Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, liebe Freundinnen und Freunde des Kollwitzhauses in Moritzburg,
die Petition wurde schon eine Weile abgeschlossen. Sie war dank Ihrer Unterschriften sehr erfolgreich. Es wurden hohe politische Ebenen erreicht, die vorher nicht denkbar schienen und nun für das Kollwitzhaus Wege erleichtern, unterstützen oder überhaupt ermöglichen.
Heute möchte ich Ihnen neue Informationen senden. Seien Sie versichert, auch wenn es ruhig scheint, kam vieles in Bewegung:
Vor allem wurde ein neues Konzept als Basis, gefördert vom Freistaat Sachsen, professionell erarbeitet, um die Stiftung "Käthe Kollwitz Haus Moritzburg" und deren Arbeit zukunftsorientiert zu unterstützen.
Es sind Modernisierungen des Gebäudes geplant, um mehr Raum zu schaffen und z.B. Barrierefreiheit zu ermöglichen. Auch eine neue Heizung kann nun konzipiert werden.
Unterstützung erfolgt durch das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, besonders durch den engagierten Landeskonservator. Das Kollwitzhaus soll zukünftig als "national wertvolles Kulturdenkmal" ausgewiesen werden, was eine Auszeichnung ist und gleichzeitig Schutz bietet.
Die Ausstellungsräume , der Kern- das Sterbezimmer und der Balkon von Käthe Kollwitz, sollen vorsichtig modernisiert werden.
Manches ist im Gespräch.
Es ist ein einmaliger, authentischer Ort, wie Sie wissen. Nicht in Berlin, nicht in Kölln, nirgends gibt es noch einen Raum, in dem Käthe Kollwitz selbst lebte. Es geht nicht allein um ein Museum, ein Gebäude, sondern vor allem auch um die Möglichkeit, ihr neben dem Informellen emotional nah sein zu können, in dem man sich in ihren Räumlichkeiten erlaubt, zur Ruhe zu kommen. Ein Ort der Begegnung, aber auch der Stille.
Finanzielle Unterstützung erhält die Stiftung aktuell durch das Kultusministerium, Kulturraummittel, von der Kreissparkasse Köln, Mittel der Sitzgemeinde, Spenden des Freundeskreises und privater Unterstützer sowie Eintrittsgelder.
Der Rüdenhof muss für alle Generationen erhalten, gepflegt, behütet werden. Das wurde neu auf den Weg gebracht.
Die Kommunikation soll verbessert werden. Die funktioniert durch den bisher nicht behobenen Personalmangel nicht immer optimal.
Für den Herbst ist deshalb ein Treffen angedacht, damit Sie sich vor Ort neu informieren, Fragen stellen können, wenn Sie mögen.
Liebe Freunde,
einige Unterstützer und Unterstützerinnen schrieben mir, dass der versprochene Brief des Kollwitzhaus-Teams, der im Anhang zu finden sein sollte, nicht ankam.
Deshalb kopiere ich hier den Brief für Sie und hoffe, dass nun alles lesbar ist. Es tut mir leid, dass der Anhang offensichtlich nicht funktioniert hat. Wer den Brief als Dateianhang doch bekam, möge mir verzeihen, dass ich noch einmal an alle schreibe.
Hier der Brief:
"Liebe Freunde und Förderer des Kollwitz-Hauses,
das Jahr 2021 wurde wieder stark von den Ereignissen und Entscheidungen rund um das Coronavirus geprägt und auch im Kollwitz-Haus konnten wieder viele Pläne und Vorhaben nicht verwirklicht werden.
Wir durften nur wenige Monate Besucher empfangen,
Ausstellungen mussten verkürzt werden und von geplanten Veranstaltungen konnten nur wenige stattfinden.
Aber dennoch können wir auch Erfreuliches berichten:
Die Ende letzten Jahres von der Dresdner Bildhauerin und Malerin Konstanze Feindt Eißner gestartete Petition zum Erhalt des Kollwitz-Hauses war erfolgreich. Zum einen erfuhren wir dadurch eine große mediale Aufmerksamkeit, Zuspruch und Unterstützung vieler engagierter Freunde und Förderer in ganz Deutschland und darüber hinaus, zum anderen wurde uns weitere finanzielle Förderung durch den Kulturraum und das Land Sachsen zugesagt.
Die ersten Mittel zur Weiterentwicklung des Kollwitz-Hauses wurden vom SMWK Anfang Dezember ausgereicht.
Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle der Initiatorin der Petition, der Bildhauerin und Malerin Konstanze Feindt Eißner und dem Abgeordneten des Sächsischen Landtags Frank Richter für seine Vermittlungsarbeit bei der Landesregierung.
Seit ersten Juli ist Anke Rödel die neue Geschäftsführerin des Kollwitz-Hauses.
Sabine Hänisch, die das Haus seit seiner Gründung mit geringen finanziellen Mitteln, aber großem Ideenreichtum über 26 Jahre hindurch lebendig gehalten hat, ging in den wohlverdienten Ruhestand.
Ihr sei an dieser Stelle herzlich für ihre Arbeit gedankt.
Ebenso gilt unser Dank allen, die uns in diesem Jahr großzügig unterstützt und gefördert haben.
Wir hoffen sehr, dass wir unser Haus und unsere Arbeit bald wieder mit unserem Publikum, Künstlern, Schülern und Studenten teilen können.
Im Namen der Käthe Kollwitz Stiftung Moritzburg wünschen wir Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und für das neue Jahr Gesundheit, Zuversicht und Freude.
Anke Rödel und Margit Kamptner"
PS: Wenn Sie inhaltliche Fragen zu dem Brief oder zum Kollwitz-Haus haben, wenden Sie sich bitte gern direkt an Frau Rödel und Ihre Mitarbeiterin in Moritzburg. Ich darf aus Datenschutz-Gründen Ihre Adressen nicht einfach weiterleiten.
Mit nachweihnachtlichen Grüßen sende ich Ihnen gern (nochmals) im Anhang (Datei) den Weihnachtsgruß des Kollwitz-Hauses. Sollte der Brief mit der kürzlich geschickten Mail nicht angekommen sein, bitte ich Sie um Entschuldigung.
Kommen Sie bitte alle gesund und zuversichtlich ins neue Jahr.
Herzliche Grüße
Konstanze Feindt Eißner
Liebe Unterstützerinnen, Liebe Unterstützer der Petition für das Kollwitz-Haus in Moritzburg,
im Anhang leite ich Ihnen mit großer Freude den Weihnachtsgruß aus dem Kollwitz-Haus weiter. Er richtet sich an Sie und wurde von der neuen Leiterin, Frau Rödel und im Namen der Stiftung des Hauses, Frau Kamptner, geschrieben.
Ich wünsche Ihnen allen frohe Weihnachten und für 2022 vor allem Gesundheit und Zuversicht.
Liebe Unterstützerinnen, Liebe Unterstützer dieser Petition für das Kollwitz-Haus,
vom Sächsischen Landtag kam das Schreiben, dass die Petition beim Referat Petitionsdienst eingegangen ist und nun bearbeitet wird. Das Petitionsverfahren ist eröffnet.
Außerdem wird die Petition am 31. 5. 2021, 17 Uhr vor oder in dem Kollwitz- Haus in Moritzburg an Herrn Frank Richter, Vertreter des Kulturraums Meißen/Sächsische Schweiz/Osterzgebirge (und Abgeordneter der SPD im sächsischen Landtag) übergeben. Die Übergabe erfolgt öffentlich und kann gern durch Teilnahme und Presse unterstützt werden.
Die Übergabe an den Gemeinderat am 31.5. 21 erfolgt 19 Uhr innerhalb der Gemeinderatssitzung und ist deshalb nicht öffentlich.
Petitionsübergabe zum Erhalt des Käthe- Kollwitz-Hauses vor dem Sächsischen Landtag am 7. Mai 2021 an
Herrn Landtagspräsidenten Dr. Matthias Rössler erfolgt.
Heute übergab ich die Petition mit 6412 Unterschriften.
Sie fragen sich vielleicht, warum ich diese Petition ins Leben rief:
Mein Antrieb zu dieser Petition war meine große Verehrung für Käthe Kollwitz seit meiner Kindheit. Durch ihre Arbeiten (Grafiken, Skulpturen) fand ich meine Liebe zur Kunst. Sie waren und sind für mich prägend in ihrem Kunstverständnis und in ihren humanitären Gedanken.
Seit über 30 Jahren arbeite ich selbst inzwischen als Bildhauerin, Zeichnerin und Malerin und fühle mich deshalb auch solidarisch.
Den Rüdenhof habe ich unzählige Male besucht, Freunde aus anderen Städten und anderen Ländern hingeführt. Für alle war es immer ein besonderes Erlebnis, diesen authentischen Ort, den Lebens- und Sterbeort der Kollwitz, dieses Museums-Kleinod zu erleben; zumal in dieser wunderschönen Umgebung. Moritzburg kann stolz darauf sein.
Dass es enorm schwierig ist, das Haus weiter zu tragen, zu erhalten, wurde deutlich. In den Artikeln 2020 in der SZ und DNN wurde es gut beschrieben. Deshalb wollte ich versuchen, mit dieser Petition etwas Gutes zu bewirken, alle Entscheidungsträger von Land, Landkreis, Kulturkreis und Gemeinde an einen Tisch zu bringen, um die langfristige Erhaltung und lebendige Pflege des Hauses zu bewirken. Später erschienen auch in der ART, FAZ, Berliner Zeitung u.v.a. entsprechende Artikel. So viele haben die Petition unterzeichnet, 6412 Unterschriften, davon 3497 aus Sachsen, ihre Verbundenheit zum Ausdruck gebracht, manche auch ihr Entsetzen darüber, dass das Haus überhaupt in Gefahr ist. Es geht ja nicht um politische Diversitäten. Wunderbar ist es, wenn alle, unabhängig ihrer Partei in ein Boot steigen und ihre Kräfte bündeln, um das Haus zu stützen und zu sichern. Ich glaube fest, dass das möglich ist, wenn persönliche, parteipolitische Interessen zurückgestellt werden, vielleicht auch persönliche Antipathien und (fast) abgebrochene Brücken neu gebaut werden.
Das Kollwitz-Haus ist ein unwiederbringliches Juwel für Moritzburg und Sachsen. Es hat regionale und internationale Relevanz. Nirgends sonst gibt es noch einen Ort der Kollwitz, an dem sie selbst gelebt hat. Dass sie eine weltberühmte Künstlerin ist, die nach wie vor in vielen Museen gezeigt und gewürdigt wird, wissen fast alle. Der Standort hier in Moritzburg ist einmalig.
Käthe Kollwitz ist keine vordergründig politische Künstlerin gewesen. Sie hat humanitär gedacht, gelebt, gearbeitet- aus ihrer Biografie heraus (Verlust von Sohn, Enkel in den Kriegen, Erlebnisse des Elends in der Praxis ihres Mannes, Ausbombung in Berlin, etc.). Ihre Arbeiten sind Zeugnisse größtmöglicher Liebe zum Menschen. Sie haben unverwechselbare Symbolkraft bis heute.
In diesem Sinne bitte ich Herrn Landtagspräsident Dr. Rößler im Namen aller Unterzeichnerinnen und Unterzeichner darum, ab sofort das Kollwitz-Haus nicht nur für ein, zwei Jahre, sondern für immer finanziell zu sichern und das als Grundlage für alle weiteren Planungen aus Überzeugung zu sehen und dadurch kreative Arbeit in und für das Künstlerhaus zu ermöglichen, wie es auch beispielsweise mit dem Hegenbarth-Haus in Dresden möglich wurde, wie die Journalistin Birgit Grimm so treffend schrieb.
Möge das Kollwitz-Haus auf die Liste des Denkmalpflegeprogramms "National wertvolle Kulturdenkmäler" gesetzt werden.
Die Übergabe der Petition verlief sehr gut. Herr Dr. Rößler war absolut informiert und auf konstruktive Lösungen bedacht, ebenso wie die anwesenden Abgeordneten. Er weiß um den Wert des Kollwitz-Hauses.
Warten wir ab, ob den Gedanken und Worten die entsprechenden Taten für das Kollwitz-Haus folgen, indem alle Beteiligten einen gemeinsamen Faden spinnen.
Der MDR-Sachsenspiegel hat die Übergabe live verfolgt.
Konstanze Feindt Eißner, Bildhauerin
Dresden, am 7. Mai 20201
Sehr geehrte Unterzeichnerinnen, sehr geehrte Unterzeichner
der Petition zur Erhaltung des Käthe Kollwitz Hauses Moritzburg,
im Namen der Stiftung Käthe Kollwitz Haus Moritzburg möchte ich allen, die sich mit Ihrer Unterschrift und einem engagierten Wortbeitrag für den Erhalt des Käthe Kollwitz Hauses Moritzburg eingesetzt haben, herzlich danken.
Die Einträge legen ein überwältigendes Zeugnis ab von der Verbundenheit vieler Menschen mit der Kunst von Käthe Kollwitz und ihrem einzig erhaltenen Aufenthalts- und Sterbeort.
Unser besonderer Dank gilt der Initiatorin der Petition, der Malerin und Bildhauerin Konstanze Feindt Eißner. Dank ihrer Initiative wurde eine große Öffentlichkeit auf die existenzbedrohte Situation dieser Kulturstätte aufmerksam.
Wir fordern nun die Mitglieder des Sächsischen Landtages auf, mit Ihrer Entscheidung zur Förderung des Käthe Kollwitz Hauses Moritzburg ein Zeichen dafür zu setzen, dass das künstlerische Werk und das humanistische Gedankengut von Käthe Kollwitz auch künftig zum Kanon unserer Kulturgeschichte gehören.