10.09.2014, 09:42
Verbesserung BMFSFJ
Neue Begründung: Das Feld SI ist als Gegenstand von Politik und Forschung (abgesehen von wenigen Ausnahmen) für Deutschland ein neues Thema.
Dennoch hat sich bereits einiges getan: Projekte zu SI und Social Entrepreneurship werden durch das BMBF, das BMFSF BMFSFJ und durch Stiftungen gefördert. Sozialinnovatoren, die als „Social Entrepreneurs“ die Gesellschaft verändert haben, konnten in den letzten Jahren Erfahrungen bei der Initiierung und Umsetzung ihrer Projekte sammeln und diese auf dem Vision Summit, der Leitkonferenz für SI in Deutschland, mit anderen und der Öffentlichkeit teilen und weiterentwickeln. Auch die Wohlfahrtsverbände fördern und entwickeln bereits gezielt SI. Auf EU-Ebene wurde und werden bereits eine Reihe von Forschungsprojekten lanciert und durchgeführt. Aus diesen Erfahrungen lassen sich erste Ableitungen treffen, wie förderliche Rahmenbedingungen für soziale Innovationen aussehen sollten und welche Veränderungen in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft notwendig sind.
Ein „Mainstreaming“ sozialer Innovationen in Deutschland ist jedoch notwendig: Technische Innovationen und Verfahren werden noch immer als die Garanten für Fortschritt und Wohlstand angesehen. SI werden im Vergleich dazu jedoch noch häufig unterschätzt und in der Bildung, der Forschungsförderung oder der Gründungsförderung vernachlässigt. Gerade Probleme wie fortschreitende Umweltzerstörung und Ressourcenverbrauch, die mitunter durch technologische Entwicklungen verschärft werden, benötigen zu ihrer Lösung SI, die Nutzen durch veränderte Lebensstile und soziale Praktiken schaffen.
Ein Kreis von rund 50 Akteuren im Feld SI (Sozialunternehmer, Stiftungs- und Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler und Politiker) hat von Juni 2014 bis September 2014 an folgender Frage in einem partizipativen Diskurs erörtert:
Welche Rahmenbedingungen braucht es, damit Soziale Innovationen zukünftig verstärkt zur umfassenden Lösung gesellschaftlicher Probleme in Deutschland eingesetzt werden und sich daran verschiedene Akteure effektiv beteiligen können?
Der Zeitpunkt der Erklärung (Sommer 2014) war und ist deshalb so günstig, da die Bundesregierung gerade dabei war, ihre Hightech-Strategie noch stärker als Innovationsstrategie auszurichten. Soziale Innovationen sollten dabei eine wichtige Rolle spielen. Deshalb ist es wichtig, jetzt (auch nach der Präsentation der neuen Hightech-Strategie) konkrete Hinweise aus Wissenschaft und Praxis zu geben, an welchen Stellen es (immer noch) Förder- und Forschungslücken gibt.
Es ist noch ein ganzes Stück Weg zu einer umfassenden Innovationsstrategie der Bundesregierung zurückzulegen - gehen wir ihn gemeinsam!
Die Erklärung „Soziale Innovationen für Deutschland“ verfolgt somit drei Ziele:
1. Zur Anerkennung der Bedeutung von SI für die Lösung sozialer Herausforderungen beitragen
2. Mobilisierung der Institutionen mit hoher Affinität zu sozialen Innovationen & die gegenseitige Wahrnehmung und Vernetzung voranbringen
3. Auf- und Ausbau geeigneter Infrastrukturen & Schaffung von Förderinstrumenten zur Förderung sozialer Innovationen voranbringen
Mehr: www.ebs-init.de/de-praxis/erklärung-soziale-innovationen-für-deutschland/