15.11.2019, 09:10
Sehr geehrte Frau Neumann,
die vorgesehene Fläche in der Innenstadt ist bereits von drei bzw inkl. Quellenhof von vier Seiten bebaut.
Die Fläche liegt nur wenige hundert Meter von der S Bahn Station entfernt – der Bahnhof somit fußläufig erreichbar.
Die vorhandene Infrastruktur ist ebenfalls fußläufig erreichbar. (Geschäfte, Schwimmbad, JUKUZ, Arbeitsplätze im Gewerbegebiet gegenüber, Rathaus, Ärzte etc.)
Die Erschließung durch die Straßen, Wasser- und Abwasser sowie Strom etc. ist zum Teil bereits vorhanden bzw. auf kurzen Wegen möglich.
Zudem besteht derzeit ein massiver Druck auf den Wohnungsmarkt im ganzen Frankfurter Umland.
All dies spricht für eine Bebauung und erfüllt die Kriterien des Projektes "Großer Frankfurter Bogen" des grünen Wirtschaftsministers Tarek al Wazir. Wir werden uns daher mit dieser Fläche an diesem Programm beteiligen.
Es wird dort keine weiteren Supermärkte bzw. Einkaufsmärkte geben – die Stadt ist hiermit ausreichend versorgt – insofern halte ich Ihre Befürchtung für unbegründet.
Auch der pauschale Vorwurf, es werde kein grüner Fleck in Karben mehr übrig bleiben, trifft nicht zu. Die Gesamtfläche von Karben umfasst über 4.000 ha und die Fläche des Brunnenquartiers gut 7 ha, d h. 0,2% der Fläche von Karben.
Zudem haben wir erst in 2018/2019 mit hohem Aufwand die Nidda in der Innenstadt großzügig renaturiert und werden in 2020 weitere 100 Bäume im Bereich der Innenstadt an der Nidda neu anpflanzen.
Weiterhin gab es bereits eine Bürgerveranstaltung zu dem Thema „Bebauung der Innenstadt“ aufgrund dessen sich bspw. folgende zentrale Punkte für eine Bebauung ergeben haben:
1. Mehr Grün im Baugebiet
So soll dem Wunsch der Bürger/innen nach mehr Grün inkl. eines breiten Grünzuges in der neuen Innenstadt zu berücksichtigen Rechnung getragen werden.
2. Wohnungsbau:
Das Thema für wen wird gebaut bewegt natürlich viele Bürger/innen. Wunsch der Bürger/innen war, dass Wohnungen für alle Bevölkerungsgruppen entstehen, d.h. für junge Familien genauso wie barriefreie Wohnungen für Senioren ggf. inkl. Betreuungsmöglichleit.
Und natürlich soll die Stadt bei diesem zentralen Gebiet auch darauf achten, dass es Wohnungen für möglichst alle Einkommensgruppen gibt.
a. Wir werden in dem neuen Innenstadtquartier darauf achten, dass ein größerer Teil der Flächen nicht nach Preis sondern nach Konzept verkauft und bebaut wird.
b. Die Stadt bzw. städtische Wohnungsbaugesellschaft (WOBAU) wird sich ebenfalls an der Bebauung beteiligen. Wie beim Baugebiet an der Waldhol / Waldholweg werden dadurch Wohnungen für alle Bevölkerungsgruppen geschaffern. An der Waldhol sind in die Wohnungen der WOBAU bspw. Mitarbeiter des ASB oder alleinerziehende Geringverdiener genauso berücksichtigt worden wie junge Paare oder ganz normale Karbener Durchschnittsverdiener.
c. Wir führen derzeit gemäß Auftragslage der Stadtverordnetenversammlung Gespräche mit Bauträgern, die Wohnungen auch für „Normalverdiener“ errichten werden. Wir müssen nicht nur den sozialen Wohnungsbau berücksichtigen sondern auch für die große Zahl der mittleren bzw. Durchschnittsverdiener Wohnungen zu vertretbaren Preisen bereitstellen, d.h., es muss auch Erzieher/innen, Altenpfleger/innen oder Polizisten etc. möglich sein, sich in Karben in der neuen Mitte Wohnraum leisten zu können.
d. Damit dies für die Stadt finanzierbar bleibt, werden wir an anderer Stelle auch Grundstücke gegen Höchstgebot veräußern – nur dadurch ist dieser Mix an Wohnraum für die Stadt und Ihre Bürger finanzierbar.
3. Parken
Ein Großteil der Stellplätze soll im Bereich der Einfahrtenzum Baugebiet entstehen, um möglichdt wenig Autoverkehr und wenig Stellplätze im Baugebiet zu haben. Dadurch enstehen mehr Möglichkeiten für Grünflächen.
Anbei zwei der Modelle aus der Bürgerbeteiligung – diese Modelle wurden von den Bürgern selbst entworfen und vorgestellt (sh. beigefügte PDF-Datei)!
Mit freundlichen Grüßen
Guido Rahn
Bürgermeister