27.07.2020 Presseschau von Petitions-Startenden:
233.355 Unterschriften
Der Petition wurde nicht entsprochen
- Gestartet 2014
- Sammlung beendet
- Eingereicht
- Dialog
- Beendet
Neuigkeiten
23.10.2014, 18:42
Sehr geehrte damen und Herren,
leider zerteilte die Zeichenbegrenzung meine Mail. Hier der rest:
Nicht nur Falschbehauptungen zu Ungunsten der Russischen Föderation und der russischsprachigen Bevölkerung in der Ostukraine erregen die Gemüter des Publikums, auch das Weglassen brisanter Informationen lässt an der Redlichkeit der Sendeanstalten zweifeln: Man verschweigt Vorstrafen und kriminelle Geschäfte ukrainischer Machthaber und Oligarchen, man berichtet nur unzureichend über unvorstellbare Massaker an der russischen Bevölkerung, wie z.B. in Odessa geschehen. Falsche Tote und falsche Täter führen dazu, dass Massaker, die politisch nicht in den Kram passen, gezielt totgeschwiegen, bagatellisiert und in den Hintergrund gespielt werden. Auch das Auffinden von Massengräbern wird zur Randnotiz degradiert.
Für Kai Gniffke, dem ersten Chefredakteur der Tagesthemen gibt es jedoch keinen Grund, sich für Fehler zu entschuldigen oder in der Berichterstattung nun gar “gegenzusteuern".
blog.tagesschau.de/2014/09/29/zwischenbilanz-der-ukraine-konflikt-in-der-tagesschau/
Auch ZDF-Chefredakteur Peter Frey postuliert in einem Interview, www.neues-deutschland.de/artikel/949029.journalisten-haben-ein-wichtigkeitsgen.html
dass es keinen Glaubwürdigkeitsverlust gäbe und dass das ZDF gerade in den Krisensituationen der letzten Monate bewiesen habe, dass es eine erstklassige Adresse für unabhängigen Journalismus in Deutschland sei.
Im „energischen Zurückweisen“ von Beschwerden www.neopresse.com/medien/ard-programmbeirat-gibt-zu-berichterstattung-ist-einseitig-und-voreingenommen/
sind die Verantwortlichen beider öffentlich-rechtlicher Medienanstalten einsame Spitze. www.tagesspiegel.de/medien/ukraine-konflikt-im-zdf-hakenkreuz-und-ss-rune-protest-von-zuschauern/10685462.html
Offensichtliches lässt sich allerdings weder wegleugnen noch vertuschen, auch wenn aus unerfindlichen Gründen plötzlich reklamierte Beiträge ohne Erklärung oder Richtigstellung aus den Mediatheken verschwinden.
Bereits durch diverse Betrugsaffären innerhalb weniger relevanter Themenbereiche publikumskonferenz.de/forum/viewtopic.php?f=37&t=102
wurde das Vertrauen des Publikums in die öffentlich-rechtlichen Medienanstalten nachhaltig beeinträchtigt. Momentan streiten sich Journalisten in Glaubwürdigkeits-Rankings mit Versicherungsvertretern, Werbern und Politikern um die letzten Plätze. www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/vertrauensvolle-berufe-die-meisten-vertrauen-feuerwehrmaennern-a-954481.html
Worin mag das wohl seine Ursachen haben?
Die öffentlich-rechtlichen Medien gehören uns allen. Wir finanzieren die Programme, die Gehälter und Honorare, die Infrastruktur und produzieren mit unseren Beiträgen Einkommensmillionäre am laufenden Band. Parteien, Verbände und Kirchen kontrollieren die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten durch ihre Beteiligung in den jeweiligen Gremien. Die Fehlentwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu Ungunsten einer neutralen und fairen Berichterstattung hat unter anderem seine Ursachen in diesem undurchdringlichen Filz von Freundeskreisen, Interessenlagen und Verflechtungen. Wir wollen, dass die Gremien künftig frei von politischen (und) Partikularinteressen ihren Aufgaben nachgehen können und somit der Einfluss aller gesellschaftlich relevanter Meinungen und Interessen sicher gestellt wird.
Ein „weiter wie bisher“ akzeptieren wir jedenfalls nicht.
Für unsere weitere Arbeit benötigen wir die Unterstützung der BeitragszahlerInnen. Senden Sie uns auch weiterhin Hinweise und Programmbeschwerden, lassen Sie nicht nach in Ihrer Kritik an mangelhafter Berichterstattung – insbesondere dann nicht, wenn es sich um sensible, den Weltfrieden gefährdende, Themen handelt.
Werden Sie Mitglied im e.V. (unsere Satzung sieht auch Härtefallregelungen vor) publikumskonferenz.de/blog/beitrittsformular/mitglied-werden/
oder unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende. publikumskonferenz.de/blog/
Informieren Sie sich regelmäßig auf unserem Internetportal und sparen Sie nicht mit sachlicher Kritik, sollten Ihnen Angebote und Inhalte nicht zusagen.
Nur gemeinsam können wir erreichen, dass das von uns finanzierte Angebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks seinem ursprünglichen Anliegen verpflichtet ist, die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen – und zwar objektiv, unparteilich und ausgewogen.
Herzliche Grüße
Maren Müller
23.10.2014, 16:01
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich hatte versprochen, ab und zu eine Nachricht an die MitzeichnerInnen der Petition zu senden, um sie über den Fortschritt unserer Arbeit zu unterrichten. Falls Sie diese Mail nicht mehr erhalten wollen, tragen Sie sich bitte aus dem Mailverteiler der Plattform openPetition aus.
Die Arbeit unseres Vereins „Ständige Publikumskonferenz“ ist im vollen Gange – das Publikum macht regen Gebrauch von unserem Angebot Programmbeschwerden entsprechend zu prüfen und bei den jeweiligen Sendeanstalten einzureichen.
Nicht alle gemeldeten Beschwerden münden in formalen Programmbeschwerden. Viele der eingereichten Programmbeschwerden sind zu unkonkret und zu allgemein gehalten und einige sind einfach sachlich falsch oder wissenschaftlich unbegründet.
Beispiele: publikumskonferenz.de/forum/viewforum.php?f=36
Über die Hälfte der eingereichten Programmbeschwerden beziehen sich auf die aktuelle Ukraineberichterstattung. publikumskonferenz.de/forum/viewforum.php?f=30
Momentan befinden sich eine ganze Reihe von Programmbeschwerden im Verfahren, welche die teils tendenziöse Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten im Ukraine-Konflikt dokumentieren.
So berichtete zum Beispiel Moskau-Korrespondent Udo Lielischkies im Mai dieses Jahres von der Ermordung zweier Zivilisten durch Vertreter der Separatisten in Krasnoarmeysk am Tag des Referendums. publikumskonferenz.de/forum/viewtopic.php?f=30&t=125.
Originalaufnahmen des Zwischenfalls zeigen allerdings deutlich, dass die ukrainische Nationalgarde für den Tod der Zivilisten verantwortlich ist. Inzwischen hat die ARD sich für diese Falschmeldung (angeblich nach Hinweis eines (!) Zuschauers) öffentlich entschuldigt www.cicero.de/berliner-republik/ukraine-fehler-der-ard-nur-eine-halbe-entschuldigung/58302.
Das ZDF verbreitete diese Falschmeldung noch Wochen danach ungeniert im www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2152500/mittagsmagazin-vom-12.-Mai-2014#/beitrag/video/2152500/mittagsmagazin-vom-12.-Mai-2014
obwohl es seit dem Tag des Geschehens tausende von Hinweisen aufmerksamer Zuschauer, (auch) angesichts der Absurdität dieser Meldung, gegeben hat.
Wir haben unzählige Hinweise, Presseartikel, Einträge in Blogs und Kommentarspalten, Bilder, Videos und schriftliche Eingaben an die entsprechenden Rundfunkanstalten gesammelt, und werden diese Geschichte einer gezielten Desinformation als Dokumentation „Falsche Mörder in Krasnoarmeysk“ aufarbeiten.
Trotz Kenntnis von OSZE-Berichten, www.osce.org/om/122938
anders lautender Medienberichte en.interfax.com.ua/news/general/219857.html
und Kontrollen durch Militärs und NGOs wurden in zahlreichen Sendungen von ARD und ZDF gebetsmühlenartig die Behauptungen verbreitet, der erste russische Hilfskonvoi hätte auf der Hinfahrt Waffen in die Ukraine geschafft und auf der Rückfahrt nach Russland ukrainische Rüstungsgüter (Radaranlagen) außer Landes gebracht. publikumskonferenz.de/forum/viewtopic.php?f=30&t=122
Sowohl ARD als auch ZDF bieten in ihren Nachrichtenformaten zum Ukrainekonflikt vollkommen wertneutrale Podien publikumskonferenz.de/forum/viewtopic.php?f=30&t=130
für rechtsradikale und kriminelle Banden, ohne sich auch nur ansatzweise zu distanzieren. Verbotene Nazisymbole werden kommentarlos groß eingeblendet, als würde man über Traditionsvereine berichten.
publikumskonferenz.de/forum/viewtopic.php?f=30&t=130
Faschisten werden zu Freiheitskämpfern stilisiert, man verschweigt Gräueltaten diverser Volksvertreter, man begleitet sie bei fragwürdigen Einsätzen im finstersten Hollywood-Stil und interpretiert die Geschehnisse in kreativer Weise. publikumskonferenz.de/forum/viewtopic.php?f=30&t=124
Kriegerische Bildmotive älteren Datums aus anderen Zusammenhängen werden zur Untermauerung aktueller Falschbehauptungen genutzt, publikumskonferenz.de/forum/viewtopic.php?f=30&t=111
man verfälscht Interviews publikumskonferenz.de/forum/viewtopic.php?f=30&t=121
und macht selbst vor Reden des deutschen und des russischen Außenministers vor der UN-Vollversammlung nicht halt. publikumskonferenz.de/forum/viewtopic.php?f=30&t=164
Behauptungen ohne jegliche Quellenangaben finden Verbreitung in den Nachrichtenformaten von ARD und ZDF, es werden Augenzeugen und Beweisfotos bemüht, die keine sind publikumskonferenz.de/forum/viewtopic.php?f=30&t=110
längst dementierte Berichte publikumskonferenz.de/forum/viewtopic.php?f=30&t=118
werden gesendet und Mitglieder transatlantischer Think-Tanks werden ernsthaft als neutrale Experten zur Lage interviewt. publikumskonferenz.de/forum/viewtopic.php?f=30&t=137
Nicht nur Falschbehauptungen zu Ungunsten der Russischen Föderation und der russischsprachigen Bevölkerung in der Ostukraine erregen die Gemüter des Publikums, auch das Weglassen brisanter Informationen lässt an der Redlichkeit der Sendeanstalt
06.08.2014, 19:53
Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für die zahlreichen Nachrichten, Hinweise und Vorschläge, die uns in den letzten Wochen erreichten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich die Beantwortung Ihrer Anliegen mitunter etwas hinzieht. Wir versuchen konkrete Anliegen stets zügig zu bearbeiten. Anschreiben allgemeiner Art nehmen wir zur Kenntnis.
Das Interesse an unserem Verein „Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien“ wächst stetig und die damit verbundenen Aufgaben müssen strukturiert und in effiziente Abläufe gelenkt werden. Dazu benötigen wir nachwievor Ihre Hilfe.
Anlässlich der Auswertung Ihrer Anliegen, sowie der Ergebnisse eines jüngst durchgeführten Arbeitstreffens mit themenverwandten Initiativen, haben sich folgende Schwerpunktthemen und Schnittmengen für unser künftiges Engagement herauskristallisiert:
1.) Qualität und Gestaltung der Programmangebote im Hinblick auf den gesetzlichen Auftrag
2.) Partizipation, demokratische Mitbestimmung und Transparenz innerhalb der Gremien
3.) Umgang mit Ungerechtigkeiten innerhalb des Beitragserhebungssystems
4.) Produktions-, Arbeits- und Lebensbedingungen freier MitarbeiterInnen im Sendebetrieb
Inwieweit sich im Zuge der Beschäftigung mit diesen Themen temporäre Arbeitsgemeinschaften herausbilden werden, ist noch nicht hinreichend geklärt, jedoch aus unserer Sicht tendenziell sinnvoll. Die in unserer Satzung formulierten Vereinsziele bleiben davon unberührt. publikumskonferenz.de/blog/beitrittsformular/mitglied-werden/
Sie haben unter dem Link publikumskonferenz.de/blog/programmbeschwerde/
ab sofort die Möglichkeit, Vorschläge zu Programmbeschwerden direkt über ein Formular an uns zu senden. Nach Prüfung des Sachverhaltes, unter Zuhilfenahme der Allgemeinen Programmgrundsätze der Sender, der entsprechenden Paragraphen des Rundfunkstaatsvertrages und ggf. der Landesmediengesetze der Bundesländer, wird durch den Vorstand entschieden, ob eine förmliche Programmbeschwerde erhoben wird oder ob formale Gründe dafür nicht vorliegen. Die Rundfunkanstalten sind insbesondere der Ausgewogenheit, Unparteilichkeit, Objektivität und zur Einhaltung der journalistischen Sorgfalt verpflichtet. Bei Unklarheiten stehen uns unabhängige Medienexperten beratend zur Seite.
Von uns erhobene Programmbeschwerden und die entsprechenden Antworten der Intendanten und Gremienvertreter können Sie in unserem Diskussionsportal unter folgendem Link verfolgen: forum.publikumskonferenz.de/viewforum.php?f=30
Soviel zunächst zu den aktuellen Neuigkeiten. Bitte zögern Sie auch weiterhin nicht Fragen zu stellen, Anregungen zu geben und ggf. Kritik zu üben.
Sollten Sie kein Interesse an Benachrichtigungen dieser Art haben, melden Sie bitte im Petitions-Portal die Emailbenachrichtigung ab. Sie werden danach keine Emails mehr von uns erhalten.
Mit freundlichen Grüßen
i. A. Maren Müller
publikumskonferenz.de/blog/impressum/
11.06.2014, 21:13
Sehr geehrte Damen und Herren,
haben Sie sich vor einiger Zeit für eine aktive Mitarbeit in der Ständigen Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien e.V. interessiert?
Nachdem der Verein nun ordentlich im Register eingetragen, die Formalien geklärt und unsere Infrastruktur steht, senden wir diese Info-Mail an potentielle Vereinsmitglieder.
Erinnern wir uns:
In Folge der Lanz-Petition sahen sich erstmalig in der Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ein großer Sender und die gesammelte Presselandschaft mit einer gebündelten und klar adressierten Beschwerde von fast einer Viertelmillion Menschen konfrontiert. Und Sie waren dabei.
Auch stellen in der jüngsten Vergangenheit widersprüchliche und tendenziöse (außen-)politische Berichterstattungen medienpolitisch eine Zäsur dar, die von den Beitragszahlenden nicht ignoriert werden sollte. Wir erhalten fast täglich Meldungen zu Programmverstößen von verärgerten Beitragszahlenden, die in der Berichterstattung über aktuell-politisches Geschehen Sachlichkeit, Wahrheit und Neutralität vermissen.
Das Wissen darum, dass sich das Fernsehpublikum zu einer Interessenvertretung, quasi einem Bund der Beitragszahlenden, zusammenschließt und künftig als unabhängige Beschwerdeinstanz bei festgestellten Programmverstößen in einem organisierten Verbund tätig werden wird, sollte den Programmverantwortlichen Ansporn und Mahnung zugleich sein.
Um in der Öffentlichkeit wirksam zu werden und gegenüber den öffentlich-rechtlichen Medienanstalten die Interessen der Beitragszahlenden durchzusetzen, bedarf es einer starken und gut strukturierten Gemeinschaft.
Als Vereinsmitglied der Ständigen Publikumskonferenz sind Sie u.a. aktiver Teil bei
- der Bewertung der Angebotsqualität der öffentlich-rechtlichen Sender mittels internetbasierter demokratischer Beteiligungsinstrumente,
- der Beteiligung an Sammel-Programmbeschwerden,
- der gebündelten Forderungen an politische Parteien in Bund und Ländern,
- der Organisation sowie der kostenlosen Teilnahme an Veranstaltungen mit Medienexperten,
- der Etablierung regionaler Publikumskonferenzen in Ihrem Bundesland,
- aktiven und passiven Wahlhandlungen innerhalb des Vereins.
Bitte melden Sie ggf. Ihre Mitgliedschaft über das Formular publikumskonferenz.de/blog/beitrittsformular/ an.
Bitte beachten Sie auch unsere Satzung sowie die Beitragsordnung.
Der e.V. verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke, ist selbstlos tätig und verfolgt keine eigenwirtschaftliche Zwecke.
Wir würden uns sehr freuen, Sie künftig als Mitglied an unserer Seite zu wissen.
Falls Sie Ihre Meinung geändert haben oder nicht zum Kreis der potentiellen Interessenten gehören, betrachten Sie bitte das Schreiben als gegenstandslos.
Mit freundlichen Grüßen
Maren Müller und das Team von Publikumskonferenz.de
publikumskonferenz.de/blog/impressum/
20.03.2014, 17:35
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe MitzeichnerInnen,
Sie haben sicherlich das Antwortschreiben des Intendanten des ZDF auf unsere Sammelbeschwerde zur Kenntnis genommen. Für mich war das Eingeständnis, dass sowohl der Verlauf der kritisierten Sendung, als auch die Einzelleistung des Moderators Markus Lanz als suboptimal definiert wurde, immerhin ein Erfolg. Auch die Versicherung, dass Programmbeschwerden stets ernst genommen würden, trug zur Versöhnung bei.
Irritiert registrierte ich daher folgende Presseerklärung des ZDF-Intendanten Dr. Bellut nach der 8. Sitzung des Fernsehrates, in der schon wieder kräftig relativiert wurde. Von unglücklicher Konstellation innerhalb der Gesprächsrunde ist die Rede und von der Notwendigkeit kritischer Nachfragen seitens der Journalistinnen und Journalisten, auch wenn es die "Möglichkeit im Netz gäbe, diese Berufsgruppe zu verfolgen“.
Aber hören Sie selbst: www.wwwagner.tv/?p=24465
Besonders perfide finde ich die auffällige und mehrfache Wiederholung der Berufsbezeichnungen „Journalistinnen und Journalisten“ in der Erklärung. Es wird so suggeriert, dass die Petenten mittels virtueller Instrumente gegen die Pressefreiheit vorgegangen wären und somit ein im Grundgesetz verankertes Recht attackiert hätten.
Es mag sein, dass Herr Lanz von Beruf Journalist ist, aber von einer periodischen, publizistischen Tätigkeit, mit dem Ziel seriöse Meinungsbildung zu befördern, ist sein Format weit entfernt.
Die von den BeitragszahlerInnen alimentierte Tätigkeit als Talk- und Showmaster unterscheidet sich deutlich von der idealtypischen Ausprägung des Berufsstandes Journalist – sowohl in Bezug auf verlässliche Recherche, Information und Integrität als auch in der Art und Weise, sich seinen Lebensunterhalt verdienen zu müssen.
Da sich der Fernsehrat des ZDF, laut Aussage von Ruprecht Polenz, in seinem Selbstverständnis als Anwalt der Zuschauerinnen und Zuschauer sieht, verwundert mich auch die Weigerung dieses Gremiums, auf die bislang umfangreichste Publikumsbeschwerde in der Geschichte des Fernsehens angemessen zu reagieren.
Mich bestärken die Reaktionen der hohen Herren des ZDF im Nachhinein darin, dass wir mit der Gründung der „Ständigen Publikumskonferenz“ den Grundstein für den Aufbau einer unabhängigen, demokratischen Kontroll- und Beschwerdeinstanz für mehr Mitsprache der BeitragszahlerInnen gelegt haben.
Gestatten Sie mir noch ein paar persönliche Worte. Ich habe unzählige Mails von Ihnen erhalten, die größtenteils wertschätzender und positiver Natur waren. Natürlich gab es auch kritische Stimmen, viele Fragen, Hinweise und Anregungen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Beantwortung aller Mails für mich nicht leistbar ist und ich lediglich konkrete Anliegen bearbeiten kann.
Hinweisen möchte ich nochmals auf unser Internetportal forum.publikumskonferenz.de/. Sie können sich anmelden oder auch als Gast Beiträge verfassen und sich über die verschiedenen Initiativen und Ideen informieren, mitdiskutieren oder sich auch inhaltlich einbringen.
Sie finden im Portal die Satzung unseres Vereins, sodass Sie sich ein Bild über Ziele und Anspruch machen können. Der Antrag auf Mitgliedschaft wird online gestellt, sobald wir ordentlich im Vereinsregister eingetragen sind und eine Bankverbindung angeben können.
Vielleicht wird aus dem Mitzeichner oder der Mitzeichnerin bald ein Mitglied?
Ich würde mich freuen von Ihnen zu lesen.
Herzliche Grüße
Ihre Maren Müller
02.03.2014, 18:11
Sehr geehrte Damen und Herren,
am 28. Februar 2014 gründeten interessierte und kritische MediennutzerInnen in Leipzig den Verein „Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien“ und legten damit den Grundstein für den Aufbau einer unabhängigen, demokratischen Kontroll- und Beschwerdeinstanz für die öffentlich-rechtlichen Medien.
Die Versammlung wählte Maren Müller als Vorstandsvorsitzende, Florian Krahmer als stellvertretenden Vorsitzenden und Ilka Wehner als Schatzmeisterin.
Angesichts der medial vielbeachteten, enormen Beteiligung von nahezu einer viertel Million MitzeichnerInnen an der sogenannten Lanz-Petition, sieht sich der Verein als aktiver Mittler zwischen kritischen BeitragszahlerInnen und öffentlich-rechtlichen Medien.
Zweck des Vereins ist die Erlangung und Förderung von Medienkompetenz, demokratischer und kultureller Bildung, sowie der demokratischen Mitsprache bei der Umsetzung des gesellschaftlichen Programm- und Bildungsauftrages.
Der Verein ist als demokratische Rezipienteninitiative offen für die Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Initiativen ohne eigenwirtschaftliche Interessen.
Für die inhaltliche und programmatische Arbeit wird der Vorstand über die Satzung hinaus eine Programmdiskussion im Internet, insbesondere im Forum www.publikumskonferenz.de/ sowie im Wiki der Konferenz anregen, um spezielle Ziele und Vorhaben gemeinsam zu erarbeiten und zu präzisieren.
Die Vorstandsvorsitzende Maren Müller äußerte im Zuge der Gründungsversammlung ihre Zuversicht, „das wachsende Interesse an direkter Bürgerbeteiligung aufzugreifen und entsprechende Anregungen in konkrete programmatische Zielvorgaben des Vereins umzusetzen.“
Maren Müller weiter:
„Nur durch das transparente Führen der längst überfälligen, politischen Debatte über Qualität und Strukturen der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten kann das Vertrauen des Publikums zurückgewonnen werden. Auch wenn sich die Akteure im „Lanz-Streit“ geeinigt haben, bedeutet das nur einen vorübergehenden Burgfrieden. Anstelle einer „Medien-Politik-Phalanx“ als Versorgungswerk für Talkmaster und Werbeindustrie, muss das Öffentlich-Rechtliche wieder zur freien Meinungsbildung und zum eindeutigen Bildungsauftrag zurückkehren. Die Symbiose zwischen öffentlich-rechtlichen Medien und Politik kann nur der umfassenden und transparenten Information der Bürgerinnen und Bürger ohne vorgefasste, und der amtierenden Regierungspolitik zurechtgebogene, Meinung dienen.
Zu diesen Themen haben sich bereits erste Kontakte mit Medienexperten entwickelt, denen an der wissenschaftlichen Begleitung einer breiten und freien gesellschaftlichen Meinungsbildung gelegen ist.“
Für weitere Fragen stehen Ihnen Maren Müller und Florian Krahmer unter
der Email info@publikumskonferenz.de oder maren-mueller@gmx.de zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Maren Müller
Florian Krahmer
Leipzig, 28.02.2014
02.03.2014, 17:40
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe MitzeichnerInnen und FreundInnen,
am Montag den 24.02.2014 war der "große Tag" der Übergabe unserer Petition an das ZDF. Um 14:00 Uhr fand der Termin im Landesfunkhaus des ZDF in Dresden statt.
Zugegen waren der Pressesprecher des ZDF, Herr Berendsmeier aus Mainz und der Chef des Landesstudios, Carsten Thurau. Eine knappe Stunde Gespräch, Besichtigung des Studios und das Versprechen der Vertreter des ZDF, dass der Sender Beschwerden immer ernst nähme - ob nun vereinzelt oder geballt, sowie ein Dreh des Bayerischen Fernsehens über Petitionen im Allgemeinen und die Lanz-Petition im Besonderen, rundeten den Tag ab. Das Ergebnis der Dreharbeiten können Sie am 12.03.2014 um 21:00 Uhr in der Sendung „Kontrovers – Die Story“ im Bayerischen Rundfunk sehen.
Mein Dank gilt auch den zahlreichen interessierten UnterstützerInnen, MitzeichnerInnen, SympathisantInnen und PressevertreterInnen, die vor Ort ausharrten.
Inzwischen erreichte mich auch das Antwortschreiben des Intendanten des ZDF Hr. Dr. Bellut und eine Email vom Vorsitzenden des Fernsehrates des ZDF, Ruprecht Polenz. Die Mail hänge ich Ihnen der Einfachheit halber gleich an dieses Schreiben an.
Ich lernte aus den Ausführungen des Herrn Polenz, dass eine förmliche Programmbeschwerde nach § 21 Absatz 2 der ZDF-Satzung, nicht zu vergleichen sei mit einer "allgemeinen Programmkritik", welche sich offenbar lediglich millionenfach in den sozialen Netzwerken, in der kritischen Presse, in den Kommentarspalten, in Podiumsdiskussionen oder auch in Petitionen wie der unseren niederschlägt.
Innerhalb eines ganzen Jahres sollen laut Beschwerdebericht (siehe Link) beim ZDF lediglich 19 förmliche Programmbeschwerden eingegangen sein?!
Auch den Hinweis des Herrn Polenz, dass die Notwendigkeit einer Parallelinstanz für Beschwerden durch ihn nicht erkannt werde, halte ich für denkwürdig. Bei dieser Art der Argumentation dürfte Kritik außerhalb von Satzungen überhaupt nicht stattfinden und neben der Einschränkung des Rechtes auf freie Meinungsäußerung würden ganze Berufsstände lahmgelegt werden.
Für mich ein Grund mehr Nägel mit Köpfen zu machen: Am 28. Februar 2014 gründete sich in Leipzig der Verein „Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien“, zu dessen Vorsitzenden ich gewählt wurde. Damit wird für die Zukunft ein Grundstein für den Aufbau einer unabhängigen, demokratischen Kontroll- und Beschwerdeinstanz für die öffentlich-rechtlichen Medien gelegt.
Näheres entnehmen Sie bitte der seperaten Pressemitteilung.
In der Hoffnung, dass Sie Ihr Engagement nie bereut haben und dass wir auch weiterhin in Kontakt bleiben, sei es über die Petitionsplattform, die social networks, über Mails, über unser Internetportal www.publikumskonferenz.de/ - oder vielleicht auch als aktives Mitglied im Verein der Ständigen Publikumskonferenz - verbleibe ich mit herzlichen Grüßen.
Ihre Maren Müller
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Email des Fernsehrates vom 26.02.2014
Sehr geehrte Frau Müller,
besten Dank für Ihr Schreiben, das Sie auch an den Intendanten und den Programmdirektor des ZDF gerichtet haben.
Der Fernsehrat hat sich in der vergangenen Woche in Sitzungen seiner Programmausschüsse mit der kritisierten Sendung „Markus Lanz“ eingehend befasst. Der Intendant hat dabei eingeräumt, dass das Gespräch mit Sahra Wagenknecht nicht gelungen war. Es wurde die Gesprächsführung und die Auswahl der Gesprächsteilnehmer kritisch beleuchtet. Gleichzeitig haben die Mitglieder jedoch auch die Wirkungen des „digitalen Prangers“ für den Moderator und deren Verstärkung durch die Printmedien kritisiert. Die viel weiter gehende Forderung, den Moderator der Sendung auszutauschen, wurde als in keiner Weise gerechtfertigt und unverhältnismäßig zurückgewiesen.
Im Übrigen befasst sich der Fernsehrat in seinem Selbstverständnis als Anwalt der Zuschauerinnen und Zuschauer in jeder Sitzung mit Eingaben zum Programm sowie mit förmlichen Programmbeschwerden. Der jeweils aktuelle Beschwerdebericht wird nach der Beratung im Fernsehrat auf der Homepage des Gremiums der Öffentlichkeit zugänglich gemacht: www.zdf.de/ZDF/zdfportal/blob/31172656/1/data.pdf
Dort wird für die Zuschauer transparent über die beim Fernsehrat eingegangenen Beschwerden informiert. Außerdem gibt es für die Zuschauer bereits seit Jahren eine Plattform, sich online über Programme im ZDF beim Fernsehrat zu beschweren:
www.zdf.de/zdf-fernsehrat-foermliche-programmbeschwerde-25116670.html
Wie Sie sehen, bestehen bereits geeignete Instrumente für die Zuschauerinnen und Zuschauer, dem Fernsehrat Rückmeldungen zum Programm zu geben. Ich gebe gerne zu, dass vorhandene Verfahren immer Möglichkeiten zur Verbesserung bieten; daran arbeitet der Fernsehrat auch gerade. Aber die Notwendigkeit einer Parallelinstanz für Beschwerden neben dem Fernsehrat kann ich nicht erkennen.
Ich würde mich sehr freuen, sehr geehrte Frau Müller, wenn Sie diese Ausführungen auch in Ihre kritischen Übe
17.02.2014, 22:50
Reklamation als Chance
Sehr geehrter Herr Dr. Bellut,
sehr geehrter Herr Dr. Himmler,
sehr geehrte Damen und Herren des Fernsehrates,
innerhalb von einer Laufzeit von nur zwei Wochen wurde meine Online-Petition „Raus mit Markus Lanz aus meinem Rundfunkbeitrag“ von fast einer Viertelmillion Menschen unterstützt.
Darüber hinaus generierte der Aufruf um die 36.000 Facebook-Likes, errang 1.289 Follower beim Kurznachrichtendienst Twitter, führte zu 1759 Kommentarseiten auf der Plattform openPetition
sowie mehreren Hundert Berichten in regionalen wie auch überregionalen Medien.
Mit einer beträchtlichen Anzahl von Mitzeichnenden stand ich in persönlichem Mailkontakt: ein Querschnitt durch alle sozialen Schichten vom Studenten bis zum Rentner, vom Publizisten bis zum Polizisten vom Steuerberater bis zum Kunstschaffenden - alle Alters- und Berufsgruppen waren vertreten. Der Versuch, die UnterzeichnerInnen der Petition als eine „unbedeutende anonyme Gruppe“ hinzustellen, die sich klickend und mobbend der Anonymität im Internet bedient, ist damit ebenso vermessen wie obsolet.
Im Marketingstudium lernt man, dass ein einziger Kunde, der sich offen beschwert, 220 potentielle Beschwerdeführer repräsentiert. Jedes ernst zu nehmende Unternehmen beherzigt inzwischen diese Regel und hat das Beschwerdemanagement als Kundenbindungsinstrument etabliert.
Sie können also nach Beherzigung der Regel (1+19)x11=220 bei 233.355 Mitzeichnenden gegen eine qualitativ schwache ZDF-Sendung ungefähr ausrechnen, welches ZuschauerInnenpotential hier mit Nachdruck Veränderungen fordert.
Ein reklamierender Zuschauer bietet die Chance zum Dialog.
Inwieweit die Antwort auf die Beschwerde dem unzufriedenen Zuschauer Grund zur Freude gibt, sei dahingestellt. Fakt ist, dass Publikumsbeziehung erhalten oder sogar vertieft,
Schwachstellen im Programm aufgedeckt und Qualitätsverbesserungen erreicht werden können - sofern der eigene Programmauftrag von den Verantwortlichen ernst genommen wird.
Die Petition als internetbasiertes Beteiligungsinstrument des reklamierenden Publikums ist die effektivste Art, Protest zu bündeln und adressgenau an einen exakt definierten Empfänger zu übermitteln. Diese Art der Beschwerdeführung ist logistisch sinnvoll, kostensparend, öffentlichkeitswirksam und darüber hinaus eine Dienstleistung für den Sender.
Das demonstrative Festhalten an einer offensichtlichen Fehlentwicklung, die nicht erst seit der Petition mediale Beobachtung erfährt, widerspräche dem gesetzlichen Auftrag, der Transparenzpflicht und der Verbraucherlogik. Überdies verstieße ein solches Vorgehen gegen den vom Bundesverfassungsgericht festgestellten Grundsatz, dass Medien keine „Freiheit an sich“, sondern eine dienende Freiheit im Interesse der öffentlichen Meinungs- und Willensbildung inne haben. Diese kann und darf nicht in der Verkürzung von Informations- und Kulturangeboten oder in der sich ausbreitenden Niveaulosigkeit innerhalb der Formate bestehen.
Bevor diverse KritikerInnen der Petition begriffen, dass mitnichten die Person Lanz an einem virtuellen Pranger stand, sondern lediglich als Synonym für die längst überfällige politische Debatte über Qualität und die Strukturen der öffentlich-rechtlichen Sender darstellte, verging eine Zeit der medialen Verlautbarungen über Sinn und Unsinn von Petitionen, vermeintlich ungültige Zeichnungen sowie der müßige und reichlich sinnbefreite Hinweis darauf, doch die Fernbedienung zum Wegschalten zu nutzen.
Kein Mensch auf der Welt hat jemals durch Wegsehen irgendetwas verändert.
Daher werde ich künftig, gemeinsam mit meinen UnterstützerInnen, die Einsetzung von unabhängigen Rundfunkbeauftragten vorantreiben, die als Beschwerde- und Optimierungsinstanzen aktiv an der Verbesserung des von den BeitragszahlerInnen finanzierten Angebotes der Öffentlich-Rechtlichen mitwirken werden.
"Wer mir schmeichelt ist mein Feind, wer mich tadelt mein Lehrer."
Chinesisches Sprichwort
Mit freundlichen Grüßen
Maren Müller
17.02.2014, 22:41
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Übergabe der Unterschriften ist für Montag, den 24.02.2014 um 14:00 Uhr im ZDF-Landesstudio in Dresden geplant.
ZDF Landesstudio Sachsen
Königstr. 5A
01097 Dresden
Das Begleitschreiben dazu möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Vielen Dank nochmal für Ihre Unterstüzung. Es war eine großartige Aktion. Über künftige Neuigkeiten halte ich Sie gern auf dem Laufenden.
Mit freundlichen Grüßen - bis bald,
Maren Müller
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Reklamation als Chance
Sehr geehrter Herr Dr. Bellut,
sehr geehrter Herr Dr. Himmler,
sehr geehrte Damen und Herren des Fernsehrates,
innerhalb von einer Laufzeit von nur zwei Wochen wurde meine Online-Petition „Raus mit Markus Lanz aus meinem Rundfunkbeitrag“ von fast einer Viertelmillion Menschen unterstützt.
Darüber hinaus generierte der Aufruf um die 36.000 Facebook-Likes, errang 1.289 Follower beim Kurznachrichtendienst Twitter, führte zu 1759 Kommentarseiten auf der Plattform openPetition
sowie mehreren Hundert Berichten in regionalen wie auch überregionalen Medien.
Mit einer beträchtlichen Anzahl von Mitzeichnenden stand ich in persönlichem Mailkontakt: ein Querschnitt durch alle sozialen Schichten vom Studenten bis zum Rentner, vom Publizisten bis zum Polizisten vom Steuerberater bis zum Kunstschaffenden - alle Alters- und Berufsgruppen waren vertreten. Der Versuch, die UnterzeichnerInnen der Petition als eine „unbedeutende anonyme Gruppe“ hinzustellen, die sich klickend und mobbend der Anonymität im Internet bedient, ist damit ebenso vermessen wie obsolet.
Im Marketingstudium lernt man, dass ein einziger Kunde, der sich offen beschwert, 220 potentielle Beschwerdeführer repräsentiert. Jedes ernst zu nehmende Unternehmen beherzigt inzwischen diese Regel und hat das Beschwerdemanagement als Kundenbindungsinstrument etabliert.
Sie können also nach Beherzigung der Regel (1+19)x11=220 bei 233.355 Mitzeichnenden gegen eine qualitativ schwache ZDF-Sendung ungefähr ausrechnen, welches ZuschauerInnenpotential hier mit Nachdruck Veränderungen fordert.
Ein reklamierender Zuschauer bietet die Chance zum Dialog.
Inwieweit die Antwort auf die Beschwerde dem unzufriedenen Zuschauer Grund zur Freude gibt, sei dahingestellt. Fakt ist, dass Publikumsbeziehung erhalten oder sogar vertieft,
Schwachstellen im Programm aufgedeckt und Qualitätsverbesserungen erreicht werden können - sofern der eigene Programmauftrag von den Verantwortlichen ernst genommen wird.
Die Petition als internetbasiertes Beteiligungsinstrument des reklamierenden Publikums ist die effektivste Art, Protest zu bündeln und adressgenau an einen exakt definierten Empfänger zu übermitteln. Diese Art der Beschwerdeführung ist logistisch sinnvoll, kostensparend, öffentlichkeitswirksam und darüber hinaus eine Dienstleistung für den Sender.
Das demonstrative Festhalten an einer offensichtlichen Fehlentwicklung, die nicht erst seit der Petition mediale Beobachtung erfährt, widerspräche dem gesetzlichen Auftrag, der Transparenzpflicht und der Verbraucherlogik. Überdies verstieße ein solches Vorgehen gegen den vom Bundesverfassungsgericht festgestellten Grundsatz, dass Medien keine „Freiheit an sich“, sondern eine dienende Freiheit im Interesse der öffentlichen Meinungs- und Willensbildung inne haben. Diese kann und darf nicht in der Verkürzung von Informations- und Kulturangeboten oder in der sich ausbreitenden Niveaulosigkeit innerhalb der Formate bestehen.
Bevor diverse KritikerInnen der Petition begriffen, dass mitnichten die Person Lanz an einem virtuellen Pranger stand, sondern lediglich als Synonym für die längst überfällige politische Debatte über Qualität und die Strukturen der öffentlich-rechtlichen Sender darstellte, verging eine Zeit der medialen Verlautbarungen über Sinn und Unsinn von Petitionen, vermeintlich ungültige Zeichnungen sowie der müßige und reichlich sinnbefreite Hinweis darauf, doch die Fernbedienung zum Wegschalten zu nutzen.
Kein Mensch auf der Welt hat jemals durch Wegsehen irgendetwas verändert.
Daher werde ich künftig, gemeinsam mit meinen UnterstützerInnen, die Einsetzung von unabhängigen Rundfunkbeauftragten vorantreiben, die als Beschwerde- und Optimierungsinstanzen aktiv an der Verbesserung des von den BeitragszahlerInnen finanzierten Angebotes der Öffentlich-Rechtlichen mitwirken werden.
"Wer mir schmeichelt ist mein Feind, wer mich tadelt mein Lehrer."
Chinesisches Sprichwort
Mit freundlichen Grüßen
Maren Müller