Region: Berlin
Bauen

Für eine äußerliche Rekonstruktion des Bauakademiegebäudes in Berlin

Petition richtet sich an
Bundesbauministerium

2.490 Unterschriften

Sammlung beendet

2.490 Unterschriften

Sammlung beendet

  1. Gestartet November 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Neuigkeiten

22.03.2024, 19:16

Sehr geehrte Unterzeichner der Online-Petition „Für eine äußerliche Rekonstruktion des Bauakademiegebäudes in Berlin“,
vermutlich interessiert Sie, wie es nach dem Ende der Unterschriftensammlung (2490 Unterzeichner) mit der Petition weitergegangen ist.
Nach Eintreffen der Unterschriftenliste habe ich das Bundesbauministerium angeschrieben und um einen Termin zur Übergabe der Petition an die Ministerin gebeten.
Ich erhielt eine Antwort vom für die Bundesstiftung Bauakademie zuständigen Parlamentarischen Staatssekretär Bartol, aus der ich im Folgenden zitiere:
„vielen Dank für Ihr Schreiben (...). Die Ministerin hat mich gebeten, Ihnen zu antworten.
Zunächst bedanke ich mich (…) herzlich für Ihr Engagement (...) für eine Rekonstruktion der in baukünstlerischer Sicht sehr bedeutenden Schinkelschen Bauakademie in der Berliner Mitte. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Ihre Petition nicht durch die Ministerin persönlich entgegengenommen werden kann.
(…) Am Standort der Bauakademie soll die Bundesstiftung Bauakademie ein Gebäude errichten, das nachhaltig und klimagerecht ist, zugleich die baukulturellen Werte von Karl Friedrich Schinkel verkörpert und Bezug auf die historische Umgebung nimmt. (...)
Ein zukünftiger Realisierungswettbewerb bedingt zunächst eine sorgfältige Abwägung aller Interessen unter Berücksichtigung der Vorgaben der Schinkelschen Fassade sowie der aktuellen bauordnungsrechtlichen, funktionalen und technischen Anforderungen und den Erfordernissen aus dem Leitbild der BSBA. Hier sind die Bundesstiftung Bauakademie, das Land Berlin und der Bund gegenwärtig in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit. (...)“
Auch wenn der Text scheinbar wenig Neues enthält, erscheint der Satzteil „eine sorgfältige Abwägung aller Interessen unter Berücksichtigung der Vorgaben der Schinkelschen Fassade“ interessant, der darauf hindeuten könnte, dass sich vielleicht doch jener Kompromiss abzeichnet, der letztlich wohl die fairste Lösung wäre: außen die exakte Rekonstruktion der Schinkelschen Fassaden, innen das „Reallabor“ der Bundesstiftung, in welchem diese all ihren sonstigen inhaltlichen Ziele nachgehen kann.
Da es Gründe zu der Annahme gibt, dass die im Bauministerium selbst vorherrschende Geisteshaltung ein Teil des von uns thematisierten Problems ist, erschien es mir sinnvoll, auch die Mitglieder des Haushaltsausschusses des Bundestags über die Petition zu informieren. Somit schrieb ich den folgenden Mailtext an 30 den Parteien SPD, FDP und CDU angehörenden Ausschussmitglieder:
„Sehr geehrte (...),
gemäß eines Beschlusses des deutschen Bundestags wurde die Bundesstiftung Bauakademie ins Leben gerufen, um als „Trägerorganisation für den Wiederaufbau des Gebäudes der Berliner Bauakademie“ zu fungieren (...). Intention dieses Beschlusses war die zumindest äußerliche Rekonstruktion eines der Hauptwerke des Architekten (...) Schinkel in der historischen Mitte der Bundeshauptstadt.
Die Bundesstiftung Bauakademie vermeidet jedoch bis heute jedes Bekenntnis zu einer Rekonstruktion der originalen Backsteinfassade, obwohl dies ihrem parlamentarischen Auftrag, dem Wunsch des Senats von Berlin und - laut einer 2022 durchgeführten repräsentativen Forsa-Meinungsumfrage - der Präferenz einer Zwei-Drittel-Mehrheit der bundesdeutschen Bevölkerung entspräche.
Um auf dieses bestimmungswidrige Agieren der Bundesstiftung Bauakademie hinzuweisen, hat der bundesweit tätige, baukulturell engagierte Verein Stadtbild Deutschland e.V. eine Online-Petition durchgeführt, die sich an die Bundesbauministerin Geywitz richtet. 2490 Menschen haben die Petition unterzeichnet (...).
Wir bitten Sie in Ihrer Verantwortung für die bestimmungsgemäße Verwendung von Haushaltsmitteln, dafür Sorge zu tragen, dass die Bundesstiftung Bauakademie fünf Jahre nach ihrer Gründung endlich den ihr erteilten Auftrag erfüllt: für den Wiederaufbau des Berliner Bauakademiegebäudes zu sorgen, und zwar entsprechend der Beschlussintention als originalgetreue Rekonstruktion innerhalb des bestehenden Ensembles kulturell bedeutender Bauwerke im Zentrum Berlins. Nichts anderes würde zu einer auch langfristig zufriedenstellenden Lösung führen.“
Hierauf erhielt ich mehrere Antworten, unter anderem aus dem Büro der stellvertretenden Vorsitzenden des Haushaltsausschusses, Bettina Hagedorn, aus der ich kurz zitiere: „... Ein wichtiger Punkt ist dabei die Wiedererrichtung des Bauakademie-Gebäudes (...). Dazu wurde mit dem Land Berlin ein Ausschreibungstext entwickelt (...). Hierzu muss die Bundesstiftung (…) dem Haushaltsauschuss auch immer wieder Rechenschaft ablegen, weshalb Sie unbesorgt sein können, dass die Mittelverwendung der Bundesstiftung Bauakademie auch NUR bestimmungsgemäß erfolgen darf.“
Anscheinend gibt es also schon einen Ausschreibungstext für den Architekturwettbewerb, von dem natürlich zu hoffen ist, dass er die Fassadenrekonstruktion als Vorgabe enthält.
Nun bleibt die weitere Entwicklung abzuwarten.
Mit freundlichen Grüßen,
Peter Dobrick


08.11.2023, 20:25

Präzisierung mehrerer Formulierungen und Änderung einer teilweise verwendeten Fettdruckschrift in Normalschrift.


Neue Begründung:

Wir fordern die Bundesbauministerin Klara Geywitz auf, dafür Sorge zu tragen, dass für den Realisierungswettbewerb des Bauakademiegebäudes in Berlin die originalgetreue Rekonstruktion der historischen Fassaden zur Vorbedingung gemacht wird – denn nichts anderes war die Intention des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags, als dieser im November 2016 für den „Wiederaufbau des Gebäudes der Schinkelschen Bauakademie“ die dafür erforderlichen Mittel bereitgestellt hat.

Die originalgetreue Fassadenrekonstruktion entspricht auch dem Wunsch des Senats von Berlin und ist laut einer 2022 durchgeführten repräsentativen Meinungsumfrage die Präferenz einer Zwei-Drittel-Mehrheit der bundesdeutschen Bevölkerung.

Im kunsthistorischenkunstgeschichtlichen Kontext der historischen Mitte Berlins, mit dem in Sichtweite befindlichen Ensemble Schinkelscher Bauwerke aus Bauakademie, Alten Museum und Friedrichswerderscher Kirche, würde alleinnur dieeine Rekonstruktion des Bauakademiegebäudes zu einem dauerhaft zufriedenstellenden Ergebnis führen. Die Grundmauern hierfür sind nach den Ausgrabungsbefunden noch vorhanden, zahlreiche Terrakottaspolien ließen sich bei einer Rekonstruktion wiederverwenden. Ziegelsteine und Terrakotten könnten in der Region gefertigt werden und sind haltbar über Jahrhunderte. Auch die Verwendung gebrauchter Ziegel wäre möglich.

Es ist nicht hinnehmbar, dass von Seiten der Bundesstiftung Bauakademie offenbar versucht wird, den Beschluss der Volksvertretung dahingehend umzudeuten, dass ein äußerlich beliebig gestaltetes Gebäude „im Geiste Schinkels“ zu einem gleichwertigen oder gar besseren Ergebnis als eine Rekonstruktion führen könnte. Die von der Bundesstiftung angegebenen Themenfelder wie Innovation, Klimawandel, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit ließen sich ohne weiteres auch im Inneren eines Bauakademiegebäudes mit historischer GebäudehülleFassade realisieren.

Der Verzicht auf eine äußerliche Rekonstruktion des Bauakademiegebäudes würde viele relevante gesellschaftliche Gruppen vor den Kopf stoßen. Die Bundesstiftung Bauakademie hätte ihrihren wichtigstes ZielZweck und ihren eigentlichen Auftrag verfehlt.

Dies sollte dem verantwortlichen Bundesministerium als Trägerin der Bundesstiftung Bauakademie auch in Form einer Petition zur Kenntnis gegeben werden.

Wir bitte Sie daher um Unterstützung durch Ihre Unterschrift.


Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 15 (5 in Berlin)


Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern