerfolg aus – zum anderen ergibt sich ein bildungsförderlicher Effekt in Projekten, Arbeitsgruppen und Beiträgen zu Gesundheitsthemen im Unterricht mit einem Fachwissen der Schulgesundheitsfachkräfte, über das Lehrkräfte nicht verfügen. Gleichzeitig können Lehrkräfte bei einer notwendigen gesundheitlichen Versorgung einzelner Schüler:innen durch die Schulgesundheitsfachkraft den Unterricht für die anderen Schüler:innen aufrechterhalten.

Das Modellprojekt des Landes Brandenburg wurde über die gesamte Dauer durch eine intensive Evaluation (Charité, Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung, Leuphana Universität Lüneburg, TU Mittelhessen u. a.) begleitet. Der Einfluss und die Wirksamkeit von Schulgesundheitsfachkräften auf die Bereiche Gesundheit, Gesundheitsprävention sowie eine detaillierte Aufwand-Nutzen-Analyse zeigen deutliche Vorteile für die brandenburgische Schulbildung.

Brandenburg gibt durch Einstellen dieses Projektes seine Vorreiter-Stellung auf, während andere Bundesländer wie Hessen und Rheinland-Pfalz die Ergebnisse nutzen und Schulgesundheitsfachkräfte systematisch weiter in ihre Bildungseinrichtungen integrieren.

Der Landesregierung liegt bereits seit Mai 2020 ein Vorschlag für einen Gesetzesentwurf vor, dessen Behandlung aufgrund der Pandemie immer wieder verschoben wurde. Die Hinhalte-Taktik der Landesregierung und ihrer Ministerien ist nicht mehr tragbar.

Die Evaluationen, ca. 5000 Unterschriften von Einzelpersonen (gesammelt durch die AWO Bezirksverband Potsdam) und zahlreiche Schreiben von Kliniken, Ärzt:innen, Kreiselternräten, Bundesverbänden, (z.B. Bundesverband der Diabetiker) etc. sollten endlich ein Weckruf für die regierende Koalition im Landtag sein, dieses fortschrittliche und essentiell wichtige Projekt nicht mehr nur von Jahr zu Jahr zu verlängern, um es dann endgültig zu begraben. Vielmehr sollten endlich echte Perspektiven für die Schulbildung und berufliche Sicherheit durch unbefristete Arbeitsverhältnisse für die Schulgesundheitsfachkräfte geschaffen werden, indem dieses Projekt zu einem festen Teil des Schulalltags gemacht wird.


Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 908 (764 in Brandenburg)


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