Soziales

Pflegende Angehörige fordern dringend Hilfe: unkompliziert, leicht verständlich, real umsetzbar

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bundesgesundheitsministerium

2.662 Unterschriften

Bearbeitungsfrist abgelaufen

2.662 Unterschriften

Bearbeitungsfrist abgelaufen

  1. Gestartet 2017
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

02.05.2018, 02:06

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Das hatten wir befürchtet!

1 1/2 Jahre nach Einführung des neuen Entlastungsbetrags wird diese Leistung von mehr als der Hälfte aller Familien immer noch nicht genutzt.
Diese erschreckend hohe Zahl dokumentiert die Auswertung der Umfrage in www.entlastungsbudget.de, die wir vom 13.04. bis 27.04.2018 mit der Unterstützung Pflegender Angehöriger der Facebook-Gruppe "Pflegende Angehörige" durchgeführt haben.

357 Personen nahmen an der Umfrage teil. 176 nutzen den Entlastungsbetrag bereits. Etwas höher ist jedoch die Zahl derjenigen, die diese Leistung noch nicht in Anspruch nehmen. 181 Abstimmungen (51 %) wurden mit „nein“ gezählt.

Aufgrund der hohen Beteiligung in NRW, Niedersachsen und Bayern können hier die regionalen Ergebnisse interpretiert werden.

In NRW liegt die Nutzung über dem bundesweiten Durchschnitt. Dies kann mit der Öffnung auch für private Einzelanbieter zu tun haben, wodurch ein breiteres und eventuell auch günstigeres Angebot für die betroffenen Familien zur Verfügung steht.

Die gegenteilige Aussage könnte für Niedersachsen zutreffen. Hier sind private Einzelanbieter nicht zugelassen und nur 42 % der Umfrageteilnehmer nutzen dort das Angebot.

In Bayern ist auffällig, dass von 22 Teilnehmern, die das Angebot nicht nutzen, 13 sagen, „wir kennen dieses Angebot nicht“. Ein so hoher Wert von fast 60% zeugt von einem Defizit an Aufklärung und Beratung. Auch bei der Unkenntnis zum „Umwandlungsanspruch der Sachleistung“ führt Bayern mit 77% unwissenden Nutzern.

Hilfe und Betreuung im Haushalt sind stark nachgefragt.

Die am stärksten nachgefragte Entlastungsleistung ist die „Hilfe im Haushalt (Putzen, Einkaufen, Fahrten etc.)“. 95 Teilnehmer gaben an, dass sie diese Entlastung in Anspruch nehmen. Dies sind 54 %. Auf Platz zwei folgt mit 35 % die Betreuung im Haushalt.

Mit den Schulnoten 1 bis 3 benoteten fast 75 % der Nutzer ihr Entlastungsangebot positiv.

Diejenigen, die sich eher negativ äußerten, bemängelten insbesondere die fehlende Flexibilität der Anbieter.

Mit nur 11% wurden von nur 20 Teilnehmern die zusätzliche Entlastung über den Umwandlungsanspruch von Sachleistung in Anspruch genommen. Eine schallende Ohrfeige für alle Verantwortlichen sind hier die 60%, die angaben: „kennen wir nicht“!

Fazit.

Herzlichen Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die diese Ergebnisse möglich gemacht haben. Der hohe Anteil der „Nichtnutzer“ des Entlastungsbetrags bestätigt uns in der Zielsetzung, diesen mit in das Entlastungsbudget zu integrieren.
Es kann nicht sein, dass Unkenntnis und mangelnde sowie nicht bedarfsgerechte Angebote dazu führen, dass eine rechtlich gewollte Entlastung in Höhe von mehr als 1,8 Milliarden Euro nicht bei den Familien ankommt.

Eure Kornelia Schmid und Hendrik Dohmeyer


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