08.12.2016, 11:46
Liebe UnterstützerInnen,
gestern hat der Schaumburger Kreistag endgültig über den Übertragungsvertrag für das Klinikum abgestimmt. Vorher wurde – quasi in letzter Minute – eine Regelung in den Vertrag eingearbeitet, nach der Abtreibungen aus sozialer Indikation künftig durch ein Kooperationsmodell im Rahmen eines ambulanten Operationszentrums mit niedergelassenen Ärzten umgesetzt werden soll.
Dies zeigt, dass der öffentliche Druck (es gab eine bundesweite Berichterstattung über unser Anliegen, beispielsweise in der TAZ und der Süddeutschen Zeitung) den Träger zumindest nicht unbeeindruckt gelassen hat. Man kann nicht wirklich zufrieden sein: In seinem eigenen Verantwortungsbereich lässt er weiterhin keine Abtreibungen zu, immerhin wird es aber möglich sein, das Krankenhaus zu diesem Zweck zu benutzen, sofern sich ein niedergelassener Arzt findet, der dort ambulant operiert.
Der Krankenhausträger hat also seine komplett harte Haltung gegenüber Frauen in Not aufgegeben. Deshalb beende ich die Petition heute – sie hat insoweit ihren Zweck erfüllt, nämlich gegenüber dem evangelischen Träger deutlich zu machen, dass viele Menschen es nicht hinnehmen, wenn die – sozusagen private – Ethik eines Trägers über die freie Entscheidung von Frauen in Notsituationen gestellt wird.
Ich bedanke mich bei allen, die mein Anliegen geteilt und unterstützt haben.
Ich bin überzeugt, dass insbesondere die vielen UnterstützerInnen aus dem Landkreis Schaumburg, das künftige Verhalten des Trägers in dieser Frage sehr genau beobachten werden. Sollte dies Frauen, die aus sozialen Gründen abtreiben wollen, behindern oder diskriminieren gilt weiterhin:
Keine Abtreibung – dann auch keine Hüfte und auch sonst nichts!
Was bleibt ist, dass unsere Wachsamkeit überall da gefordert ist, wo kirchliche Träger die öffentliche Daseinvorsorge übernehmen wollen. Mit unser aller Steuergelder und mit ihren eigenen Vorstellungen über das, was für uns gut oder schlecht sein soll.
Herzliche Grüße
Ursula Helmhold