07.03.2019, 18:24
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
es gibt gute Neuigkeiten: www.shz.de/lokales/flensburger-tageblatt/frei-wild-konzert-in-flensburg-vor-der-absage-id22896292.html
Das Bündnis »Kein Hafen für Nationalismus« begrüßt die Entscheidung des Betreibers der Flens-Arena, der rechtspopulistischen Rockband Frei.Wild keine Bühne zu bieten.
Die Band Frei.Wild aus Südtirol (Italien) vertritt eine Ideologie, die Heimat an »Blut und Boden« knüpft und »kulturelle Reinheit« anstrebt und trägt daher mit ihren Texten aktiv dazu bei, völkisches Gedankengut salonfähig zu machen und den Nährboden für eine Polarisierung der Gesellschaft zu bereiten.
Die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zieht sich wie ein roter Faden durch die Stücke. In den Texten finden sich nicht nur veraltete Heimatkonstruktionen, auch die Geschlechterrollen, die Vorstellung von geistiger Gesundheit, Fleiß und Männerbünden zeichnen ein reaktionäres Menschenbild, das große Teile der Bevölkerung ausgrenzt und degradiert und immer wieder rechtsextreme Ideologie bedient.
Selbst wenn das Datum zufällig gewählt sein sollte, erscheint es zynisch, dass ausgerechnet am 130. Geburtstag Hitlers ein Konzert in Flensburg stattfinden soll, das auch ein rechtsextremes Publikum anspricht. Vielen Flensburgerinnen und Flensburgern sind die Zeiten in den 80‘er Jahren, wo sich Rechtsextreme regelmäßig anlässlich des »Führergeburtstags« in der letzten Reichshauptstadt versammelt haben, noch in unguter Erinnerung.
Vielen der insbesondere jungen Fans ist die politische Dimension der Musik gar nicht bewusst. Die Band kann ihre völkischen Werte deshalb einem breiten Publikum präsentieren und aktiv zur Meinungs- und Identitätsbildung von Heranwachsenden beitragen. Daher ist es so wichtig, dass sich Kommunen im Sinne des Jugendschutzes dafür einsetzen, dass Jugendliche nicht über Musikveranstaltungen für rechte Ideologie begeistert werden.
Der Wunsch nach einem friedlichen und gleichberechtigten Miteinander wird glücklicherweise immer noch von sehr breiten gesellschaftlichen Kreisen getragen. Das Bekenntnis zu einer offenen Gesellschaft verpflichtet dazu, Intoleranz und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entschieden entgegen zu treten. Diese Vielfalt und Weltoffenheit lebt Flensburg und spiegelt sich in unserem Bündnis wider und zeigt sich in der erfreulichen Entscheidung der Flens-Arena.
Wir danken daher allen in Flensburg, die eine klare Haltung zeigen. Flensburg bietet Nationalismus und Hass keinen Hafen. Flensburg bleibt bunt! Danke!
Das Bündnis »Kein Hafen für Nationalismus«
Eine Übersicht der Bündnismitglieder findet sich hier: www.openpetition.de/organisation/kein-hafen-fuer-nationalismus