09.05.2014, 11:36
Liebe Unterzeichner unserer Petition für den Erhalt der flexiblen und freiwilligen Nachmittagsbetreuung an Baden-Württembergs Grundschulen,
zunächst möchten wir uns ganz herzlich für schon über 2.000 Unterschriften bedanken.
Es gab Fragen und es gibt Neues:
1. Warum 10.000 Unterschriften? Ein erfahrener Politiker hat uns gesagt, dass bei einer Stadt wie Stuttgart die Politiker ab 1.000 Unterschriften aufmerksam werden. Das haben wir dann grob hochgerechnet.
2. Wer entscheidet, welche Schulform vor Ort angeboten wird? Diese Frage kam konkret von Eltern. Wir haben beim Kultusministerium (KM) nachgefragt. Antwort: die KOMMUNE entscheidet, welche Form der Ganztagsgrundschule angeboten wird: nur die gebundene oder (auch) die Wahlform (also Halbtags- und Ganztagszüge in einer Schule). Die Schulkonferenz (d.h. auch die Eltern) entscheidet, ob sie den Antrag auf Ganztagsgrundschule stellt. Wenn es nur die gebundene Form geben soll und die Schule diese beantragt, können die Familien, die das nicht wollen, lt. KM auf eine andere Schule ausweichen. Für viele nicht ideal, zumal wenn es nur eine Schule am Ort gibt. Wichtig daher nochmal für alle, die mit dem bisherigen System zufrieden sind: Schulen können auch in der bisherigen Form bestehen bleiben! Das KM geht aber davon aus, dass 70 % der Schulen sich in den nächsten Jahren wandeln werden.
Wir nehmen daher in unsere Begründung auf: „Die Kommune entscheidet, ob die Ganztagsgrundschule in der gebundenen (nur Ganztag) oder der Wahlform (Halb- und Ganztag) angeboten wird. Schulen können ausserdem auch in ihrer bisherigen Form bestehen bleiben.“. Ausserdem nehmen wir die Pressemitteilung des Kultusministeriums als Link auf.
3. Was tut sich? Wir hören von den ersten Kommunen, dass sie (wohl u.a. aufgrund von Elternprotest) die Problematik flexible Nachmittagsbetreuung überdenken. Wir aktualisieren daher in Petition und Begründung den Satz „Dadurch stellen viele Kommunen die bewährte freiwillige und flexible Nachmittagsbetreuung (Horte, Verlässliche Grundschule/Kernzeit etc.) ein.“ auf „Dadurch stellen viele Kommunen die bewährte freiwillige und flexible Nachmittagsbetreuung (Horte, Verlässliche Grundschule/Kernzeit etc.) ganz oder teilweise ein oder denken darüber nach.“
4. Laut einer detaillierten Aufschlüsselung des Statist. Landesamts ist die Teilzeitquote der erwerbstätigen Grundschulmütter sogar noch höher als in der Statistik, auf die wir uns bisher bezogen hatten, nämlich 84 % (siehe www.statistik-bw.de/BevoelkGebiet/FaFo/Familien_in_BW/R20114.pdf).
Wir aktualisieren daher diesen Abschnitt und konkretisieren auch nochmal hinsichtlich flexiblem Bedarf: „Über 80 % der erwerbstätigen Grundschulmütter (und immer mehr Väter) arbeiten Teilzeit, meist nicht nur vormittags, an unterschiedlichen Tagen und Uhrzeiten – und haben damit unterschiedlichen Betreuungsbedarf!“
5. Machen wirklich so viele Kinder eine Therapie? Nachzulesen im „Kinder- und Jugendarzt 5/2010“ oder www.presseportal.de/pm/6910/1564168/kindsein-ist-kein-kinderspiel-fast-jedes-zweite-schulkind-in-therapie
6. Wo findet man die Umfragen zum Elternbedarf? Hier www.initiative-gute-grundschule.de/?page_id=158 haben wir sie mit Links aufgelistet.
Wir hoffen, dass unsere Aktualisierungen für alle bisherigen und künftigen Unterzeichner informativ und hilfreich sind und freuen uns auf weitere zahlreiche Unterschriften!
Die Eltern der Initiative Gute Grundschule