09.07.2023, 09:18
Offenburg (st) Mit der Forderung „Für den Erhalt des Flugplatzes Offenburg und des angrenzenden Naherholungsgebietes“ trafen sich am Samstag, 24. Juni, Vertreter der Bürgerinitiative Pro Flugplatz OG mit der Fliegergruppe vor den Pagoden in Offenburg, um Unterschriften zu sammeln. Der Sprecher und Initiator der Initiative, Rolf Leonhardt zeigte sich laut einer Pressemitteilung zufrieden mit dem Austausch der Bürger: „Innerhalb von drei Stunden konnten wir bei regen Diskussionen über 220 Unterschriften einholen. Die Resonanz war durchweg positiv.“
Der Flugplatz Offenburg habe einen hohen Identifikationswert, so Leonhardt. Als bekanntes Ausflugsziel biete er eine große Attraktivität für Fliegerfreunde und Technikbegeisterte. Aber auch der Hagelschutz, der viele Landwirte vor Ernteausfällen bewahre, habe dort mit seinen Fliegern eine wichtige Anlaufstelle. In seinem Ratsschreiben vom April 2023 an die Stadtverwaltung Offenburg betonte Leonhardt, dass der Flugplatz an sich eine Ausgleichsfläche sei und aus Natur- und Umweltschutzgründen nicht zerstört werden solle, zumal der Bebau als Gewerbefläche nicht mit einer effektiven Klimapolitik vereinbar sei.
Ökologische Gutachten
Ein Vertreter der Fliegergruppe betonte, dass man seit Jahren bei der Wiesenpflege explizit auf die Insekten achte und nun ökologische Gutachten erarbeitet würden, um zu verdeutlichen, dass der Flugplatz und das angrenzende Naherholungsgebiet eine ökologische Oase darstellten, die nicht durch Gewerbeflächenbau zerstört werden sollten. Anwesende Anwohner aus Hildboltsweier drückten hinsichtlich des Verkehrs ihre Sorge aus, dass dieser bei der Bebauung des Flugplatzareals massiv zunehmen und das Lebensgefühl der Anwohner beeinträchtigen würde.
Vertreten war auch die Bürgerinitiative „BI Pro V0“ aus Hofweier, die sich intensiv mit den Verkehrszahlen beschäftigt hat. Die BI konstatiert, dass ein Autobahnanschluss Offenburg – Süd zu keiner relevanten Entlastung führen würde. „Effektiv und kostensparender” wäre eine Optimierung der Bestandstrasse B3/B33 und kein Neubau eines Autobahnzubringers Offenburg-Süd. “Ausbau der vorhandenen Verkehrswege hat Vorrang vor Neubau. Dies ist im Landesentwicklungsplan BW seit 2002 deutlich festgeschrieben“, so Helmut Isen, Sprecher der Initiative. Bei einem Autobahnanschluss Offenburg–Süd bestünde ein Flächenverbrauch von 12 Hektar wertvoller Wald-, Wiesen- und Ackerfläche. Dies sei laut der BI nicht mit den Klimazielen der Landesregierung vereinbar, zumal es günstige und wirksamere Alternativen gäbe, die nun diskutiert werden müssten. Die Initiative spricht sich für die ressourcensparende Variante „V0“ aus. „Bei einem Ausbau der B3/33 würde automatisch der Schallschutz entlang der Bestandstraße verbessert werden. Zusätzlich besteht Anspruch auf verbesserten Lärmschutz ihrer Gebäude, was zu einer Optimierung der Gesamtlage führen würde“, so Isen. Neue Erkenntnisse hinsichtlich Verkehrsprognosen müssten laut der BI schnellstens und transparent in die öffentliche Diskussion einfließen.
Die BI Pro Flugplatz ist unter E-Mail rolf.leonhardt@googlemail.com und die BI Pro V0 unter info@bi-pro-v0.de zu erreichen.
Redakteur