31.01.2022, 03:18
Liebe Mitengagierte, Bonn 30.1.22
Wenn Ihr mögt, kommt bitte jetzt Mittwoch 2.2.22, um 16:30 Uhr vor das Rathaus in Beuel. Wir treffen uns dort zu einer Kundgebung, zumal die Bezirksverordneten wieder das Thema Radschnellroute in der Rheinaue auf der Tagesordnung haben. Eine kleine Mehrheit will, dass noch in diesem Februar die Fällungen stattfinden.
Wer a der Kundgebung teilnehmen und sich informieren möchte, kann sich auch bei Anja anja.nostadt@gmail.com anmelden. Kommt und gebt den Bäumen eine kräftig Stimme!
Rückblick: Unsere gemeinsame Kundgebung eine Woche zuvor “im Zentrum” war sehr ange¬nehm und wirkungsvoll. Auch die Feedbacks der über 70 Teilnehmenden bestätigten diesen Eindruck. Gewiss können wir noch hier und da mehr Kultur reinbringen, aber der Anfang war vielversprechend. Trotz Nieselregens und Corona-Risiken waren mitten am Tag so viele aktive Baumschützer auf dem Marktplatz vor dem historischen Rathaus in Bonn versammelt. Das fand auch kritische Aufmerksamkeit von Befürwortern der Fällungen in der Rheinaue. Einige empör¬ten sich auch im Namen von ADFC oder Radentscheid Bonn: Warum wir seit letztem Jahr das Vertrauen in die Planer und Koalition verloren hätten, weshalb wir uns nicht um Wälder oder andere Baugebiete kümmern würden, wo mehr Bäume in Gefahr seien…
Eine wirkliche Einsicht in unser berechtigtes Anliegen scheinen sie hinter formalen Nebensäch¬lichkeiten, Reframing und Whataboutism zu verweigern.
Diese PRIORITÄTEN sind unser aller Motive nach Wahrheit, Anteilnahme, Gleichberechtigung, nachhaltiger Gesundheit und hoher Lebensqualität, daraus resultiert der RAHMEN mit etwa folgenden BIPOLARITÄT:
1. Baumschutz statt schnurgerader Radschnellrouten und Mini-Neupflanzungen
2. Grundwasserschutz statt Flächenversiegelung
3. Naturschutzgutachten gewissenhaft erstellen und gleichberechtigt anwenden statt so zu tun als könne man willkürlich belebte Ökotope schutzlos mit Stumpf und Stil verbauen und dafür Fördergelder einstreichen.
4. Landschaftsschutz und Denkmalschutz statt Verkehrsprobleme von der Straße in die Parks zu verlagern.
5. Ursachen der Emissionen angehen statt Schiffsverkehr, der 57% der Emissionen aus¬macht, und den Kfz-Verkehr mit lediglich 41% Anteil zu hätscheln und zu schonen
6. Bürger beteiligen statt Exklusivpolitik von Lobbyisten wie dem ADFC.
7. Auswirkungen von Klimakrise in die Landschafts- und Baumschutzpolitik einbeziehen, statt in alten Planungen unkritisch die Extremhochwasser und Hitzeperioden der letz¬ten Jahre zu ignorieren.
8. Zunehmende Fußgänger Bedarfe ernst nehmen, statt die beliebten Parks und Uferzo¬nen an den Radverkehr zu versteigern.
9. Auswirkungen nicht nur der Pandemie auf die Routinen der Bevölkerung langfristig ein¬beziehen statt so zu tun, als wären Erholungsbedürfnisse, Tempofetischismus, zwischenmenschliche Kontakte, Hygiene-Abstände, Homeoffice, ÖPNV und online-Kaufgewohnheiten immer noch auf dem Stand von 2016 oder gar 2010 (Radfahrerin¬nen haben zum Beispiel andere Radfahrgewohnheiten als Radfahrer!)
Meinen Beitragstext mit Stichworten zur Kundgebung vom 27.1.22 lege ich bei.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Verlinden