29.12.2023, 23:38
Einige Informationen (z.B. Waldzustandsbericht) wurden aktualisiert. Einige sprachliche Verbesserungen wurden vorgenommen. Die Petitionsbeschreibung sowie die Begründung wurden an den aktuellen Sachstand angepasst. Es wurde dargelegt, wie es aktuell um den Frohnauer Wald steht.
Neuer Petitionstext:
Zehntausende BäumeZehntausende Bäume vor Fällung: Berliner Forsten widersetzen sich Anweisung der Senatsverwaltung zu Einschlagsbegrenzung:zu Einschlagsbegrenzung:
Jetzt Protest-Brief an Senatorin Manja Schreiner schicken
DieEntgegen einer durch die Senatsverwaltung angeordneten Einschlagsbegrenzung planen die Berliner Forsten verfolgen einen besorgniserregenden Plan. Noch(BF) für dieseden SaisonAnfang planendes diekommenden VerantwortlichenJahres großflächigen2024, Holzeinschlagzehntausende imBäume Frohnauerin Waldden imBerliner Nordwestenund Berlins.Brandenburger Erholungswäldern zu fällen. Wir befürchten eine langfristige Zerstörung unseres Waldes und stellen uns diesem Vorhaben in den Weg. Wenngleich der Frohnauer Wald aufgrund unseres Protestes diesen Winter noch unangetastet bleiben soll, könnte er schon im kommenden Winter wieder in die Einschlags-Pläne aufgenommen werden!
Wir fordern: Lassen Sie ihreIhre Abholzungs-PläneFäll-Pläne fallen und setzen Sie in Berlin eineeinen naturnahenaturnahen WaldbewirtschaftungUmgang mit unserem Erholungs- und Naturschutzwald um!
Neue Begründung:
Wir haben die Petition im Angesicht einer konkreten Bedrohung des Frohnauer Waldes durch exzessiven Holzeinschlag gestartet und konnten diesen in Frohnau bislang verhindern. Gleichzeitig finden in anderen Teilen des wertvollen Berliner Erholungswaldes Fällungen derselben Art nach wie vor trotz erheblicher Kritik von Forst- und Naturschutzfachleuten statt! Allein in diesem Winter gilt es, zehntausende Bäume vor der Abholzung zu retten!
Der Frohnauer Wald befindet sich im äußersten Nordwesten Berlins. Er ist von herausragendem Wert für die Großstadt - sei es als Erholungsraum für die Bewohner der Region, als Kaltluftreservoir im Randgebiet der Metropole oder als Rückzugsort für zahlreiche Tiere und Pflanzen.
Er stellt dabei ein reiches und vielfältiges Mosaik aus Laub- und Mischwald, Feuchtgebieten und geschichtsträchtigen Sukzessionsflächen mit aufgegebenen Waldstraßen und ehemaligem Grenzstreifen dar. Grasfrösche, Schwarzspechte, Kolkraben und Rote Waldameisen finden hier ein Zuhause. Die Frohnauer lieben ihren Wald - und das aus gutem Grund.
Umso größer ist das Unverständnis, das uns im Hinblick auf die akuten Pläne befällt, großangelegte Fällungen im Frohnauer Wald durchzuführen - und umso entschlossener lehnen wir diese ab. Das Vorhaben, mit schweren Maschinen unserem Wald riesige Mengen Holz zu entnehmen, zeigt in unseren Augen, wie wenig die Landesforstverwaltung die Vielschichtigkeit des Wertes unseres Waldes verstanden hat.
Die Landesforstverwaltung beabsichtigt, auf einer Fläche von rund 28 ha Kiefern, Eichen, Buchen, Birken und Pappeln zu fällen und kaschiert die wirtschaftlichen Interessen mit dem Verweis auf die vermeintliche Notwendigkeit zur Auflichtung unseres Waldes.
Die drei Dürresommer zwischen 2018 und 2020 richteten an den Kronen der größeren Bäume schwere Schäden an und hinterließen ein stark geöffnetes Kronendach. Es waren damals die großen Bäume, die den Aufwuchs vor der Sonne schützten und verhinderten, dass er in noch größerem Maßstab vertrocknete. Das nun beabsichtigte Anlegen von breiten Fahrspuren für die Forstmaschinen (sog. Harvestern und Forwardern) und die Entnahme mehrerer hunderttausender Bäume würde unseren Wald weiter schädigen.
Zusätzlich zu den Auswirkungen, die das Fehlen der Bäume selbst nach sich ziehen würde, verdichten die schweren Fäll- und Transportmaschinen durch ihre Last den Boden so, dass seine Fähigkeit zur Aufnahme von Wasser gestört wird. Um Harvester und Forwarder ökonomisch einsetzen zu können braucht es ein System aus regelmäßig angelegten Rückegassen.Fahrtwegen. Diese werden frei von Bäumen gehalten und verringern somit auch die Waldfläche auf denen Bäume stehen können.Waldfläche. Bei starken Sommerstürmen können solche Schneisen auch das Sturmwurfrisiko erhöhen.
Der Berliner Waldzustandsbericht 20202023 spricht eine klare Sprache: „Noch nie gab es so wenige gesunde Bäume.“ Lediglich 76 % der Bäume weisen keine Schäden auf, überetwa ein Drittel sindist sogar schwer geschädigt.[1]geschädigt. Bei einigen Baumarten weisen die Statistiken keine gesunden Exemplare mehr auf. Die Absterberaten sind auf einem Rekordhoch angelangt. [1]
Wir wenden uns deshalb an die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sowie an das Landesforstamt und fordern
1. die Aussetzung der geplanten großangelegten Fällungen im Frohnauerdurch die BF bewirtschafteten Wald und ein einstweiliges Einschlagmoratorium nicht nur für Frohnau, sondern für alle von den Berliner Forsten bewirtschafteten Wälder.
2. in Frohnau und Berlin auf den Einsatz von schweren Großmaschinen wie Harvestern, der mit einer irreversiblen Bodenverdichtung und ausgiebigen Kollateralschäden bei den nicht genutzten Bäumen einhergeht, zu verzichten.
3. in Frohnau und Berlin weniger Holz zu ernten als nachwächst.
4. den Erhalt alter Bäume! Sie sind die Zukunft des Waldes und Lebensstätte für seltene und geschützte Arten.
5. in Frohnau und Berlin eine auf Qualität statt auf Quantität ausgerichtete Holzernte, die auf Einzelstamm-Entnahme setzt.
6. in Frohnau und Berlin die Anwendung des ökologischen und ökonomischen Prinzips der Eingriffsminimierung und der Nutzung natürlicher (Klima-)Adaptationsfähigkeit statt eingriffsintensivem „Waldumbau“.
7. die Erarbeitung einer neuen Waldstrategie für Berlin, die dem Klimawandel und den neuen forstwissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung trägt.[2]
8. die Forstverwaltung technisch, personell und finanziell angemessen auszustatten. Die Revierförstereien dürfen bei der Waldbewirtschaftung nicht de facto zur kostengünstigsten Lösung verpflichtet werden.
Die von uns geforderte Forstpolitik wird längst in anderen deutschen Stadtwäldern praktiziert und hat sich dort bewährt. Dazu gehören etwa der Stadtwald in Lübeck und Göttingen sowie der Kirchwald in Passau.
[1] https://www.berlin.de/forsten/_assets/waldschutz/waldzustandsberichte/waldzustandsbericht_2020.pdf[1] https://www.berlin.de/forsten/waldschutz/waldzustandsberichte/
[2] https://mluk.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/3_IbischBlumröder_Waldentwicklung%20und%20Ökosystemleistungen.pdf[2] https://mluk.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/3_IbischBlumr%C3%B6der_Waldentwicklung%20und%20%C3%96kosystemleistungen.pdf
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 2.219 (1.060 in Reinickendorf)