14.03.2019, 13:18
Änderung der Webseite und geringe Textverbesserungen
Neuer Petitionstext: Die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues plant ein interkommunales Gewerbe- und Industriegebiet von ca. 75 ha auf dem Gebiet der Gemeinde Maring-Noviand. Die Interessengemeinschaft “Pro Weinjuwel Maring-Noviand“ ist ein Zusammenschluss von Bürgern und Unternehmen aus der Verbandsgemeinde Bernkastel. Wir setzen uns für den Erhalt des Landschaftsschutzgebietes auf dem Brauneberg ein und sprechen uns gegen das geplante interkommunale Gewerbe- und Industriegebiet in Maring-Noviand (zwischen der Weinlage Brauneberger Juffer und dem Ort Maring-Noviand) aus. Zu viele Argumente sprechen in dem Fall „Landschaftsschutzgebiet Mosel“ gegen die neue Ausweisung eines für den Ort riesigen Gewerbe- und/oder Industriegebietes. Zu zahlreich sind die Konflikte zu Landschaft, Natur, Wohnqualität, Fremdenverkehr und Weinbau. Wir fordern eine ehrliche, ökologische und objektive Auseinandersetzung bezüglich Landschaftsschutzgebiet und Region der Umlaufberge bei Maring-Noviand.
industriegebiet-mn.com proweinjuwel.com
Neue Begründung: Ein Gewerbegebiet unterscheidet sich wesentlich zu einem Industriegebiet. Es gelten viel höhere Emissionsgrenzwerte für Lärm und Schadstoffe. Ein derartiges Industriegebiet Gewerbe-/Industriegebiet ist prinzipiell in einer dörflichen Gegend und erst recht in einem so repräsentativen Tourismusgebiet wie das der Moseltäler deplaziert.
Die Größe übersteigt die Wohnflächengröße des Ortsteils. Das ist unausgewogen und steht in keinem Verhältnis. Mit der Realisierung eines solchen Projektes sind für den kleinen Ort Probleme aller Art vorprogrammiert.
Die Gemeine Maring-Noviand erhält nur einen Bruchteil (voraussichtl. ~ 10%) der Gewerbeeinnahmen, trägt aber zu 100 % die Nachteile!
Die Verbandsgemeinde Bernkastel hat unbestritten ihre Stärken in Natur, Wein und Tourismus – und das auf internationalem Niveau. Es sind Alleinstellungsmerkmale, die sich nicht mit Industriestandorten kombinieren lassen.
Wie ist eigentlich die Haltung der Planer, dass immer mehr und mehr Grünflächen versiegelt werden? Jeder weiß, dass es ein Ende haben muss! Aber: wann wird damit angefangen? Besonders im Landschaftsschutzgebiet einen so großen Einschnitt in die Grünfläche vorzunehmen finden wir zumindest überdenkenswert.
Wir haben das Gefühl, die Initiative „interkommunales Industriegebiet“ kommt nur von ganz wenigen Kommunalpolitikern und fundiert nur aufgrund einer Standortverlegung eines einzigen mittelständigen Betriebes um wenige Kilometer. Eine Grundlage in überregionalen Verwaltungen sehen wir keine. Vielleicht gibt es ja doch keinen konkreten Bedarf oder für viele ist die Moselregion als Industriestandort tabu
Ähnlich den Nebelfeldern, die im Herbst gut sichtbar sind, werden sich auch die Emissionen im Tal halten. Wer klärt den Einfluß auf Wein/Weinberge in Honigberg, Juffer und Sonnenuhr? Keiner kann und will hier Verantwortung übernehmen.
Ein grundlegendes Dilemma ergibt sich ja schon kausal während der Lektüre der Internetpräsentation von Maring-Noviand:
„Leben in einer lebendigen Gemeinde – Maring-Noviand ist eine 1600 Einwohner zählende Gemeinde im Herzen der Moselregion in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, geprägt von der Schönheit seiner Landschaft, dem Weinbau und allen Vorzügen ländlicher Lebensqualität. (…) viel unberührte Natur und Zeugnisse und Denkmäler vergangener Zeiten. Die herrliche Landschaft aus Flusslauf, Wiesen, Wälder und Weinbergen lädt Sie zum Genießen, Bestaunen, Wandern, Radfahren und Reiten, zum Begegnen und Verweilen ein.“ (Quelle: www.maring-noviand.de)
Machen wir uns doch nichts vor: Ein Industriegebiet Gewerbe-/Industriegebiet in diesem Ausmaß wird das ganze Tal dominieren – nicht nur sichtbar, sondern auch mit Verkehr, Emissionen, Gestank, Lärm (Tag und Nacht) und Schadstoffen. Da helfen auch keine noch so schönen Formulierungen à la „Energiegewinnungsgebiet“, „Vorzeigeprojekt“ und Einklang mit „Natur und Umwelt“, die der Gemeinderat evtl. im Bebauungsplan festschreiben möchte. Wir meinen: DAS will doch jede Gemeinde mit Ambitionen auf Gewerbestandorte.
Mag sein, dass für die Verbandsgemeinde die Lage auf dem Brauneberg als Standort ‚übrig‘ bleibt und als Nr. 1 gilt. Über die Kommunalgrenzen hinweg haben wir jedoch keinen Standortvorteil. Ganz im Gegenteil, hier sind wir eher zweite Wahl und deswegen werden sich auch nicht unbedingt „erstklassige“ Industriefirmen ansiedeln. Es wird zu Preiskämpfen kommen, das Buhlen um Firmen. Ich habe große Bedenken, dass wir gerade zu späterem Zeitpunkt hier Zugeständnisse machen müssen – dann, wenn es zu spät ist.
Wir fragen uns auch ernsthaft, wie sich die Mosel in Zukunft nach außen darstellen möchte: Alle sprechen von Kulturlandschaft, einzigartige Region mit hohem Erholungswert. Alle sind doch richtig stolz auf unsere Landschaft. Es gibt Dachmarkenbetriebe, Weinkulturbotschafter und selbst eine Aufnahme in das UNESCO Welterbeverzeichnis wird gerne in den Mund genommen. Versiegelung, Energieparks, gigantische Autobahnschneisen und große Industrieanlagen sprechen gegen solche Sonntagsreden. Man kann nicht beides und alles haben! Wir müssen wirklich langsam Anfangen unsere Landschaft zu schützen.
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Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 441 (148 in Maring-Noviand)