Region: Alle Bundesländer Deutschlands und deren Kreise, Städte und Gemeinden
Umwelt

Mehr Artenvielfalt im öffentlichen Grün!

Petition richtet sich an
Petitionsreferate der Landtage aller Bundesländer, alle Kreis-, Städte- und Gemeinderäte

5.904 Unterschriften

Sammlung beendet

5.904 Unterschriften

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Neuigkeiten

29.12.2020, 11:08

[Positionspapier Biomasseverwertung](niedersaechsischer-heimatbund.de/projekte/win-wege-in-niedersachsen/dokumente/) der AG Wegraine, Webseite Niedersächsischer Heimatbund.
Wir empfehlen zur weiteren Information:
- den Kurzfilm [Wege in Niedersachsen - Erläuterungen zum Biotopverbund](www.youtube.com/watch?v=D6gr2IpzdKk) vom Niedersächsischen Heimatbund e.V. mit Dr. Max Peters
- den etwa halbstündigen Vortrag von Dr. Max Peters [Über den gerechten Umgang mit ländlichen Wegen](youtu.be/A6S4akvPn1E), der beispielhaft das Projekt mit konkreter Umsetzung skizziert.

Wir schließen uns mit dieser Petition inhaltlich den hervorragend naturschutzfachlich ausgearbeiteten Vorschlägen und Konzepten des [Niedersächsischen Wegrain-Appell](niedersaechsischer-heimatbund.de/wp-content/uploads/2019/11/Niedersächsischer_Wegrain_Appell.pdf) an, welche so in ganz Deutschland umgesetzt werden sollten. Dies würde einen enormen Zugewinn an Biodiversität bedeuten und zur


Neue Begründung: **Können Sie sich noch an die Wegwarte erinnern?**
Früher wuchs sie, in Gesellschaft vieler weiterer Pflanzenarten, an fast jedem Wegsaum.
Ihr Verschwinden steht sinnbildlich für das Schwinden der Artenvielfalt im öffentlichen Grün.
Unsere öffentlichen Grünanlagen sind zunehmend Rückzugs- und Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten.
Wegesäume, das Straßenbegleitgrün mit seinen Krautsäumen, Gewässer, Gräben und speziell Hecken erfüllen wichtige Lebensraumfunktionen und tragen bei entsprechend nachhaltiger, an ökologischen Erfordernissen orientierter Pflege zur Vernetzung von Lebensräumen bei.
**Sie sind damit von existentieller Bedeutung für unsere Ökosysteme.**
Die in der heutigen Praxis üblichen Maßnahmen wie Mulchen, Schlegeln, Schreddern und Häckseln führen zu einem völlig unnötigen Verlust an Insekten- und Pflanzenvielfalt im ganz großen Maßstab.
    **Die Summe aller öffentlichen Flächen ist größer als die aller Naturschutzgebiete in Deutschland.**
Flurbereinigung und mangelhafte Flächennutzungsplanung tragen signifikant und global zur Aussterbekrise bei, da sie zu **Verlust und Fehlen von Landschaftsstrukturen zur Biotopvernetzung** führen. Dadurch sind unzählige ökologisch bedeutsame Heckenstrukturen verloren gegangen, die als Biotopverbundlinien und für den Erosionsschutz unverzichtbar sind und daher im großen Maßstab neu angelegt werden müssen.
Jede Neuanlage und -pflanzung muss mit gebietsheimischen Arten erfolgen.
Artenschwund und Insektensterben zeigen die Verletzlichkeit unserer Natur und nehmen unsere öffentliche, besonders die kommunale Verwaltung und zuständige Behörden in die Verantwortung.
Etliche Kommunen haben hier bereits gute Konzepte umgesetzt, einige sind im [Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“](www.kommbio.de/das-buendnis/) organisiert.
**Baum- und Gehölzpflege**
Der oft naturschutzfachlich nicht sinnvolle Umgang mit Saumgehölzen und Bäumen empört viele Menschen. Hecken werden rücksichtslos geschlegelt, geschreddert und Bäume ohne zwingenden Grund gefällt.
Haselsträucher, Schlehe, Weiden u. a. sind gerade im Frühjahr für Wildbienen und andere Bestäuber sehr wichtig und wertvolle Nahrungsgrundlage für die Insekten- und Vogelwelt.
Obwohl gesetzlich verboten, erfolgen Eingriffe sogar manchmal während der Brut- und Setzzeit - ohne Rücksicht auf die Lebensgemeinschaften, denen dann plötzlich Nahrung und Nistmöglichkeiten entzogen werden.
* Eine ökologische Gehölzpflege muss in jedem Fall unter Berücksichtigung der Lebensraumfunktion mit schonendem Gerät und zur richtigen Jahreszeit erfolgen.
* Ein abschnittsweises Vorgehen muss den Insekten- und Tierarten ein Ausweichen ermöglichen.
* Verlorene Bäume und Sträucher müssen wieder neu gepflanzt werden!
* Die Verkehrssicherheit kann und muss mit dem Ziel der Artenvielfalt vereint
werden.
**Wegeränder, Krautsäume, Saumbiotope**
Bei häufigem Mähen/ Schlegelmulchen im Jahr kann sich keine blühende Artenvielfalt mehr entwickeln.
Dort lebende Insekten werden getötet oder verlieren ihren Lebensraum.
Etliche Wildblumen- und Pflanzenarten ersticken und keimen nicht unter dem Mulch, Überdüngung ist die Folge.
Viele Wildpflanzen sind jedoch auf magere Böden angewiesen und mit ihnen verschwinden die von ihnen abhängenden Insekten.
* Wildpflanzen müssen sich zur Samenreife entwickeln können.
* Eine [naturverträgliche Mahd](www.rheinische-kulturlandschaft.de/mahdtechniken-zur-schonung-von-tieren/) sollte ein- bis zweimal jährlich nach der Samenreife erfolgen.
* Das Schnittgut muss abgetragen werden.
Mit dieser Methode der Ausmagerung werden gebietsheimische Arten am Besten gefördert!
Auch Wegeränder entlang von Äckern sind öffentliche Flächen und müssen wieder Nahrung und Lebensraum für Insekten-, Bestäuber, andere Tierarten und die typische Ackerbegleitflora bieten. Sie sollten nicht unter Pestizideinfluss geraten.
**Gewässerränder, Entwässerungsgräben, Regenrückhaltebecken**
Der Bewuchs wird oft in der heißesten Jahreszeit bodentief gemulcht. Amphibien und Insekten, die sich unter dem Grün versteckt halten, werden der Sonneneinstrahlung ausgesetzt und verenden kläglich. Fehlende Beschattung fördert schädlichen Algenwuchs im Gewässer, empfindlichere Restvegetation verbrennt, Mulchen schädigt zusätzlich.
* Breite Pufferzonen und die ökologische Pflege der Gewässerrandstreifen sind
konsequent sicherzustellen.
* Nitrat- und Schadstoffeinträge müssen reduziert werden.
* Hochwasserschutz, Gewässerökologie, Schutz der Artenvielfalt und die Regeneration der Grundwasserspiegel müssen dringend in Einklang gebracht werden.
* Die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie drängt.
Die Steuerzahlenden haben ein Recht auf naturverträgliche Maßnahmen - die Natur hat ein Recht auf Leben.
Holen wir die Wegwarte zurück!
Co-Autoren: Dr. Detlev Kröger, Dr. Joachim Kamp, Georg Lüdecke, Jürgen
Jürgen Kruse

Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 7


Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern