22.09.2014, 10:51
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Ihrer Unterschrift für die Petition „Rettet die Kinder! Jetzt!“ haben Sie dazu beigetragen, dass die vom FORUM GRÜNE VERNUNFT angestrebte Zahl von 2.000 Unterschriften deutlich übertroffen werden konnte. Dafür danke ich Ihnen herzlich. Natürlich ist das mit der Petition verfolgte humanitäre Anliegen immer noch sehr aktuell. Ich habe deshalb dieser Tage rund 300 führende Politikerinnen und Politiker der Bundesrepublik angeschrieben und an Hand einer kürzlich durchgeführten Meinungsumfrage von infratest-dimap belegt, dass nicht nur, aber gerade beim „Goldenen Reis“ die Meinungen in der Bevölkerung inzwischen wesentlich Gentechnik-freundlicher sind als vor Jahren. Die Kopie meines Schreibens an Frau Bundeskanzlerin Merkel füge ich dieser Mail bei. Sollten Sie sich für Details der Umfrage interessieren, lassen Sie uns dies bitte wissen. Wir schicken Ihnen dann eine Ausfertigung an die von Ihnen genannte Postadresse.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Horst Rehberger
Vorsitzender
FORUM GRÜNE VERNUNFT
Anlage
Bundeskanzleramt
Frau Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
Willy-Brandt-Straße 1
10557 Berlin
09.September 2014
Appell zur Menschlichkeit
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
liebe Frau Dr. Merkel,
im Frühjahr 2014 hatte ich in einem Brief darauf aufmerksam gemacht, dass Greenpeace seit Jahren durch Angstkampagnen, Feldzerstörungen und immer neue Verschleppungsaktionen die Einführung des von den deutschen Professoren Dr. Ingo Potrykus und Dr. Peter Beyer mit Hilfe der Gentechnik entwickelten, Provitamin-A-haltigen „Goldenen Reises“ verhindert. Täglich müssen dies in Asien tausende Kinder mit Erblindung und Tod bezahlen. Denn alle theoretisch denkbaren Alternativen zur Behebung des tödlichen Vitamin-A-Mangels haben in der Praxis vor allem aus Kostengründen versagt.
Nach einer erneuten Zerstörung eines Versuchsfeldes auf den Philippinen hat einer der Gründerväter von Greenpeace, der Kanadier Dr. Patrick Moore, gegen Greenpeace eine weltweite Kampagne „Golden Rice Now“ initiiert. Das FORUM GRÜNE VERNUNFT hat dies zum Anlass genommen, zum „Goldenen Reis“ eine repräsentative Meinungsumfrage durch infratest-dimap durchführen zu lassen. Das Umfrage-Ergebnis ist gewiss auch für Sie von großem Interesse: Während sich in der Gesamtbevölkerung das Pro und Contra die Waage halten, plädiert die junge Generation mit Zweidrittelmehrheit für den „Goldenen Reis“. Auch unter den Anhängern von CDU/CSU und SPD votiert eine Mehrheit für den gentechnisch gewonnenen „Goldenen Reis“. Die komplette Umfrage ist in Anlage 1 beigefügt.
Das Umfrage-Ergebnis macht deutlich, dass in Deutschland ein Meinungswandel zur Grünen Gentechnik im Gang ist. Seit dem Jahr 2009 nimmt nämlich die Zustimmung zur Nutzung der Gentechnik in der Landwirtschaft generell zu. Dies belegen mehrere Umfragen unterschiedlicher Institute, wie aus Anlage 2 ersichtlich ist. Symptomatisch dürfte in diesem Zusammenhang auch der Kommentar in der „taz“ vom 25.06.2014 sein, der an die Gentechnik-Gegner appelliert, jedenfalls den Kampf gegen den „Goldenen Reis“ zu beenden. Hätten Sie der sonst so Gentechnik-kritischen „taz“ einen solchen Appell zugetraut?
Der Appell zur Menschlichkeit in der „taz“ macht deutlich: Es ist allerhöchste Zeit, die Verteufelung der Grünen Gentechnik in Deutschland zu beenden. Und zwar nicht nur beim „Goldenen Reis“, sondern auch bei anderen Pflanzen. Lassen Sie uns die einzelnen Pflanzensorten nicht nach der Art ihrer Entstehung beurteilen, sondern nach ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen. Nicht jede gentechnisch gewonnene Pflanze muss vorteilhaft sein. Erst recht darf eine Pflanzensorte aber nicht nur deswegen abgelehnt werden, weil sie mit Hilfe der Gentechnik gewonnen worden ist.
Der Ratgeber der deutschen Politik in Fragen der Gentechnik sollte nicht länger die Angst sein, sondern die Vernunft! Wie in immer mehr Ländern unserer Erde. Dies wäre übrigens auch eine sehr gute Ergänzung zu den von der Bundesregierung kürzlich verabschiedeten neuen Afrika-Leitlinien!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Horst Rehberger
Vorsitzender