26.06.2020, 17:10
Der Petitionstext musste angepasst werden, da die Gebäude kürzlich verkauft wurden und es daher nun einen neuen Eigentümer gibt. Darüber hinaus wurde die Denkmalschutzbehörde Kiel als Adressat ergänzt, da bei dieser angesichts der neuen Besitzverhältnisse die nächste wesentliche Entscheidung über die Zukunft der Felsenhalle liegt.
Neuer Petitionstext: Mitten in Kiel versteckt sich am Ende einer alten Lindenallee ein echtes denkmalhistorisches Kleinod und ein Stück Stadtgeschichte – die ***Felsenhalle***. Mit ihren mehr als 170 Jahren ist sie nicht nur älter als die angrenzende Moorteichwiese, sondern auch älter als das sie umgebende Südfriedhofsviertel selbst. 1846 erbaut, war sie einst Mittelpunkt einer Brauerei-Dynastie, ein angesehener Gasthof mit Gartenwirtschaft und eigenem Brauereibetrieb (1, s. "Begründung"). Zuletzt wurde sie als Wohnhaus genutzt. Die wie in der Zeit stehen gebliebene Anlage mutet nicht nur durch ihren achteckigen Turm mit Aussichtsplattform an wie ein verzaubertes Dornröschenschloss. Auch der anschließende villenartige Bau mit seinen Holzverzierungen, sowie das Wohnhaus und die kleineren Nebengebäude erzeugen eine magische Beschaulichkeit. Das Gebäudeensemble liegt zudem malerisch in einem landschaftsparkähnlichen Garten mit altem Baumbestand und großer Schneeglöckchenwiese.
Ebenfalls zur Felsenhalle gehört eine weiträumige unterirdische Anlage mit Kellergewölben und Gängen. Heute finden dort verschiedene Fledermausarten ein Zuhause. Nach einem Einsturz wurde dieser unterirdische Teil der Anlage 2010 begutachtet und saniert, sodass er gute Aussichten auf eine gesicherte Zukunft hat (2).
***Der oberirdische Teil der Felsenhalle ist jedoch inzwischen akut gefährdet und der Fortbestand damit stark bedroht.*** Seit dem Tod der letzten Bewohnerin 2018 steht sie mangels Erben leer. Da die Felsenhalle in den Besitz des Fördervereins Dem nachfolgenden Besitzer, dem Förderverein Schleswig-Holsteinisches Freilichtmuseum e.V. überging, ist dieser verantwortlich für e.V., waren nach eigener Aussage in Sachen Erhalt der Gebäude die Anlage. Satzungsbedingt scheinen Hände gebunden, da seine Einsatzmöglichkeiten durch die Einsatzmöglichkeiten des Fördervereins jedoch Vereinssatzung stark an auf den Standort Molfsee („in einem Freilichtmuseum“) gebunden und die inhaltlichen/finanziellen Pflichten und Optionen daher begrenzt seien (3). Nun verfällt das Anwesen im Südfriedhofsviertel zunehmend, auch der Garten verwildert. Dabei steht die Felsenhalle unter Denkmalschutz ***Denkmalschutz*** und damit im öffentlichen Interesse – dieser Status unterliegt zurzeit allerdings einer Prüfung und steht damit zur Disposition (4). ***Es besteht daher die begründete Sorge, dass die Gebäude abgerissen und das Gelände planiert und neu bebaut werden sollen.*** Begehungen mit potentiellen Investoren haben bereits stattgefunden. Erst kürzlich wurde die Felsenhalle nun tatsächlich vom Förderverein an einen Immobilienentwickler verkauft.
Für Kiel würde das Verschwinden der Felsenhalle einen enormen Verlust bedeuten. Kriegsbedingt stammt kaum ein Viertel des Baubestands aus der Zeit vor 1945. ***In einer daher an älteren Sehenswürdigkeiten eher armen Stadt wie Kiel stellt die Felsenhalle einen ungehobenen Schatz von hohem kulturhistorischem Wert und architektonisch hier seltenem Reiz dar.*** Auch ein Verlust des zugehörigen Bestands an Flora und Fauna wäre eine Niederlage für Naturschutz und Stadtklima. Ein Abriss der Gebäude könnte durch Lärm und Erschütterung ggf. auch die unterirdisch lebenden Fledermäuse gefährden (17).
***Daher wollen wir, eine Gruppe Kieler Bürger, einen möglichen Abriss verhindern und fordern den Erhalt der Felsenhalle.*** Dazu gehört sowohl die Fortführung des Denkmalschutzes, als auch die aktive Instandhaltung der oberirdischen Gebäude, des Turms und des Gartengeländes. Hierzu bedarf es aus unserer Sicht aktueller und unabhängiger Gutachten zum baulichen Zustand und dem botanischen Bestands des Gartens. Darüber hinaus wollen wir eine aktive Beteiligung der Bevölkerung bei der Erstellung und Umsetzung eines ***Zukunftskonzepts*** für die Felsenhalle. Vorstellbar für uns wären etwa eine Instandsetzung als rein museale Sehenswürdigkeit mit Besichtigungsmöglichkeit, eine kulturelle Nutzung (etwa für Ateliers, Ausstellungen, Lesungen, kleine Konzerte/Aufführungen), oder auch ein erneuter gastronomischer Betrieb.
***Wir fordern*** fordern daher die Stadt Kiel und ihre Untere Denkmalschutzbehörde auf, den Förderverein Schleswig-Holsteinischen Freilichtmuseum e.V., vertreten durch Hr. Dr. Utz Schliesky (Vorstand) Denkmalschutzstatus der Felsenhalle auch zukünftig fortzuführen. Darüber hinaus fordern wir auch den neuen Eigentümer auf, ***von von einem möglichen Abriss abzusehen und eine transparente Kommunikation über den Zustand und die Zukunft der Felsenhalle mit der Öffentlichkeit zu ermöglichen***, da sich aus ihrem denkmalhistorischen historischen Wert ein allgemeines gesellschaftliches Interesse ableitet. Wir fordern in diesem Sinne auch den Petitionsausschuss ***Petitionsausschuss des Landes Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein*** auf, bezüglich unseres Anliegens aktiv zu werden. Darüber hinaus fordern wir ebenfalls das Ministerium ***Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein*** auf, gemäß seines Auftrags für den Erhalt und die Nutzbarmachung der genannten Objekte tätig zu werden. Das Ministerium ist die zuständige Aufsichtsbehörde für die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf (Stiftungsratsvorsitzender: MPräs. Daniel Günther), welche Trägerin des Freilichtmuseums Molfsee ist, zu dem der oben genannte Förderverein gehört (5). Dieser sollte ggf. beratend und finanziell unterstützt werden.
***Bitte schenken Sie der Felsenhalle Ihre Unterschrift!*** Unterschrift - vielen Dank!***
Mehr erfahren & mitmachen? www.facebook.com/groups/felsenhalle
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 416 (330 in Schleswig-Holstein)