18.08.2016, 23:04
18.08.2016 - Text ergänzt!
Neuer Petitionstext: Am 25.06.2015 wurde das Dienstzeitmodell von rund 1100 Polizeivollzugsangestellten im Land Berlin geändert. Darüber hinaus wuchs das Referat von damals 4 Dienstviertel auf 9 Dienstgruppen. Daraus lässt sich ableiten das eine Vielzahl von Führungskräften generiert werden musste. Schließlich musste die neue Struktur irgendwie gesteuert werden. Hiervon betroffen ist insbesondere das Referat ZOS, zuständig für den Schutz von rund 700 Objekten im Stadtgebiet. Nach einer Probephase soll das genannte Schichtdienstmodell auf das auch im Referat Gefangenenwesen übertragen werden. Einzug erhalten. Hintergrund sind angebliche EU-Normen zum Arbeitsschutz, wonach nicht länger als max. 10 Std. pro Tag/Nacht gearbeitet werden darf. Damit wurde das bisherige 12 Std. Wechselschichtdienst-Modell abgeschafft und wir praktizieren seither das sog. vorwärts rollierende Metropolitan-Modell im 8 Std. Dienst. Faktisch arbeiten wir seither 7 Tage und habe zwei Tage frei. Und dies wohlgemerkt im Schichtdienst, bei Wind und Wetter und wachsender Bedrohungslage. Nach einem Jahr Probebetrieb ist die Motivation sowie die körperliche Leistungsfähigkeit jedes Einzelnen am Tiefpunkt angelangt.
Es muss jetzt schnellstens gehandelt werden! Der Schichtdienst muss mindestens um zwei Schichten reduziert werden oder es muss mind. ein zusätzlicher freier Tag zur Regeneration eingearbeitet werden. Optional wäre die Gutschrift auf dem Arbeitszeitkonto denkbar, wonach der Arbeitnehmer je nach Erschöpfungszustand entscheiden kann wie er sein Frei plant.
Nach dem Arbeitszeitgesetz ist der Schichtarbeitnehmer dem „normalen Arbeitnehmer“ gleichgestellt. Im Ergebnis wird hier von Arbeitsintensität ausgegangen. Anders wäre die Arbeit nach 18 Uhr bis morgens um 6 Uhr nicht vergleichbar. Hiernach würden die Kollegen 2 x Frühdienst (von 06:30-14:30), 2 x Spätdienst (von 14:30-22:30) und ein halben Nachtdienst leisten und hätten die Arbeitsleistung erbracht die ein „normaler Arbeitnehmer“ erbringt. Tatsächlich erbringen die Kollegen eine Mehrarbeitsleistung die mit der Regenrationszeit eines normalen Arbeitnehmers abgegolten wird. Schließlich wird die Nacht voll erbracht und ein weiterer Nachtdienst! Die im Anschluss folgenden freien Tage werden in Gänze zur Regenration benötigt und stellen von daher keine effektive Freizeit dar!
Mit Blick in die Zukunft und dem Wissen das mit Erreichen des 67. Lebensjahres diese Art von Belastung dauerhaft erbracht werden muss, zeigt die Notwendigkeit einer schnellen Reaktion der Verantwortlichen. Fürsorgepflicht jetzt!!!!
Diese Petition betrifft letzlich alle Beschäftigten, ganz gleich ob nun Angestellter oder Beamter. Spätestens jetzt sollten wir zeigen das wir ein Team sind!
Neue Begründung: Mit dem neuen Schichtdienstmodell gehen eine Reihe ungeahnter Probleme einher, diese sind nur schwer zu kompensieren und dauerhaft mit den Privatleben zu vereinbaren. Leid wird der Familie, dem sozialen Umfeld und dem Arbeitnehmer zugefügt. Dauerhaft führen diese Faktoren unweigerlich zu körperlichen und seelischen Beschwerden und somit zur Schwächung einer dauerhaften und grundsoliden Arbeitsfähigkeit.
• Allg. Schlafprobleme Schlafprobleme (Sommerhitze, Lärm etc.)
• Aufgrund fortwährender Dienstantritte, häufigere Störung der Ruhezeiten. Da am Tage vorgeschlafen wird. (Tageslärm)
• Störung der Nachtruhe innerhalb der Familie (Spätdienst)
• Störung der Ruhezeiten wenn am Wochenende gearbeitet werden muss.
• Keine Zeit für private Aktivitäten / Termine
• Wenig Zeit um entlastend für die Familie da zu sein (Kinder)
• Familienplanung schwierig bis unmöglich
• Für junge Kollegen - Partnersuche erschwert
• Wenig Lust zu Unternehmungen, da erschöpft
• Freiphasen zwischen den Diensten ist Vorbereitungszeit keine Freizeit
• Witterungsbelastung - 7 Tage am Stück
• Alle 9 Wochen ein Wochenende
• Keine planbaren Freitage
• Extreme Monotonie
• Fehlende Motivation
• Frustration
• Verlust der Sinnhaftigkeit
• Konzentrationsprobleme
• Schwindende Leistungsfähigkeit
Muss es erst soweit kommen? Der Mitarbeiter ist keine Sache, er bedarf wesentlich mehr Zuwendung um die geschuldete Arbeitsleitung dauerhaft zu erbringen.