12.05.2017, 00:00
400 Teilnehmer gegen Deponiepläne
Der Unmut gegen diese Deponielandschaft wächst
Rund 400 Teilnehmer der Protestkundgebung gegen die Erweiterungspläne für die Deponie bei Roitzsch fordern die Einstellung der Deponieerweiterung. Foto: Thomas Schmidt
Papenburg plant eine Erweiterung
der Deponie zwischen
Roitzsch und Renneritz.
Roitzsch (WS). Über 450
Menschen waren der Aufforderung
des Netzwerks „Unser
Sandersdorf-Brehna“ gefolgt,
vor den Toren der Firma GP
Papenburg Entsorgung-Ost
GmbH gegen die Deponiererweiterung
zu protestieren.
Doch warum dieser
Protest?
Die Firma GP Papenburg
plant derzeit zwischen
Roitzsch und Renneritz eine
Deponie der Klasse 1 und der
Klasse 0, hierbei handelt es
sich um unbelasteten Boden.
Die Vorhaben müssen von der
zuständigen Behörde, dem
Landkreis Anhalt-Bitterfeld
genehmigt werden. Die
Antragsunterlagen sind dazu
wohl noch nicht eingereicht
worden.
Das Unternehmen betreibt
am Standort bereits eine
Deponie der Klasse 2 mit stärker
belasteten Abfallen, wofür
allerdings strengere Auflagen
gelten. Doch die Bürger in
der Region sowie die Anwohner
vor allem aus Roitzsch,
fürchten langfristig Gefahren
für die Umwelt und vor allem
für das Grundwasser.
Die Demo-Teilnehmer machten
mit Plakaten, Transparenten
und Trillerpfeifen Ihrem
Unmut Luft und sperrten zeitweise
die B 100. Ein Feuerwehrauto
bildete die Sprecherbühne
für Dietmund Wolf
(Verein „Pro Roitzsch e.V.“),
dem Bürgermeister der Stadt
Sandersdorf-Brehna Andy
Grabner und Torsten Wolf
(Netzwerk „Unser Sandersdorf-
Brehna“). Zunächst gab
der Vereinsvorsitzende von
„Pro Roitzsch e.V“ einen Einblick
in den seit 5 Jahren
währenden Kampf gegen die
Deponie. „Wir werden kämpfen,
kämpfen, kämpfen, mit
allen demokratischen Mitteln!“,
versprachim Anschluss
Andy Grabner den Demo-
Teilnehmern.
Torsten Wolf, vom Netzwerk
„Unser Sandersdorf-Brehna“,
wies öffentlich noch einmal
auf die Petition hin, die noch
läuft und Unterschriften
braucht. „Wir sind mit der
Resonanz sehr zufrieden.“,
erzählt Doreen Scheffler vom
Netzwerk.
Es werden auch Fehler
eingeräumt
„Unser Sandersdorf-Brehna“.
„Inzwischen hat der Unmut
gegen diese Deponielandschaft
auch das Unternehmertum
erreicht, viele betrachten
die Deponie mit dem Risiko
der Grundwasserverunreinigung
als Standortnachteil hinsichtlich
Personalgewinnung
und Personalentwicklungskonzepten,
so dass sich ein Unternehmernetzwerk
gegen die
Deponie gründen möchte. Die
hohen Risiken sind durch ein
Gutachten der Stadt Sandersdorf-
Brehna nachgewiesen“,
so Scheffler weiter. Aus Sicht
der Deponie-Betreiber sind die
Sorgen unbegründet.
Geschäftsführer Andreas Heilemann
führte dieser Tage
Stadt- und Ortschaftsräte über
das Deponiegelände und gab
auch Fehler zu.
Zum Beispiel sei durch die
Fehlinterpretation eines Bauleiters
ein 400 Meter langer
Schutzwall um 200 Meter zu
weit ausgefallen. Die Gegner
der Deponie wollen dem keinen
Glauben schenken und
künden weiteren und vor
allem verstärkten Protest gegen
die Erweiterungspläne an.
Quelle: WOCHENSPIEGEL BIT – Seite 3 - 10. Mai 2017 LOKALES
www1.wi-paper.de/book/read/id/0002267B14B3E517