Dialog
Umwelt

Gegen die Deponienlandschaft in Anhalt-Bitterfeld

Petition richtet sich an
Landkreis Anhalt-Bitterfeld, Petitionsausschuss des Landes Sachsen-Anhalt

3.935 Unterschriften

Sammlung beendet

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Sammlung beendet

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
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  5. Entscheidung

Neuigkeiten

10.03.2017, 14:58

Dafür liegt keine Genehmigung vor // Polizei und Umweltamt wurden eingeschaltet

Renneritz - Der Gegenwind gegen die Deponien in Sandersdorf-Brehna wächst. Für Argwohn sorgen nun Erd- und Schuttanhäufungen außerhalb der genehmigten Abraumkippe.

Südwestlich von ihr sind neue Erdhügel aus dem Boden gewachsen. Das sich gegen die Deponien einsetzende Netzwerk „Unser Sandersdorf-Brehna“ wittert ein unrechtes Vorgehen.

Polizei und Umweltamt wurden eingeschaltet

Bei der Polizei sei bereits Anzeige erstattet worden. Auch gegenüber dem Umweltamt des Landkreises wurde der Fall gemeldet. Der Leiter des Amtes Andreas Rößler erklärt daraufhin der MZ: „Die Erdanhäufungen sind uns bekannt. Dafür liegt keine Genehmigung vor, wir haben Papenburg zur unverzüglichen Aufklärung aufgefordert.“

Das tut das Unternehmen GP Papenburg Entsorgung Ost GmbH nun auch, bestätigt Rößler. Zwar habe das Umweltamt nichts von dem Vorgang gewusst. „Das ist aber noch kein Vergehen“, stellt Rößler klar. „Nun wird geprüft, ob das Ganze genehmigungsfähig war.“ Ein Material-Annahmestopp ist für den Bereich verhängt worden. Da es sich um ein laufendes Verfahren handele, wollte sich Rößler nicht weiter äußern.

Ein Wall soll angrenzde Grün- und Ackerflächen schützen

Der Geschäftsführer der Papenburg Entsorgung Ost GmbH kann diese Vorwürfe nicht nachvollziehen. Andreas Heilmann lasse neben dem Solarfeld einen Staubschutzwall errichten. „Das ist ein ganz normaler Prozess“, schildert er.

Momentan befinde sich der Wall noch in der Bauphase. Er soll das angrenzende Solarfeld sowie Grün- und Ackerflächen vor Verschmutzungen schützen. Bei trockenem Wetter komme es beim Deponiebetrieb zu Staubemissionen.

Der für den Wall verwendete Boden sowie der Bauschutt für die Wege bestehen laut Heilmann ausschließlich aus unbelastetem Material. Zudem habe sein Unternehmen den Landkreis (Baubereich) bereits vor einem Jahr über das Vorhaben informiert. Zum Schutz dortiger Eidechsen habe man eigens ein Gutachten eingeholt.

Das Umweltamt will das abgelagerte Material auf Belastungen prüfen

Ungeachtet dessen will sich das Umweltamt aus diesem Bereich Materialanalysen zeigen lassen – und zwar von der Papenburg-GmbH. Wie belastet sind Boden und Schutt, die dort liegen? Sind sie tatsächlich unbedenklich?

Das Umweltamt behalte sich vor, anschließend selbst das Material zu prüfen. Rößler geht aber von einer Stimmigkeit des Gutachtens aus, das der Behörde zugearbeitet werden soll. „Es würde schnell herauskommen, wenn ein Büro ein Gefälligkeitsgutachten erstellt. Dann wäre die Firma erledigt.“

Stadt und Deponiebetreiber liefern sich gegenseitig Gutachten

Die Frage der Erdanhäufungen am Solarfeld ist nur ein Teilaspekt der Protestler. Sandersdorf-Brehna und Bitterfeld-Wolfen setzen sich Seite an Seite gegen die entstehenden Deponien an der B100 ein. Sie liefern Gutachten, die dem Gutachten von Papenburg widersprechen.

Unternehmens-Chef Heilmann sagt, die Bergbaufolgelandschaft eigne sich hervorragend für Deponien. Das Sandersdorf-Brehnaer Netzwerk behauptet das Gegenteil. Während die Bürger von einer Verschandelung der Natur sprechen, zeichnet Heilmann eine Zukunft von renaturierten Deponien, zum Wandern und Schlitten fahren. (mz)
– Quelle: www.mz-web.de/26174270 ©2017

www.mz-web.de/landkreis-anhalt-bitterfeld/deponien-in-sandersdorf-brehna-anwohner-haben-anzeige-erstattet-26174270


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