24.12.2016, 00:31
Mein Leserbrief an die Thüringer Allgemeine zu
„Beschluss zur Ordensburg wird pro und contra diskutiert“
(Leserpost Klaus Hoppe, Georg Rotowski und Hans-Georg Böhm zum Verhältnis von Gilde und neuen Eigentümern TA vom 23. Dezember 2016 / 02:00 Uhr)
Heute las ich den obigen Artikel. Ich war gespannt, habe ich in meiner Petition: „Protest gegen die Verkaufsentscheidung der Ordensburg Liebstedt“ an den Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen vom 08.12.2016 bisher alle mir bekannt gewordenen Äußerungen zu diesem Thema unter Neuigkeiten oder unter Debatte dort veröffentlicht.
Als ich den Leserbrief von Herrn Hans-Georg Boehm, dem Stifter der Sigelrepikensammlung des Deutschen Ordens für die Ausstellungen des Gildevereins auf der Ordensburg Liebstedt gegenüber der TA unterstützte, hätte ich nicht erwartet, ihn in der Zeitung zu lesen.
In der Überschrift geht es vordergründing um pro und contra eines Beschlusses. Gemeint ist die Verkaufsentscheidung des Thüringer Haushalts- und Finanzausschusses vom 2. Dezember 2016 (TA berichtete hierüber) das Grundstück samt Ordensburg an eine Burg Liebstedt GmbH & Co. KG mit den Gesellschaftern Klaus Dieter Böhm und dessen Ehefrau Marion Schneider für 160.000 € zu verkaufen.
Dabei geht es den meisten Protestierern (es sind heute Abend 241, darunter 112 aus Thüringen, nicht darum, an wen die Burg verkauft wurde oder wird, sondern um deren Erhalt als öffentliche Einrichtung. Getragen durch den Freistaat und verwaltet, gehegt und betrieben durch ehrenamtlich engagierte Bürger – hier dem Ordensburg Gilde e.V., der die Anlage seit mehr als 26 Jahren schützt, unterhält und als einzigartiges geschichtliches Kulturdenkmal der Öffentlichkeit zugänglich macht.
Es sind hier nicht alle Fakten und Umstände bekannt, aber Probleme wie beispielweise mit Schloss Reinhardsbrunn, das die Landeregierung nach dem Verkauf an private Investoren enteignen will, lassen befürchten, dass es keine Garantie dafür gibt, die einmalige Durchgangsburg des Deutschen Ordens in Thüringen als solche zu erhalten.
Herr Hans-Georg Boehm, ein profunder Kenner der Geschichte des Deutschen Ordens, der in 50 Jahren die 340 Niederlassungen (Kommenden) Spuren besucht und drüber berichtete, hat dort viele Zeugen der Geschichte gefunden, um sie für die Nachwelt zu erhalten. Hierum geht es bei der Sorge derer, die sich gegen einen Verkauf der Ordensburg durch den Freistaat wenden.
Gerhard Paschinsky