17.02.2016, 15:54
Landeszeitung, Samstag, 6. Februar 2016
Das Vamos! als Störfaktor
Das Damoklesschwert schwebt nicht über dem Vamos!, sondern entsteht in Form des neuen Zentralgebäudes direkt daneben. Denn die Lüneburger Universität hat für den Standort direkt am Libeskind-Bau andere Pläne. Ende 2016 ist definitiv Schluss für die Kulturhalle. Das hat die Projektleiterin Susanne Ohse auf Nachfrage gegenüber dem Haushaltsausschuss des Landtages deutlich gemacht. >>> Seite 3
Vamos! hat an der Uni keine Zukunft
Leuphana-Verantwortliche bekräftigen in aller Deutlichkeit: Ende des Jahres ist Schluss für Kulturhalle auf dem Campus
Lüneburg. An der Entscheidung gebe es nichts mehr zu rütteln: Ende des Jahres muss das Vamos! umziehen. Die Universität, die die Liegenschaft an die Campus Management GmbH verpachtet hat, habe andere Pläne für das Areal. Das machte Susanne Ohse, Projektleiterin des Zentralgebäudes, jetzt deutlich.
Der Mietvertrag des Vamos! auf dem Uni-Campus läuft Ende 2016 aus (LZ berichtete). Das war eines der Themen, als der Haushalts- und Finanzausschuss des Landtages in dieser Woche im Senatssaal der Leuphana tagte. Eigentlich war der Libeskind-Bau zentrales Thema, doch die GrünenLandtagsabgeordnete Miriam Staudte sprach das Thema an. „Der Erhalt des Vamos! ist ein Thema, das die lokale Öffentlichkeit und mich als regionale Abgeordnete sehr interessiert“, sagte sie und verwies auf die im Rahmen einer Petition mehr als 3000 gesammelten Unterschriften. Im Dezember hatte der Verein Campus die Petition gestartet. Campus-Chef Klaus Hoppe war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
In der Ausschusssitzung ließ Susanne Ohse durch ihre deutlichen Äußerungen wenig Raum für die Hoffnung auf einen Erhalt am aktuellen Standort: „Das Vamos! ist Teil des Grundstockvermögens der Universität, und die darf mit ihren Liegenschaften auch andere Pläne umsetzen.“ Der Verkauf der Liegenschaft, in der derzeit das Vamos! Feste feiert und Künstler auftreten lässt, könnte ebenso wie die Uni-Standorte in Volgershall und dem Roten Feld dringend benötigtes Geld in die Uni-Kasse spülen.
Mit dem Betreiber Campus Management, der Tochtergesellschaft des Vereins Campus, habe man schon seit 2012 regelmäßig Gespräche geführt und den Vertrag schon von 2015 auf 2016 verlängert, merkte die Projektleiterin an. „Das ist kein faires Spiel, man hätte schon seit drei Jahren nach einer anderen Liegenschaft suchen können.“ Jetzt Druck durch die Öffentlichkeit auszuüben, sei fragwürdig. Das sieht auch Vizepräsident Holm Keller so, der seiner Kollegin beipflichtete: „Die preisgünstige Vermietung von Flächen an andere Firmen ist nicht Aufgabe der Uni. Hier gibt es einen Zielkonflikt.“ Man sei nicht in der Lage, die Campus Management GmbH durch „extrem bezuschusste Flächen“ zu unterstützen. „Wir werden das Vamos! aber natürlich in eine geeignete Liegenschaft begleiten“, versprach Keller, der auch darauf hinwies, dass die Kulturhalle am jetzigen Standort nicht mehr an allen Ecken im besten Zustand sei.