23.05.2024, 11:24
Liebe Petitionsunterzeichner:innen,
zunächst einmal vielen Dank für Ihre/Eure Unterstützung!
Der Weg zu einem Stopp der Feuerwachenplanung auf der grünen Wiese ist lang, aber weder zu Ende noch verloren.
Die Petition hat leider zahlenmäßig nicht die Größe erreicht, die nötig wäre, um mit ihrer Hilfe den Stadtrat direkt zum Handeln zu zwingen.
Allerdings zeigen die vielen Kommentare unter den Unterstützerunterschriften eine sehr wohl begründete und klare Ablehnung des Flächenfraßes Auf den Heunen.
Am 06.05.2024 hat der Stadtrat sich abermals mit der Planung befasst. Es galt, die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zu bewerten und den weiteren Fortgang des Standortentwicklungsverfahrens auf den Weg zu bringen.
Der viele Protest, die vielen Argumente scheinen offensichtlich doch nicht ohne Wirkung, denn bei der Abstimmung kam Überraschendes zu Tage: Von den 48 abgegebenen Stimmen waren in geheimer Abstimmung nur 25 für eine neue Feuerwache Auf den Heunen, aber 22 dagegen. Das ist vor dem Hintergrund des langen Prozesses bis hin zur neuen Wache ein ganz schwaches Ergebnis, auf das sich nicht bauen lässt.
Die beiden letzten großen Entwicklungsprojekte der Stadt, die Bahnstadt und auch das nun angelaufene Projekt Revitalisierung City C, fußen auf einer ganz anderen, viel breiteren Mehrheit von jeweils fast 100 Prozent. Da ist ein klarer, stabiler politischer Wille erkennbar. Anders ist es nun Auf den Heunen, wo entgegen unserer ursprünglichen Annahme sogar 250.000 qm (fünfmal der Opladener Marktplatz) versiegelt werden sollen. Für ein Projekt, das ungefähr den gleichen Kostenrahmen hat wie die Entwicklung der Bahnstadt, ca. 120.000.000,- Euro, ist diese Zustimmung viel zu klein.
Gemeinsam mit den Ratsfraktionen von FDP und Bürgerliste haben wir nun einen Antrag für den nächsten Stadtrat eingebracht, die Planungen An den Heunen einzustellen und von Grund auf neu zu denken.
Interessanterweise schlägt die Verwaltung aktuell eine Interimslösung vor, einen zweiten Standort, der den historischen an der Kanalstraße entlasten soll, solange eine neue Großwache noch nicht existiert. Hier meinen wir, dass man das Prinzip der Interimslösung, Verteilung der Funktion auf zwei oder vielleicht auch noch mehr Standorte, dauerhaft denken könnte. Präferieren würden wir allerdings das weitgehend brachliegende Eisenbahnersportgelände im Gleisdreieck südlich des Schrottplatzes Bender. Die strategische Lage ist einfach unschlagbar, zudem handelt es sich um "gebrauchtes" Land.
Verwaltung und Politik sind aus unserer Sicht auf einen Irrweg geraten, aus dem sie schwer herauskommen. Die Vorsitzenden der großen Fraktionen haben die Sache falsch eingeschätzt und den Frevel des Eingriffs in ein Landschaftsschutzgebiet vor dem Hintergrund der sicherlich notwendigen Feuerwachenfrage übersehen.
Wir hoffen nun, dass der Rat in einer weiteren geheimen Abstimmung die Chance ergreift, ohne offenen Gesichtsverlust aus der Sache herauszukommen.
Drückt/drücken Sie dem behutsamen Umgang mit unberührtem Land die Daumen, dass der Stadtrat am 01.07.2024 eine gute Entscheidung fällt.
Freundliche Grüße aus Opladen
Markus Pott