Gesundheit

Rettungshubschrauber "Christoph 45" bleibt hier!

Petition richtet sich an
Landtag von Baden-Württemberg (Petitionsausschus)

30.210 Unterschriften

Sammlung beendet

30.210 Unterschriften

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Neuigkeiten

27.11.2021, 18:27

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Sehr geehrte Damen und Herren,

durch das Luftrettungsgutachten trifft ein begrenzter Personenkreis (Auftraggeber [Innenministerium] und Auftragnehmer [Gutachter]) sensible Entscheidungen bei der notfallmedizinischen Gesundheitsversorgung von Baden-Würt¬temberg. Sachgerecht wäre, das Gutachten von unabhängigen Experten oder Fachgesellschaften prüfen zu lassen- so wie es bei der Implementierung von klinischen Empfehlungen üblich ist- oder bei der Verkehrsplanung einer Ortsumgehung. Eine unabhängige Bewertung des Gutachtens lehnt das Innenministerium ab; man möchte das Gutachten vollumfänglich umsetzen. Die Regierungspräsidien wurden mit einer Standortsuche für die zu verlegenden Rettungshubschrauber beauftragt.

Berechnet man eine realistische Fluggeschwindigkeit eines Rettungshubschraubers (auch aufgrund der neueren Muster EC 145) von 230 km/h (das Gutachten rechnet mit 207 km/h) und eine Vorabalarmierung wie sie in Dinkelsbühl und Baden-Baden praktiziert wird (Sandrock M, Rettungsdienst 2019;42:20-23), sind die im Gutachten definierten Versorgungslücken nördlich von Sigmaringen und im Odenwald bis auf etwa 15 km2 unbewohntes Gebiet im Odenwald mit Rettungshubschraubern in 20 min komplett erreichbar. Die Versorgungslücke im Odenwald wäre von drei Rettungshubschrau¬bern in 21 min erreichbar (siehe Abbildungen). Andererseits plant das Innenministerium Baden-Württemberg, die Hilfsfrist für Notärzte abzuschaffen (www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/neuausrichtung-der-hilfsfrist-im-rettungsdienst-1/ ), was die notfallmedizinische Versorgung verschlechtern würde und deshalb von der Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher Notärzte abgelehnt wird (agswn.de/agswn-gegen-die-abschaffung-der-notarzt-hilfsfrist/ ).

Die Randlage von Christoph 45 in Friedrichshafen wird kritisiert. Gleichzeitig empfiehlt das Gutachten einen neuen Rettungshubschrauber Standort im nur 11 km von der französischen Grenze entfernten Lahr, wo es fast keine Zusammenarbeit mit den europäischen Nachbarn gibt wie es am Bodensee praktiziert wird. Weiterhin belässt das Gutachten die Rettungshubschrauber in Mannheim (Baden-Württemberg) und Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz), deren Abstand lediglich 10 km beträgt. Unbeachtet blieb auch, dass bei schlechtem Wetter Luftrettungs-Strategien existieren wie sie in der Schweiz praktiziert werden (www.rega.ch/im-einsatz/modernste-technologie/retten-bei-jedem-wetter ).

Das Innenministerium geht auf unsere Kritikpunkte keine unabhängige Bewertung des Gutachtens, Abschaffung der Hilfsfrist für Notärzte, realistische Fluggeschwindigkeit von Rettungshubschraubern, Vorabalarmierung, sowie Abdeckung von Versorgungslücken nicht ein, aber das Gutachten wird verteidigt und ein persönliches Gespräch wird abgelehnt. Eine Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgt „durch Pressearbeit oder die Veröffentlichung des Gutachtens“; eine inhaltliche Beteiligung durch konstruktive Kritik ist also nicht gewünscht. Politiker von SPD, CDU, FDP, Grünen, Freien Wählern und der Linke haben dieses Problem mit uns diskutiert und helfen uns.

Teile dieser Diskussion sind medial dargestellt worden (s.u.). Derzeit liegt unsere Petition im Petitionsausschuss des Landtags Baden-Württemberg. Bei einer ähnlichen Petition in Leonberg zu Christoph 41 haben über 25.000 Personen unterschrieben (www.openpetition.de/petition/online/rettungshubschrauber-christoph-41-muss-in-leonberg-bleiben ), sodass zusammen mit unserer Petition bereits über 55.000 Personen unterzeichnet haben (davon über 52.000 aus Baden-Württemberg).

Wir geben einen Hubschrauber Kalender heraus (copterweb.de/wordpress/neuer-fotokalender-fuer-2022-des-rettungszentrums-medizincampus-bodensee/ ), den Sie für 15 Euro inklusive Porto bei b.kober@klinikum-fn.de bestellen können; der Reinerlös geht an die Tafel Friedrichshafen. Im Winter erscheint ein Buch von uns mit Notarzt-Fallberichten mit Christoph 45 auf dem Cover (www.medizinische-buchhandlung.de/index.php?route=product/product&path=105&product_id=2271&sort=pd.name&order=DESC ); aus dem Reinerlös werde ich ebenfalls spenden.

Herzliche Grüße,

Volker Wenzel

Medienberichte
www.suedkurier.de/region/bodenseekreis/friedrichshafen/frischer-gegenwind-fuer-plaene-des-innenministeriums-christoph-45-soll-in-friedrichshafen-bleiben;art372474,10969564
www.suedkurier.de/region/bodenseekreis/friedrichshafen/man-verweigert-uns-den-dialog-harter-kampf-um-standorte-der-rettungshubschrauber;art372474,10958449
www.schwaebische.de/landkreis/bodenseekreis/friedrichshafen_artikel,-streit-um-christoph-45-bundestagsabgeordneter-setzt-sich-fuer-verbleib-am-see-ein-_arid,11431360.html
www.schwaebische.de/landkreis/bodenseekreis/friedrichshafen_artikel,-christoph-45-spd-fraktionen-fordern-unabhaengige-pruefung-der-standortfrage-_arid,11434676.html


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