19.02.2023, 16:30
Das war es also. Das Cafe Köm in St.Peter-Ording. Seit Jahrzehnten ein Treffpunkt für jung und alt und für viele Familien, Urlauber und Sportler eine dauerhafte Konstante während ihrer SPO Aufenthalte. DAS Kult-Lokal, was für viele jahrzehntelang ein essenzieller Bestandteil des Ortes, ihres Urlaubes oder sogar ihrer Heimat war, hat nun offiziell am 18.11.22 für immer seine Pforten geschlossen, weil dort ein Apart-Hotel errichtet werden soll. So wird für mich, wie für viele andere auch, ein Herzensort, ein Ort des Wohlfühlens, der Kindheitserinnerung, ein Stück der Seele SPO's einfach vernichtet,- aus reiner Profitgier.
Ich hatte das Glück, durch einen spontanen Urlaub, vor Ort mit einigen tollen Menschen ins Gespräch zu kommen, die mich die gesamte Situation besser verstehen lassen haben und mir einen kleinen Blick hinter die Kulissen ermöglicht haben. Darunter waren auch tolle Gespräche mit Einheimischen. So konnte ich auch den Umstand besser verstehen, wieso gerade die Beteiligung der Einheimischen vergleichsweise so gering war. So wussten einige noch gar nichts, von der bevorstehenden Schließung des Cafe Köm's, oder sie wussten schlicht weg nicht, dass es diese Kampagne, gegen die Schließung und den Abriss des Cafe Köms, überhaupt gibt.
Gleichzeitig waren viele der Meinung, dass diese Kampagne und ein generelles Stimme-Erheben gegen den Abriss des Köms und die damit einhergehende Entwicklung SPOs sowieso nicht zum Erfolg führen führt, da dies eh nur auf taube Ohren der Gemeinde und der beteiligten Personen treffen wird. "Ob in China ein Sack Reis umfällt, oder wir, die Einwohner, etwas sagen, interessiert hier niemanden".
Leider wurde dieser Eindruck durch meine persönlichen Erfahrungen, wie die Gemeinde mit der Situation umgeht und umgegangen ist, bestätigt.
So wurde bis heute nicht ein einziges Mal von offizieller Seite der Gemeinde auf diese Kampagne reagiert. Es gab nicht eine einzige Antwort der Gemeinde und des Bürgermeisters auf meine Mail-Anfragen. Bis zum heutigen Tag hat auch sonst niemand von offizieller Seite auf etwas reagiert. Weder Gemeinde, weder Bürgermeister, noch einer der viele Gemeindevertreter, die ich ebenfalls kontaktiert habe. Das Thema wurde konsequent totgeschwiegen. Es gab einzig ein paar wenige Interviews des Bürgermeisters Jürgen Ritter von Lokalzeitungen, in dem er erklärt, wie sehr alles unter Kontrolle ist, und wie viel die Politik doch gerade tut, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, die ja eigentlich auch gar nicht so dramatisch ist, wie von manchen dargestellt.
Kurzes Resümee:
- Seekiste, ein Restaurant mit einer ebenfalls Jahrzehntelangen Geschichte, leckere Lokalküche -> Ist nun, nach dem die Familie den Betrieb eingestellt hat, das Restaurant "Salt and Silver". Ein Hippster Laden von Hamburgern. Schaut euch die Karte und Preise an. Mehr muss man nicht sagen.
- Café Köm -> Geschlossen. Somit gibt es in Ording noch genau eine Lokation. Das Konzept des Köms stirbt alternativlos in ganz St. Peter-Ording. Ebenfalls wird somit ein geschichtsträchtiges Gebäude vernichtet.
- Café Lutz -> Musste Schließen. Pachtvertrag wurde gekündigt.
- Zum Treffpunkt: Ebenfalls seit Jahren ein fester Bestandteil des Ortes und Treffpunkt auch vor allem für Einheimische -> Wurde vom Inhaber selber geschlossen.
- Dönerbude -> Inhaber wollte ebenfalls aufhören. Inzwischen ist dies meines Erachtens auch geschehen.
- Kino Nordlicht -> Schließt ebenfalls sehr bald.
- Preise der Gemeinde: Steigen sehr stark an. Von Kurtaxe, Parken, Strandparken bis zur Dünentherme. Somit wird die Ortschaft insgesamt noch teurer, als eh schon.
Ja, Jürgen Ritter und die Gemeinde St. Peter-Ordings haben alles im Griff. St. Peter-Ording wird auf jeden Fall immer attraktiver... Und vor allem bezahlbarer.
Einzig Thorsten Malorny, ehemaliger Pächter des Köms und Gemeindevertreter, hat sich die Zeit genommen, mit mir ein sehr langes und gutes Gespräch zu führen. Ihm gilt ein besonderer Dank!
Abschließend kann ich einzig nochmal meiner tiefen und nachhaltigen Enttäuschung über die Schließung des Köms und den damit einhergehenden Umgang der Gemeinde St.Peter-Ordings und des Bürgermeisters Jürgen Ritter, aber auch der Gemeinde Eiderstedt, die für baurechtliche Dinge verantwortlich sind, Ausdruck verleihen.
Dies wird meine Sicht auf St. Peter-Ording, meiner 2. Heimat, meiner Herzensheimat, nachhaltig Verändern. Und mit Sicherheit nicht zum Guten.
Aber nochmal kurz zur Petition selber:
Auch wenn das Cafe Köm nun offiziell geschlossen ist, steht das Gebäude noch. Es soll aber sehr bald abgerissen werden!
Ich werde die Petition und die dazugehörigen 777 Unterschriften dem Bürgermeister Jürgen Ritter nun offiziell zukommen lassen, per Mail wie auch per Post. Eventuell führt die Hausnummer von 777 Unterschützern dieser Kampagne doch zu einem Umdenken des Bürgermeisters und der Gemeinde zur aktuellen Situation SPOs. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
***Weiter geht es in Teil 2***