03.09.2015, 21:41
Aktualisiert: 03.09.15 - 08:22
München - Chaostage bei der S-Bahn. Seit Samstag haben viele Münchner das Gefühl, dass die Züge mehr stehen als fahren. Diesmal ist es so schlimm, dass die Bahn sich sogar bei den Fahrgästen entschuldigt, auch schriftlich.
„Wir wissen, dass unsere Fahrgäste – zurecht – verärgert sind“, so ein Sprecher. Die Bahn sagt Sorry! Und zwar für all diese Punkte:
Samstag: Am Karlsplatz gibt es eine Störung der Oberleitung. Schuld daran: ein Vogel! „Einen derartigen Fall gab es im Stammstreckentunnel seit Bestehen, also seit 1972 noch nie“, so ein Sprecher. Um 5.50 Uhr war ein Kurzschluss zwischen Karlsplatz und Marienplatz entstanden. Die Techniker fanden neben einer abgebrannten Leitung im Tunnel Federn! Laut Bahn kommt so etwas selbst auf freier Strecke gerade einmal fünf Mal im Jahr vor. Ein Vogel führt zum Kurzschluss? Wie kann das passieren? „Der Vogel muss sich an eine bestimmte Stelle der Oberleitung setzen, dort wo zwei Stromabschnitte zusammentreffen – und er muss diese dabei überbrücken. Denn sie sind durch einen Trenner voneinander isoliert“, erklärt der Sprecher. Das ist passiert – und führte zu ganztägigen S-Bahn-Störungen.
Dienstag: Schuld am Chaos während des Berufsverkehrs ist diesmal ein Defekt an einem Aufhänger der Oberleitung. Das Stahlseil, das die Oberleitung hält, ist gerissen. Das kann passieren, wenn der Druck durch die Schwingungen der Oberleitung – ausgelöst durch den Stromabnehmer der S-Bahn-Züge – zu groß wird. Von 17.30 Uhr bis 22 Uhr werden beide Gleise zwischen Hackerbrücke und Ostbahnhof gesperrt. Deshalb werden S-Bahnen entweder umgeleitet oder enden vorzeitig.
Mittwoch: Wieder kommt es zu Verspätungen – zum Beispiel wegen eines defekten Stromabnehmers eines S-Bahn-Zugs schon am Morgen. Dazu sind auch noch ein Notarzteinsatz am Gleis (für den die Bahn nichts kann) und eine Oberleitungsstörung zu verzeichnen.
Die Fahrgäste werden froh sein, wenn die Chaostage wieder vorbei sind …