28.10.2022, 13:34
Ergebnisse der Bürgerbeteiligung vom 25.10.22 in der Justus von Liebig-Realschule
Stadt und Politik von Widerstand aus der Bevölkerung offenbar überrascht.
Der Dialog zwischen allen Beteiligten bei der Bebauung des Großmarktes sei ihnen wichtig, erklärten gleich zu Beginn die Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke und der stellvertretende Bauamtsleiter Dirk Baackmann. Im Laufe des Abends wurde aber deutlich: Dieses Versprechen wurde zumindest bislang im Planungsprozess nicht eingehalten.
Zum wiederholten Male wurde behauptet, der Firma Slagman seien Ausgleichflächen auch auf dem zu überplanenden Gelände angeboten bekommen. Dem widerspricht das Unternehmen!
Im Gegenteil hat die Firma Slagman die Auskunft erhalten, es werde nicht mit ihr geplant. Ähnliche Erfahrungen dürften auch die anderen dort angesiedelten Unternehmen machen.
Die wichtigsten Frager wurde nicht zufriedenstellend beantwortet: Warum wird in einem Dialogverfahren nicht mit den bestehenden Unternehmen geplant? Warum werden stattdessen die dort angesiedelten Unternehmen um ihre Existenz gebracht?
DREI PUNKTE nehme man mit, erklärten Politik und Verwaltung und werde sie überdenken
1. Kein reines Bürogebäude
2. Die Fläche für Gewerbeansiedlungen öffnen
3. Eine neue kritische Betrachtung der Verkehrsströme
Zu 1.: Das Gebiet gehört zum Industrieplan und darf nur mit Gewerbe oder Büros bebaut werden. Wohnungen wird es deshalb dort keine geben. Ebensowenig Restaurants, Cafes o.ä., die dort die Verweilqualität verbessern würden.
Zum hohen Leerstand bei Büroräumen in Düsseldorf: Diese Gebäude entsprächen nicht mehr den aktuellen Anforderungen, erklärte Dirk Baackmann. Einwand: Dies trifft z.B. auf die Büroneubauten an der Theodorstraße nicht zu. Doch auch hier sind viele Immobilien noch nicht erstvermietet.
Zu 2.: Trotz der neuen Sprachregelung, es solle auch Gewerbe angesiedelt werden, erhalten die bestehenden Betriebe keine Planungssicherheit. Die Stadtspitze zeigt hier wenig Dialogbereitschaft. Mehrere Anfragen an den Oberbürgermeister wurden abgelehnt oder nicht beantwortet.
Zu 3.: Das Planungsbüro wie auch die Verwaltung haben offenbar nur eine ungenaue Kenntnis der tatsächlichen Verkehrssituation an der Ulmenstraße, einschließlich des ÖPNV. Dass es vom Großmarkt „in fünf Minuten eine S-Bahn-Anbindung.“ gebe, ist illusorisch. Ortskundige wissen das.
Fazit der Veranstaltung zur Bürgebeteiligung:
Die Pläne, so wie sie aktuell verfolgt werden, gehen an der Realität des Stadtteils und den Bedürfnissen der Menschen vorbei.
Die Unternehmen brauchen endlich Planungssicherheit und klare Zusagen der Stadt. Es kann nicht sein, dass alteingesessene und im Stadtteil verwurzelte Betriebe wie das Autohaus Slagman und Obst- und Gemüsehändler schließen müssen, dass Arbeitsplätze vernichtet werden und Existenzen bedroht werden!
Was die Bürgerinnen und Bürger in dieser Stadt brauchen: Kurze Wege für Handwerk und Gewerbe und lebendige Stadtteile.
Hoffnung macht, dass der stellvertretende Amtsleiter mehrfach darauf hinwies, dass es sich lediglich um einen Vorentwurf handelt und sich noch vieles ändern könne.
Das heißt: Wir müssen weiter den Dialog fordern und uns einbringen.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!