30.11.2022, 14:39
Tagesordnungspunkt Überblick und Fachbericht:
Nach monatelangen Ermittlungen der trägen Verwaltungsapparate LANUV, der Bezirksregierung Köln und Arnsberg könnten demnach vor allem die beiden Müll-Deponien zwischen Brühl und Erftstadt für den Gestank verantwortlich sein. Mit der Betonung auf „könnten“. Mit einer Reihe von Änderungen und Maßnahmen wollen die Betriebe (im Einzelnen: Reterra/ Remondis- Hausmüllverwertung und das Eisenwerk in Brühl“) in Zukunft den Gestank minimieren.
Eisenwerk Brühl:
Die Geruchsbelästigungen durch das Eisenwerk kommen laut Behörde nicht zuletzt durch das Lagern von gegossenen Motorblöcken im heißen Zustand auf der Freifläche. Hier soll der Bau einer Pufferhalle zur Fassung und Behandlung der geruchsbelasteten Abluft für Abhilfe sorgen. Matthias Pampus-Meder von der Geschäftsführung des Eisenwerks konnte in seiner Stellungnahme keine Verantwortung für die derzeitigen Geruchsbelästigungen erkennen. Man praktiziere ein intensives Beschwerdemanagement und reagiere umgehend auf Beschwerden. Unter anderem wurden alte Filteranlagen und Hallenwände erneuert und einige bauliche Maßnahmen beim Eisenwerk in Brühl, die bis Mitte/ Ende 2023 abgeschlossen sein sollen.
Für eine denkbar schlechte Lösung halte ich persönlich die Sanierungsbemühungen des Eisenwerks, die stinkende Abluft mittels Verbrennung zu eliminieren. Da beißt sich leider die Katze in den Schwanz!
Remondis/ Reterra:
Es sind Beschädigungen am Gebäude der Kompostierung, Öffnungen an der Hallenwand und Beschädigungen der Biofilter in der Tunnel-Kompostierung festgestellt worden“, sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung. Entsprechende Sanierungsmaßnahmen seien bereits abgeschlossen Zusätzlich gibt es strikte Tor-Öffnungszeiten, wenn Müllwagen in die Anlage fahren
Es konnten laut Gutachten/ Bericht keine generellen Überschreitungen der gesetzlich vorgeschriebenen Geruchs-Immissionswerte festgestellt werden. Dennoch weist die Gesamtbewertung eine erhebliche Geruchsbelästigung auf. Diese lasse sich ableiten aus der Häufigkeit der Beschwerden, der Art der Gerüche sowie aus dem Auftreten der Geruchsbelästigung vor allem in den Abend- und Nachtstunden, so die Bezirksregierung Köln.10% der Jahresstunden wären längst nicht erreicht. O-Ton: „Dann müssen sie damit leben“.
Kein Wort zum Zeitungsartikel, welcher Mitte diesen Monats „Sind giftige Abwässer Ursache für monatelangen Gestank in Brühl und Hürth?“ erschienen ist. Ebenso wurde das Thema „Altlasten“ abgesprochen. Es wurde darauf verwiesen, dass dies ein anderes Thema seie und nichts mit den Gerüchen zu tun habe.
Auf einige Fragen, welche am Ende des Vortrags von den Bürgerinnen und Bürgern gestellt werden konnten, gab es auf diverse Fragen keine befriedigende bzw. nur unzureichende Antworten. Auch hier keine wirkliche Transparenz. Anbei die wichtigsten Fragen kurz zusammengefasst:
Frage 1: Warum das Gutachten und die Kosten der Rasterbegehung von den möglichen Verursachern bezahlt würde, kam nur die lapidare Antwort, dass dies durchaus so üblich sei. Es erfolgten keine Erläuterungen wer genau (namentliche Nennung) das Gutachten in Auftrag gegeben hat.
Frage 2: Die Frage habe ich persönlich gestellt: Warum nachts, wenn es gehäuft anfing zu stinken, niemand erreichbar war um dem nächtlichen Gestank nachzugehen.
Diese Frage kommentierte Herr Dr. Both lachend mit den Worten, dass er so einen langen Anfahrtsweg von Essen aus hätte. Auch Mitarbeiter der Aneco müsste dann von Mönchengladbach aus losfahren. Diesen Kommentar lasse ich einfach mal so stehen.
Frage 3 (gestellt von der Bürgerinitiative „Uns stinkt´s): Warum es auf den Internetseiten der Behörden keine Ansprechpartner für die Geruchsbelästigungen gegeben hat?
Die Frage wurde zögerlich durch den Herrn der Bezirksregierung Arnsberg mit „Da besteht wohl Nachbesserungsbedarf“ beantwortet. Auch diese Aussage lasse ich einfach mal so stehen.