14.01.2022, 22:50
Die Schlossberg-Initiative macht darauf aufmerksam, dass die Änderungen des Flächennutzungsplans sowie des Bebauungsplans zur Bebauung „am Eichert/Klinikum“ seitens der Stadtverwaltung abgeschlossen wurden und im Gemeinderat Zustimmung fanden. Sie sind ab Montag 17.1.2022 für knapp 5 Wochen bis 18.2.2022 im Rathaus einzusehen. In dieser Zeit können auch Eingaben und Stellungnahmen zu dem Vorhaben bei der Stadtverwaltung abgegeben werden. Die Schlossberg-Initiative empfiehlt, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Es ist die letzte Möglichkeit für die Bürger:innenschaft, zu diesem Bauvorhaben Stellung zu nehmen.
Im Frühjahr vergangenen Jahres hatte es schon einmal die Möglichkeit gegeben, die Pläne der Stadt auf dem Schlossberg (Wohnbebauung „am Eichert/Klinikum“ und Stadionerweiterung „Fußballstadion/Heeracker/Katzental“) einzusehen und dazu Stellung zu nehmen. Ungewöhnlich viele Heidenheimer Bürger:innen hatten letztes Jahr davon Gebrauch gemacht und ihre Meinung und berechtigte Kritik zu den geplanten Vorhaben im Rathaus eingebracht. Auch etliche Leser:innenbriefe zeugten vom Unmut in der Bevölkerung über die geplanten unsensiblen Eingriffe in die Natur (z.B. Baumfällungen, seltene Tiervorkommen), über die sozialen Härten der dadurch notwendig werdenden Entmietungen der ehemaligen Schwesternwohnheime und über ein völlig unzureichendes Verkehrskonzept für die zukünftigen Belastungen des Schlossberges. Damals entstand die Schlossberg-Initiative und startete eine Petition, welche bis heute von 2230 Unterstützenden, davon 1097 aus Heidenheim, unterzeichnet wurde. Zu den auswärtigen Unterstützenden zählen auch viele ehemalige Heidenheimer:innen.
Die Schlossberg-Initiative möchte aufzeigen, dass sich der bebaute Teil des Schlossberges dramatisch verändern wird. Die Bäume, die jetzt noch die Wohnhäuser von der Schlossstraße her vor Lärm schützen und den Eindruck prägen, werden verschwinden und es werden Wohnblocks entstehen, die weithin sichtbar sind. Etwa 1,5 Hektar stadtnaher, wertvoller Laub-Mischwald werden verschwinden müssen und die Bebauung wird bis zur bestehenden Schlosshau-Siedlung ausgedehnt. Die Schlossberg-Initiative begrüßt die Entstehung neuen Wohnraums in Heidenheim. Sie fordert jedoch in Bezug auf den Schlossberg, das geplante Bauvorhaben auf die Grenzen der derzeitigen Bebauung zu beschränken, keine weiteren Waldflächen zu opfern und keine weiteren Flächen zu versiegeln. Das Bauvorhaben wie es derzeit geplant ist, wird den Charakter des Schlossberges als grüne Lunge von Heidenheim, als heilsame Umgebung für Patient:innen des Klinikums und auch als Tourismusattraktion unwiederbringlich beschädigen. Das Bild, eine von uns angefertigte Simulation der entstehenden Skyline aus der Bodenperspektive, soll das ganze Ausmaß der geplanten Bebauung, anhand der höchsten Gebäude entlang der „Magistrale“ veranschaulichen. [Bild]
Wir appellieren an den Gemeinderat, dass er die Pläne stoppt und in Zusammenarbeit mit dem Investor anpasst. Die Erhaltung natürlicher Lebensräume und stadtnaher Erholungsgebiete, sowie eine klimatisch resiliente Stadtarchitektur (z.B. Schutz vor Starkregengefahr und Überhitzung) müssen oberste Zielsetzung werden.
Unsere Mitbürger:innen rufen wir auf, von der angebotenen Beteiligungsmöglichkeit regen Gebrauch zu machen und an die Stadtverwaltung alle die fundierten Gegenargumente zu richten, die in der bisherigen Planung offensichtlich zu leichtfertig übergangen wurden:
Per Brief an die Stadtentwicklung, Grabenstr. 15, 89522 Heidenheim
Oder per Mail an: stadtplanung@heidenheim.de
Schlossberg-Initiative
Charlotte Jablonka
Demian Deffner
schlossberg-initiative-heidenheim.de/
schlossberg-initiative@gmx.de