01.12.2023, 14:53
Hallo Ihr lieben Schmetterlingsfreunde!
Es gibt viele Neuigkeiten, auf die ich Euch heute gerne aufmerksam machen möchte:
• Die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e. V. (Schmetterlingsforscher) hat am 30.11.23 ein Info-Video veröffentlicht und geht dabei folgenden Fragen nach:
Warum ist der Mosel-Apollofalter akut vom Aussterben bedroht? Welchen Einfluss haben Pestizide, die an der Mosel sogar per Hubschrauber verspritzt werden, obwohl Hubschrauber-Spritzungen in Deutschland generell verboten sind ?⚠️
-> www.youtube.com/watch?v=FfBoNtAL56I
Das Video der Schmetterlingsforscher erklärt auch, welche Stoffe gesprüht werden, welche Wirkungen sie auf Mensch und Tier haben können und wo jeder von uns sich detailliert darüber informieren kann.
• Die Rhein-Zeitung druckte am 19. November 2023 einen detaillierten Artikel zum Thema:
Mosel-Apollo bedroht: Wie stark setzen Hubschrauberspritzungen dem Schmetterling zu?
-> www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/andernach-und-mayen_artikel,-moselapollo-bedroht-wie-stark-setzen-hubschrauberspritzungen-dem-schmetterling-zu-_arid,2597853.html
• Mosel-Apollofalter ist Schmetterling des Jahres 2024
Seit 20 Jahren machen die BUND NRW Naturschutzstiftung und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen auf die Bedeutung und Bedrohung der Schmetterlingsarten aufmerksam. Nur ein Drittel der Tagfalterarten in Deutschland sind noch ungefährdet.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt seit Jahren vor den Giften, die durch Hubschrauber-Spritzungen besonders weiträumig versprüht und durch Luftbewegung noch weiter verdriftet werden. Für viele empfindliche Insekten bedeuteten sie den sicheren Tod und auch für Menschen sind Pestizide nicht ohne Folgen. Aus aktuellem Anlass haben nun die BUND NRW Naturschutzstiftung und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e. V. die stark bedrohte Unterart des Apollofalters, den Mosel-Apollo Parnassius apollo ssp. Vinningensis, gemeinsam zum Schmetterling des Jahres 2024 gekürt.
• Majestätischer Falter durch Pestizideinsatz vom Aussterben bedroht
- so lautet die Überschrift dieser Pressemitteilung des BUND RLP vom 30.11.2023:
Der streng geschützte Mosel-Apollofalter kommt ausschließlich im unteren Moseltal in Rheinland-Pfalz vor. Dort besiedelt der Schmetterling Felsen inmitten von zumeist konventionell bewirtschafteten Weinbergen. Der Mosel-Apollofalter hat sich durch geografische Isolation zu der einzigartigen Unterart entwickelt. Seit 2012 geht die Zahl der Falter massiv zurück.
Charlotte Reutter, Naturschutzreferentin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz: „Der Mosel-Apollofalter ist weltweit einzigartig. Wir sehen, dass er akut vom Aussterben bedroht ist und dürfen nicht zulassen, dass dieser große und majestätische Falter als Nebeneffekt des Pestizideinsatzes im konventionellen Weinanbau verschwindet.“
Alternativen zum Pestizideinsatz mit Hubschraubern müssen eingesetzt werden.
In den Steillagen in unmittelbarer Nähe zu den Lebensräumen des Schmetterlings werden in der Zeit von Mitte Mai bis Ende Juli etwa alle zehn Tage Cocktails von 20 verschiedenen Pestiziden per Hubschrauber ausgebracht. Der Pestizideinsatz aus der Luft ist grundsätzlich verboten, da sich die Giftstoffe weit über die Zielfläche hinaus verteilen und so maximale Schäden auch an anderen Tieren und Pflanzen anrichten. Das Spritzen vom Hubschrauber wird über eine Ausnahmegenehmigung gestattet.
Reutter: „Der übermäßige Pestizideinsatz beim Weinanbau an der Mosel und insbesondere das Versprühen mit Hubschraubern in Steillagen müssen beendet werden. Nur so lässt sich an der Mosel der Verlust an Artenvielfalt in diesen wertvollen Lebensräumen stoppen.”
Der Apollofalter zählt mit einer Flügelspannweite von 65 bis 75 Millimetern zu den größten Tagfaltern in Deutschland. Seine Flügel sind weiß beschuppt. Die Hinterflügel tragen zwei rote Augenflecken mit schwarzer Umrandung und weißem Kern. Die Raupen ernähren sich von der Weißen Fetthenne. Die Falter saugen Nektar an blauvioletten Blüten wie Flockenblumen und Kartäusernelken.
• Mehr Informationen
Ausführlicher Steckbrief des Mosel-Apollofalters:
-> www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/besondere-schmetterlinge/apollo/
Weitere ausführliche Informationen auf der Seite der BUND Naturschutzstiftung NRW:
-> www.bund-nrw-naturschutzstiftung.de/schmetterling2024
Nun wünsche ich Euch ganz wundervolle Tage der Ruhe mit ganz viel Zeit zum Kraft schöpfen,
so wie die Natur es macht 😊.
Beste Grüße von Eurer
Martina