Dialog
Umwelt

Gegen die Deponienlandschaft in Anhalt-Bitterfeld

Petition richtet sich an
Landkreis Anhalt-Bitterfeld, Petitionsausschuss des Landes Sachsen-Anhalt
3.935 Unterstützende 3.249 in Anhalt-Bitterfeld

Sammlung beendet

3.935 Unterstützende 3.249 in Anhalt-Bitterfeld

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

03.11.2021, 14:26

Ein neues, juristisch geprüftes Gutachten soll nach dem Willen der Bürger den Betrieb einschränken und weitere Endlager in der Region um Roitzsch verhindern. Was dem Deponiebetreiber nun vorgeworfen wird.

ROITZSCH/MZ - Sie haben protestiert und diskutiert, gestritten
und geklagt, Politiker mobilisiert -sie haben gekämpft. Und bekamen doch die Deponie vor die Nase gesetzt. Aber die Bürger von Roitzsch und die Stadt Sandersdorf-Brehna haben nie aufgegeben und an ihre Stärke geglaubt.

Mit einem neuen, juristisch geprüften Gutachten, das zur bestehenden Deponie DK II und zu zwei geplanten neuen Deponien (DK O0 und DK D) der GP Papenburg Entsorgung Ost vorliegt, sehen sie nun Licht am Ende des Tunnels. Die Ergebnisse wurden
Dienstag in einem Pressegespräch öffentlich gemacht. „Die Leute haben wieder Mut“, bringt Thomas Rausch, Vorsitzender der Bürgerinitiative Pro Roitzsch, die Stimmung im Ort auf den Punkt. Denn es habe sich herausgestellt, dass offenbar nicht alles so hätte
laufen dürfen, wie es gelaufen ist. Im Kern: Dass die Deponie nie hätte genehmigt werden dürfen.

So habe es unter anderem falsche Messverfahren gegeben und widersprüchliche Zahlen. Auch Angaben in den Anträgen für die beiden künftigen Deponien werden beanstandet. So sei zum Beispiel bei den Untergrunduntersuchungen ein falsches Bohrverfahren angewendet worden.

Die Bürger haben wieder Segel gesetzt: Am Montag hat Fachanwältin Franziska Heß die Unterlagen im Auftrag der Stadt Sandersdorf-Brehna und des BUND dem zuständigen Landesverwaltungsamt in Halle übergeben. Festgehalten sind darin - grob gesagt -
handfeste Widersprüche in verschiedenen Angaben zur planfestgestellten Deponie, die seit 2013 Tag für Tag wächst. 23.000 Euro ist das der Stadt wert. „Für uns ist das sehr wichtig. Das Geld ist im Haushalt eingestellt“, so Sabine Montag, amtierende Bürgermeisterin von Sandersdorf-Brehna. Die Forderungen der Bürger und der Stadt sind eindeutig: Sie wollen keine weiteren Endlager, wie Papenburg sie längst plant und genehmigen lassen will. Und sie wollen, dass die Gefahren, die von der DK II ausgehen, verhindert oder zumindest stark eingeschränkt werden. Unter anderem mit nachträglichen Auflagen und damit, dass bis zur Überprüfung des neuen Gutachtens dort nichts
mehr abgelagert wird.

Seit Jahren warnen Bergbau-Experten vor Gefahren, die von der Deponie ausgehen...

Von Christine Färber, 03.11.2021, www.mz.de/lokal/bitterfeld/leute-haben-wieder-mut-neues-gutachten-weckt-zweifel-an-rechtmassigkeit-der-deponie-in-roitzsch-3270870?reduced=true
Foto: André Kehrer


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