24.07.2024, 12:44
Liebe Unterstützende,
wir sind weit vom Ziel der Stimmensammlung entfernt, da wir bis jetzt aufgrund lokaler Beschäftigung mit Amprions Planungen uns zunächst mit anderen Dingen als mit Bewerbung der Petition beschäftigt haben.
Wir haben uns aber in der Zwischenzeit mit weiteren Anlagen-Projekten der ÜNB beschäftigt, u.a. in/bei Hofheim. Dort sind zwei Konverter geplant (wenigstens 20 ha), außerdem eine Erweiterung eines Umspannwerkes (+10 ha) durch Tennet. www.fr.de/rhein-main/main-taunus-kreis/hofheim-ort74520/wir-werden-zum-elektrizitaetswerk-umgebaut-93114961.html
Ganz egal wo: Überall treffen wir auf Lokalpolitik, die mit der Standortwahl für die Konverter und sonstigen Großanlagen nicht einverstanden sind, aber bei Amprion auf Granit beißt. Anbindungen an Umspannwerke, die Verwendung von Gewerbeflächen oder stark belasteten Flächen werden mit immer neuen, aber trotzdem nicht stichhaltigen Begründungen abgelehnt. Letztendlich wird gebaut, wo und wie Amprion will - und gelassen wird. Die Standortwahl verletzt Natur- und Flächenschutz und damit auch den Klimaschutz, denn dieser besteht im Netzausbau nicht nur im schnellen Hinklotzen von Netzen und großen Anlagen, sondern auch darin, diese naturverträglich und durch die Bevölkerung akzeptiert zu bauen. Echter Klimaschutz entsteht, wenn jeder sich in seinem Alltag ein bisschen naturverträglicher und konsumbewusster verhält - setzen aber große Unternehmen sich ungestraft, ja sogar gefördert über alles hinweg, so bringt man gewiss nicht ausreichend Menschen dazu, nachhaltiger zu leben.
In Kreuztal zumindest, wo Amprion die Umspannanlage auf einer Biotopfläche bauen wollte, ist dieses vom Oberverwaltungsgericht Leipzig aus Naturschutzgründen nicht zugelassen worden. Das ist eine sehr erfreuliche Nachricht. Amprion hatte in Kreuztal den Bogen allerdings auch deutlich überspannt, und wir haben uns gefragt, ob es ein Test war, wie weit sie gehen durften.
Ob weitere Klagen Bestand hätten angesichts der Deklarierung von Energie als überragendes öffentliches Interesse, wissen wir daher nicht. Man kann ja zurzeit eine sehr problematische Tendenz beobachten, Naturschutz und Schutz von Freiflächen, obwohl wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz und angesichts der Biodiversitätskrise unabdingbar, als "Luxusgut" hinter wirtschaftliche Interessen und Energie zu stellen. Dieser Tendenz muss man sich entschieden entgegenstellen.
Jan-Niclas Gesenhues, Staatssekretär im Bundesministerium für Naturschutz, Umwelt und Reaktorsicherheit fordert in seinem Buch "Offensiver Umweltschutz" ein überragendes öffentliches Interesse für Natur- und Umweltschutz. Wäre dem so, müssten auch Amprion, Tennet und Co. anders planen.
Bitte werben Sie für unsere Petition und unser Anliegen, in der Bekanntschaft, in Vereinen und Parteien. Sind Sie selber betroffen, nehmen Sie Kontakt zu Zeitungen auf, gründen Sie Initiativen und lassen Sie nicht locker!
Mit freundlichen Grüßen,