02.09.2023, 17:27
Wir haben Quellenangaben sowohl im Text selbst verlinkt als auch weitere Links hinzugefügt.
Neuer Petitionstext:
Bischof Felix Gmür hat in einem mutmasslichen Fall sexueller Übergriffe durch einen Priester gegen alle Regeln Kontaktdaten und intime Tagebuchaufzeichnungen an den Beschuldigten weitergeleitet oder weiterleiten lassen.
Nach all den vielen Fällen von Versagen der katholischen Kirche im Umgang mit Missbrauchsbetroffenen ist dies einmal mehr ein massiver Vertrauensbruch gegenüber einer schutz- und hilfesuchenden Person. Zudem kann nur schon das Wissen um die Weitergabe der Kontaktdaten bei Betroffenen massive Ängste auslösen und sich retraumatisierend auswirken – von den Folgen einer tatsächlichen Kontaktaufnahme ganz zu schweigen.
Die Betroffene erhielt laut Beobachter vom Bistum auf Nachfrage die Antwort: "Mit der Kopie an den mutmasslichen Täter hat Bischof Felix Gmür die Sicherheit im Wissen, welche Unterlagen dieser hat." Ja, wenn man etwas wohin schickt, dann kann man mit ziemlicher Sicherheit wissen, dass diese Sache dann dort ist. Aber wissen diejenigen, welche diesen Satz verantworten, auch, was eine solche Antwort für eine Betroffene bedeutet?
In der Stellungnahme des Bistums vom 18.8.23 wird zur Weitergabe der Daten an den mutmasslichen Täter kein Wort verloren. Hatte der Bischof es immer noch nicht verstanden, was sein Handeln bedeutete? Oder sollte dies möglichst übergangen werden?
Wir alle – und besonders die kirchlichen Mitarbeitenden – sind gefordert, Grenzüberschreitungen und Missbrauch zu verhindern, auf der Seite von Betroffenen zu stehen und gegen Vertuschung vorzugehen. Die Aufgabe von Leitungspersonen ist es, darin Vorbild zu sein.
Bischof Felix ist der Oberhirte des Bistums Basel. Im Gleichnis Jesu zeichnet sich der gute Hirte dadurch aus, dass er alle anderen Schafe zurücklässt um des einen willen, welches verloren in der Wüste ist. Müsste das nicht ganz besonders für einen Hirten gelten, welcher die Wüstensituation eines seiner Schafe mit verursacht hat?
In unseren Augen erweist sich Bischof Felix darum in der jetzigen Situation am ehsten als Hirte, wenn er zu seiner Verantwortung steht und um der betroffenen Person willen als Bischof zurücktritt. Wir fordern ihn hiermit auf, diesen Schritt zu tun! Dabei sind wir überzeugt: Wenn er den Rücktritt wirklich will, kann nicht einmal ein Papst ihn daran hindern.
Neue Begründung:
Wer sich näher zu diesem Thema informieren möchte, findet auf www.kath.ch vielfältigeWeitere Informationen und Kommentare.Artikel:
- Kommentar von Annalena Müller
- Interview mit den Journalist*innen vom Beobachter
- Artikel mit weiteren belastenden Informationen
- Interview mit der Betroffenen
- Editorial von Detlef Kissner (Seite 2)
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Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 8