Gesundheit

Erhalt der Geburtshilfe im Krankenhaus Radolfzell

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Landrat Hämmerle / Kreistag Konstanz

4.385 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

4.385 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

28.03.2017, 10:04

Stand der Dinge am 27.03.2017

Lieber Unterzeichner der Petition „Erhalt der Geburtshilfe im Krankenhaus Radolfzell“,

ich möchte mich für die rege Beteiligung bedanke und kurz berichten, wie die Dinge gelaufen sind.
Nach der Übergabe der Unterschriften im Kreistag fand eine Kreistagssitzung statt. Der Kreistag - und somit der Kreis - hat es abgelehnt, als Besteller für die Radolfzeller Geburtshilfe aufzutreten. Diese Aufgabe wurde der Stadt Radolfzell übertragen, wobei zu diesem Zeitpunkt schon klar war, dass dieses Vorgehen rechtlich nicht abgesichert ist.
Die Stadt Radolfzell hat sich um eine Rechtssicherheit bemüht. Allerdings hat sich dieser Prozess lange hin gezogen. Die Ärzte mussten ab Februar die immens hohen Versicherungssummen aus eigener Tasche zahlen. Weiterhin arbeiteten sie in der Unsicherheit, dass nicht absehbar war, wie die rechtliche Prüfung ausfallen wird. Unter diesen Umständen war es ihnen nicht möglich, einen neuen Kollegen als Ersatz für den ausscheidenden Dr. Stubenrauch zu gewinnen. Aus diesem Grund konnte die Geburtshilfe in Radolfzell nicht weiter betrieben werden und schließt zum 1.4.2017 ihre Türen.
Ich habe zu diesem Thema einen Leserbrief geschrieben, den ich hier in Auszügen noch einmal anhänge.

"Jetzt ist es soweit: Das System hat den guten Willen der Ärzte niedergerungen.
Über Monate zieht sich nun die Frage um den Erhalt der Geburtsstation in Radolfzell hin. Wenn man zwischen den Zeilen liest, ist klar, dass dem Gesundheitsverbund und dem Kreistag nicht daran gelegen ist, die Geburtshilfe in Radolfzell zu erhalten. Dass dies so ist, ist eine Schande ... unter den Aspekten der Nahversorgung, der Dezentralisierung und auch der Umsetzung von „Wählermeinungen“, wobei ich an die über 10000 Unterschriften erinnern möchte.
Dass der Gesundheitsverbund und alle an der Entscheidung GEGEN die Geburtshilfe beteiligten ihre Meinung nicht von vorneherein deutlich machten, empfinde ich als grobe Täuschung der Bevölkerung, der Ärzte und aller Betroffenen. Vage Versprechungen und Zusagen, die über Monate hinweg immer wieder geprüft und noch mal beleuchtet werden müssen, um dann schlussendlich so viel Zeit zu verplempern, dass die Ärzte nicht mehr können und aufgeben müssen, ist verlogen und unanständig. Und nun den Ärzten den schwarzen Peter zuzuschieben, ist absolut schändlich ....
Der Gesundheitsverbund und auch der Kreistag waren dem Erhalt von Vorneherein negativ eingestellt... Wäre die ablehnende Haltung einmal klar formuliert worden, dann hätte jedermann gewusst, woran er ist. Man hätte sich geärgert und seine Meinung kundgetan – wäre aber zumindest ehrlich behandelt worden.
... Und darunter leiden die werdenden Mütter mit ihren Familien sowie das Klinikpersonal, die Hebammen und die Ärzte... "

Am Samstag dem 1.4. findet um 15 Uhr auf dem Marktplatz in Radolfzell eine Demo zu dem Thema:
„Für eine bundesweite, flächendeckende Versorgung in der Geburtshilfe – sicher durch kurze Wege“ statt.
Wir wollen uns so von der Radolfzeller Geburtshilfe verabschieden und gleichzeitig auf das bundesweite Problem aufmerksam machen.
Teilnehmer sich sehr herzlich eingeladen.
(Wir wollen für alle potentiellen Radolfzeller Kinder der nächsten 5 Jahre ein Schiffchen für eine sichere Geburt fahren lassen (Papierschiffchen) und hoffen auf eine rege Beteiligung.)
Unser Ziel ist es, mindestens 2500 Papierschiffchen zusammenzubekommen - eins für jedes Kind, das in den nächsten 5 Jahren in Radolfzell hätte geboren werden sollen. Wir lassen sie auf unserer symbolischen „Wasserstraße“ für eine sichere Geburt fahren und hoffen auf eine rege Beteiligung.


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