16.05.2019, 17:00
Ich wurde freundlich darauf hingewiesen, dass der Begriff FFH-Gebiet nicht ausreichend erklärt ist. Darum eine kleine Änderung.
Neuer Petitionstext: Obwohl das Verkehrsministerium von einer weiteren Planung abrät hält der Tuttlinger Gemeinderat mehrheitlich weiterhin am Neubau einer Zufahrtsstraße zum Nendinger Gewerbegebiet fest.
**Gutachten zum Straßenbau belasten den Gemeinderat mit einer Summe von 10.000€.**
Dabei soll die Straße durch ein FFH-Gebiet, in dem seltene Tier- und Pflanzenarten zu finden sind geführt werden, wodurch die Umwelt erheblichen Schaden nehmen würde. Gleichzeitig liegt das betroffene Gebiet mitten im Überflutungsraum der Donau. Obwohl die Straße auf einer Trasse gebaut werden soll wird so dringend benötigter Überflutungsraum verloren gehen. An einigen Stellen würde die neue Straße unmittelbar an den Fluss grenzen und diesen somit nachhaltig schädigen. Zudem soll die Strße in unmittelbarer Nähe eines Biotops, des Donau-U, liegen und somit auch den dortigen Lebensraum der Tiere belasten. FFH steht für Flora-Fauna-Habitat und ist die Bezeichnung für Teile eines Rückzugsnetzwerks für Tiere und Pflanzen der EU:
www.ffh-gebiete.de/
**Ein weiteres Problem ist, dass direkt an die geplante Straße das Trinkwasserschutzgebiet Tuttlingens grenzt, welches bereits durch einige Altlasten bedroht ist. Weitere Verunreinigungen der Gegend durch Abgase und Streusalz könnten das Trinkwasser schädigen.**
Gerade in Hinblick auf den Klimawandel werden Wasser und Boden zu immer wichtigeren Ressourcen, welche wir um jeden Preis halten sollten. Jede Neuversiegelung nimmt uns so einen Teil unserer Zukunft. Außerdem liegt auf der anderen Seite der Straße der Donau Radweg, der gerade in den Sommermonaten frequentiert genutzt wird und deutlich an Attraktivität verlieren würde. Ziel der Straße war ursprünglich eine Entlastung des Nendinger Ortskerns. Bisherige Verkehrsmessungen treffen allerdings keine Aussage über die Herkunft der durchfahrenden Fahrzeuge und beziehen auch Fahrzeuge aus dem Ort selbst mit ein. Damit kann nicht gezeigt werden, dass eine neue Straße eine Entlastung brächte. Zudem soll es keine Umgehungsstraße sondern eine Zufahrtsstraße zum Industriegebiet werden und kann so den Ortskern nicht entlasten.
**Auf keinen Fall darf dieser Straßenbau also durchgesetzt werden. Wir setzen uns dafür ein, dass stattdessen das Pendlereinzugsgebiet Tuttlingens stärker in den öffentlichen Nahverkehr eingebunden wird.** Schnellere und attraktivere Verbindungen - wie unter anderem der Ausbau der Ringzugstrecke zur Stadtbahn - und die effektivere Nutzung bestehender Verkehrsadern sollen eine Beruhigung des bestehenden Straßennetzes möglich machen. Jobtickets sowie eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die bestehende Bahnstrecke sollen eine Entlastung bringen und neue Straßen unnötig machen. Weitere Vorteile wären eine Entlastung der Tuttlinger Parkplätze sowie eine verminderte Luft- und Lärmbelastung.
**Durch gezielte Programme soll die Bevölkerung des Tuttlinger Einzugsgebietes zum verwenden der öffentlichen Verkehrsmittel motiviert werden. Das so nicht mehr für den Straßenneubau benötigte Geld soll in ebendiese Förderungen fließen. Der Nendinger Ortskern soll attraktiv umgestaltet werden.**
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 119 (67 in Tuttlingen)