26.02.2013, 15:12
Die Archäologische Zone und das Jüdische Museum sind zwei großartige Projekte, und gerade deshalb bedürfen sie einer äußerst sorgfältigen Umsetzung. Doch das Gegenteil ist zurzeit der Fall.
Es ist ja schon eigenartig genug, dass der Rat der Stadt Köln in seiner Mehrheit zuerst einen Baubeschluss fasst, und sich erst im zweiten Schritt abschließend um Ausgestaltung, die Finanzierung und die Partnersuche bemüht. Aber auch WIE dieser Prozess läuft, ist kaum zu durchschauen. Das Projekt wird immer teurer, die Probleme rund um Bodendenkmalschutz, Statik und Baugenehmigung sind auch nach Jahren der Vorbereitung nicht gelöst – und mit dem zukünftigen Partner LVR geht man in manchen Punkten auf offenen Konfrontationskurs, statt über die ausgestreckte Hand dankbar zu sein.
Neben den inhaltlichen Fragen ist die Diskussion um die Finanzierbarkeit der Archäologischen Zone und des Jüdischen Museums selbstverständlich legitim. Wenn sich ein sicher wünschenswertes Projekt über die Jahre verteuert, und sich gleichzeitig die finanziellen Möglichkeiten der Stadt weiter einschränken, darf einer Debatte darüber nicht mit dem Vorwurf der 'Spalterei' begegnet werden. So gibt es genug Gründe, um innezuhalten, das Projekt zu überdenken, und um nach neuen Lösungen zu suchen. Solch ein Moratorium bietet die Chance, eine bessere Lösung zu finden.
Die uneingeschränkten Befürworter des 'egal was es kostet‘, des ‚egal wie Baubeschlusses' gehen ein hohes Risiko ein. Sollte die Archäologische Zone/Jüdisches Museum nicht zu realisieren sein, haben sie wertvolle Zeit für eine Umbesinnung vertan – und ich befürchte, dass so das gesamte Projekt gegen die Wand gefahren werden könnte.
Thor Zimmermann, Mitglied des Rates (MdR), DEINE FREUNDE
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- Eine unendliche Geschichte …? - www.deinefreunde.org/?p=6721
- Köln macht’s – die kommunale Familie bezahlt’s - www.deinefreunde.org/?p=6269
- Neues aus dem Kulturausschuss des LVR - www.deinefreunde.org/?p=5584