24.03.2024, 10:32
Liebe Freunde und Freundinnen dieser Petition, die nach zwei Tagen nicht mehr ‘meine’ ist, wofür ich allen ganz herzlich danken möchte!
‘Es ist nur ein Radweg!’ Sagen die Befürworter.
‘Es ist nur ein wenig mehr Asphalt auf einer eh befestigten Strecke, die nun zu einem (Freizeit-)Geschenk für die Region Hannover wird.’
‘Und der Bund bezahlt…, nicht wir.’
Ist das so?!
Nun, zunächst werden wir wohl Sträucher, Bäume, Buschwerk abholzen. Ein Teil (NUR ein TEIL) dessen wird irgendwo in Form einer Ersatzfläche wieder ‘aufgeforstet’ oder ‘renaturiert’. Vielleicht die Hälfte…
Dann heben wir also tonnenschwer den Boden aus. Dazu benötigen wir schweres Gerät, das über entsprechend lange Strecken her gekarrt wird. Schwere Bagger, schwere LKW und km-lange Fahrten, um die Tonnen dann wertlosen Boden wegzuschaffen.
Wir müssen diesen Boden und den alten Schotter irgendwo entsorgen.
Anschließend kommen diese LKW wieder, diesmal um Füllgeröll für den Aufbau des Fundaments zu bringen. Tonne für Tonne, km für km.
Und schließlich bleibt eine kahle Uferlandschaft zurück. Der graublauschwarze Asphalt gaukelt mit seiner glänzenden Oberfläche ein glattes, einfaches Unternehmen vor. Gehölze, Büsche und Kraut erholt sich. Tiere kehren zurück…. Die Anpassungsfähigkeit der Natur ist enorm. Eben nur 55 km weniger Platz auf vielleicht einem Meter Länge. Was ist das schon?!
Unser Gewissen erholt sich, während es ab und an - je nach Wetterlage - das Fahrrad aus dem Keller oder der Garage holt. Der Stolz über die nun per Rad statt per PKW zurück gelegte Strecke zur Arbeit gewinnt an Übermacht.
Unsere Geschwindigkeit im Vergessen der durch uns wiedermal für unsere eigene Bequemlichkeit vorgenommenen Einschnitte für die Umwelt steigt mit jedem km, den wir nun glatt und schnell, ohne unser Auto zu bewegen, fahren.
Wir gehören also unweigerlich zu den Guten.
Ist das so?!
Wirklich?!
Wir sparen so viel CO2 durch unsere Nutzung dieses glattgebügelten Weges. Leider vergessen wir dabei, wieviel CO2 wir für diesen Luxus für unser grünes Gewissen auf sinnlose Weise verbraucht haben. Was wir zerstören, um diesen vermeintlichen Gewinn zu erzielen.
Wir ahnen vielleicht heute schon, dass es nicht dabei bleiben wird: Wir werden Rampen ausbauen müssen, Zuwege verbreitern und jetzige Zugänge abflachen, um den neuen Weg angemessen nutzen zu können!!
Wem es so wie mir geht, wen auch so ein Unbehagen berührt und ein - was wir an diesem Weg jetzt schon haben reicht doch völlig aus…!
Wer es leid ist, an dieser Stelle 18 Mio EUR Fördermittel auszugeben, nur weil diese ausgegeben werden, wenn die Förderbedingung eingehalten wird, den Radweg auf DREI METER zu erweitern….!
Wer also auch etwas verändern, nämlich unverändert erhalten möchte, der TEILT bitte diese Petition….
Ich danke im Namen aller, die es genauso sehen und handeln!
Setzen wir ein Zeichen!
Herzlichen Gruß und Dank,
Kerstin Krebs