29.03.2024, 11:05
Durch Auflagen der Stadt Offenburg ist der Flugplatz im Jahr 1996 vom Verkehrslandeplatz zum Sonderlandeplatz zurück gestuft worden.
Ursache waren die hohen Kosten für Personal und Pflege eines Flugplatzese mit Betriebspflicht
und das nachlassende Interesse offenburger Firmen an Privatjets, die bis dahin hier stationiert waren.
Die Fliegergruppe konnte den Flugplatz als Sonderlandeplatz ohne Betriebspflicht und nur zur Nutzung durch Mitglieder der Fliegeruppe weiter nutzen.
Personal und Pflege war nun Aufgabe der Fliegergruppe.
So sah die Planung des Gewerbegebiets der Stadt Offenburg im Jahr 2000 aus:
Durch das geplante Gewerbegebiet wird ein wesentlicher Teil dieser weichen Standortvorteile zerstört.
Wenn der Mammon winkt, sind diese Werte schnell vergessen.Hinweise zum Kompensationserfordernis nachteiliger Auswirkungen:
Nachteilige Auswirkungen ergeben sich hauptsächlich für das Grundwasser und die Freiraumstruktur inklusive
des Luftaustausches und der Erholungsvorsorge.
Umsetzung bzw. Stärkung des Erholungsflächenkonzeptes im Grüngürtel, attraktive Wegeverbindungen für die
Erholungsnutzung ausbilden und erhalten.
Zusammenfassende Beurteilung der Verträglichkeit:
Die Umsetzung der Planung ist mit erheblichen Beeinträchtigungen der Umweltbelange behaftet.
Empfehlung:
Von einer Umsetzung der Fläche wird abgeraten. Wird die Fläche nach Umsetzung der anderen möglichen
Standorte in und um Offenburg dennoch benötigt sind die oben genannten Hinweise unbedingt zu beachten.In der Gemeinderatssitzung vom 30.02.23 wurde von einer von der Stadt beauftragten Firma behauptet, dass sich Klimaveränderungen durch die Bebauung des Flugplatzes nicht auf die benachbarten Siedlungen auswirke, nur der Kaltluftsee am Flugplatz sei betroffen und damit lediglich die JVA. Wer schon mal an einem Sommerabend in der Gegend gegrillt hat, weiß, woher der Wind weht. Die Statistik der Wetterstation der Fachhochschule, 700 m vom Flugplatz entfernt, beweist die Existenz des "Kinzigtälers", einen kühlen "katabatischen Fallwind", der am Abend nach einem warmen Sommetag aus dem Kinzigtal ins Rheintal strömt. "Orographische Gegebenhieten" führen am engen Talausgang zunächst zu einer Beschleunigung am Hohen Horn und Ortenberger Schloß und danach im Rheintal zu einer Beruhigung und der Bildung von Kaltluftseen. Diese Verhältnisse sind an manchen Tagen anhand unterschiedlicher Nebelbildung in Kinzig- und Rheintal gut zu sehen.
Die Offenburer Segelflieger kennen und nutzen diese Winderscheinungen seit vielen Jahren.
Da dieser Wind wegen seiner Kühle nur bodennah strömt, wird er von gröberen Wettermodellen nicht erfasst.
Verlässt sich ein fremder Gutachter auf überregionale Wettermodelle, kann er diese Strömung nicht erkennen.Auf dem Flughafenplatzgelände ist eine artenreiche Wiesenvegetation, möglicherweise mit seltenen Insekten, zu erwarten. Im Rahmen der Umweltverträgöichkeitsstudie (!) werden die Biotoptypen genau erhoben und in ihrer Schutzwürdigkeit bewertet. Auch geschützte Insektenarten werden bei vorkommen von „Futterpflanzen“ für seltene Arten von fachkundigen Biologen erfasst."