16.02.2024, 09:41
Von UIf Rostalskv
Zweifel an Deponie-Gutachten
Seit Jahren stemmt sich die Bürgerinitiative Pro Roitzsch gegen die Einlagerung von Millionen Tonnen an Reststoffen vor dem Ort. Jetzt holt sie sich Rückendeckung bei Abgeordneten.
Roitzsch/Sandersdorf/MZ. Mehrere Gutachten füllen hunderte Seiten Papier. Ebenso umfangreich ist der Schriftverkehr mit Behörden. „Trotzdem gibt es immer noch Fragen. Auch zum neuen Gutachten“, sagt Thomas Rausch. Er ist Vorsitzender der Bürgerinitiative Pro Roitzsch, die sich seit Jahren gegen die Deponielandschaft vor den Toren des Sandersdorf-Brehnaer Ortsteils stemmt und als Teilerfolg verbucht, dass der sachsen-anhaltische Landtag ein weiteres Gutachten in Auftrag gegeben hat, das alle bisherigen prüfen und zusammenfassen soll.
Umfangreiches Gutachten
Das Papier liegt jetzt vor und wurde auch schon im Umweltausschuss des Landtags diskutiert. „Wir haben aber das Gefühl, dass die Abgeordneten noch einmal sensibilisiert werden müssen. Das Gutachten ist so umfangreich und fachspezifisch. Das kann niemand sofort nachvollziehen“, sagt Rausch, der im Namen der Initiative die regionalen Landtagsmitglieder Daniel Roi (AfD) und Lars-Jörn Zimmer (CDU), Mitglieder des Umweltausschusses des Landtags und Sandersdorf-Brehnas Bürgermeisterin Steffi Syska (parteilos) zum Austausch nach Sandersdorf eingeladen hatte. Mit Dieter Feldhaus verfügt er zudem über einen fachkundigen Berater. Der Geologe hat lange in Landesdiensten gearbeitet und sieht dringenden Handlungsbedarf in Sachen Deponie und der Einlagerung teils kontaminierter Baustoffe, deren Folgen für die Umwelt nicht vollumfänglich geklärt seien. Zumal es nach Aussagen des Landesamts für ) seien. Zumal es nach Aussagen des Landesamts für Geologie und Bergwesen kein komplexes Modell gebe, das 100 Jahre Bergbaugeschichte auch in der Region um Bitterfeld abbilde.
Feldhaus zweifelt etliche Aussagen des vom Landtag in Auftrag gegebenen Gutachtens an und verweist zum Beispiel darauf, dass ein Kippengelände wie das in Roitzsch nie über einen homogenen, gleichmäßigen Untergrund verfüge. Doch wie sieht es dann mit möglichen Setzungserscheinungen aus? Welchen Einfluss haben diese auf das Ableiten von Wasser? Wie nah kommt der am Ende mehrere Millionen Tonnen schwere Deponiekörper an das Grundwasser heran? Und was bedeutet es, wenn Annahmen auf einen mittleren Wasserstand ausgerichtet sind? Muss nachgebessert, vielleicht sogar die Deponie rückgebaut werden?
Stadt stützt Initiative
Die Bürgerinitiative um Thomas Rausch sieht sich mit der Papenburg AG und deren für den Deponiebetrieb zuständigen Tochtergesellschaft einem mächtigen Partner gegenüber. „Weg werden wir die Deponie nicht bekommen“, meint er. Kampflos dem Platzherren der Entsorgung das Feld überlassen, will er aber auch nicht. Deshalb setzt Rausch auf die Politik und erfährt von Bürgermeisterin Syska Unterstützung. „Wir haben auf Basis eines Stadtratsbeschlusses ein Gutachten zur Deponie in Auftrag gegeben und unsere Zweifel benannt. Wir stehen als Ansprechpartner zur Verfügung.“
Kathrin Tarricone (FDP) und Lars-Jörn Zimmer, Vorsitzende des Umwelt- und des Wirtschaftsausschusses zum Beispiel darauf, dass ein Kippengelände wie das in Roitzsch nie über einen homogenen, gleichmäßigen Untergrund verfüge. Doch wie sieht es dann mit möglichen Setzungserscheinun-gen aus? Welchen Einfluss haben diese auf das Ableiten von Wasser? Wie nah kommt der am Ende mehrere Millionen Tonnen schwere Deponiekörper an das Grundwasser heran? Und was bedeutet es, wenn Annahmen auf einen mittleren Wasserstand ausgerichtet sind? Muss nachgebessert, vielleicht sogar die Deponie rückgebaut werden?
Stadt stützt Initiative
Die Bürgerinitiative um Thomas Rausch sieht sich mit der Papenburg AG und deren für den Deponie betrieb zuständigen Tochtergesellschaft einem mächtigen Partner gegenüber. „Weg werden wir die Deponie nicht bekommen“, meint er. Kampflos dem Platzherren der Entsorgung das Feld überlassen, will er aber auch nicht. Deshalb setzt Rausch auf die Politik und erfährt von Bürgermeisterin Syska Unterstützung. „Wir haben auf Basis eines Stadtratsbeschlusses ein Gutachten zur Deponie in Auftrag gegeben und unsere Zweifel benannt. Wir stehen als Ansprechpartner zur Verfügung.“
Kathrin Tarricone (FDP) und Lars-Jörn Zimmer, Vorsitzende des Umwelt- und des Wirtschaftsausschusses im Landtag, teilen den Redebedarf. Sie verständigten sich auf eine gemeinsame Sitzung beider Gremien und wollen dann klären, welche Folgen die Gutachten für den weiteren Deponiebetrieb haben.
Von UIf Rostalskv 14.02.2024
Quelle: www.mz.de/lokal/bitterfeld/zweifel-an-deponie-gutachten-burgerinitiatve-pro-roitzsch-holt-abgeordnete-ins-boot-3787308