05.12.2021, 15:10
Das ist doch ein überzeugendes Votum unserer Region für die Klinik Neuendettelsau!
Innerhalb von zehn Tagen haben mehr als 5000 Bürgerinnen und Bürger die Petition unterschrieben. Müsste das nicht den Verantwortlichen - Bayerisches Gesundheitsministerium, Landkreis und nicht zuletzt Diakoneo - zu denken geben? Können sie gegen den Willen der betroffenen Bevölkerung das Angebot an Gesundheitsleistungen und vor allem der Notfallversorgung verschlechtern?
Wir wollen uns auf dem bisherigen Erfolg nicht ausruhen. Sondern Nachbarinnen und Nachbarn, Freundinnen und Freunde dafür gewinnen, ebenfalls die Petition zu unterzeichnen.
Allen herzlichen Dank für ihren Einsatz!
04.12.2021, 10:27
Flyer und Petition für Erhalt der Notaufnahme in Neuendettelsau
Die Notaufnahme der Klinik Neuendettelsau soll nach Plänen des Klinikbetreibers Diakoneo künftig nach Schwabach verlegt werden. Diese Umstrukturierungen sorgen für viel Kritik. Am Wochenende startet nun eine Flyer-Aktion.
Rund 15.000 Infoblätter für den Erhalt der Notaufnahme am Klinikum Neuendettelsau will Eckard Dürr mit seinem Team am Wochenende im Landkreis Ansbach verteilen. Er ist Vorsitzender des Bündnisses für Familie in Neuendettelsau und kämpft gegen die geplanten Umstrukturierungen des Klinikbetreibers Diakoneo. Während sich der Standort Neuendettelsau in Zukunft auf die Bereiche Kardiologie und Altersmedizin konzentrieren soll, würden die Bereiche Gastroenterologie sowie Allgemeinchirurgie an den Klinikstandort Schwabach umgezogen. Eine gute medizinische Versorgung sehen die Kritiker damit in Gefahr.
Unterschriftenlisten und Infostand für Erhalt der Notaufnahme
Neben der groß angelegten Flyer-Aktion wird es auch einen Infostand in einem Neuendettelsauer Supermarkt geben, sagt Dürr. Dort können sich Interessierte informieren und in Unterschriftenlisten eintragen. Denn Eckard Dürr hat auch eine Onlinepetition ins Leben gerufen. Knapp 5.000 Menschen haben dort schon für den Erhalt der Notaufnahme am Klinikum abgestimmt. Die Petition sei an Landrat Jürgen Ludwig (CSU), Diakoneo als Betreiber der Krankenhäuser und vor allem an das Gesundheitsministerium gerichtet. Denn dort werde der Bedarfsplan für Bayern geschmiedet und die Versorgungsaufträge verteilt, so Dürr. Noch bis zum 17. Januar 2022 werde weiter gesammelt.
Längere Wege für Notfallpatienten
Auch die Kommunale Allianz Kernfranken, mit seinen acht Mitgliedergemeinden, kritisiert die vom Klinikbetreiber Diakoneo geplanten Maßnahmen. Die Bürgermeister befürchten dadurch eine Verschlechterung der Versorgung der Menschen vor Ort.
Patienten, die künftig für Notfälle nach Schwabach oder sogar Ansbach fahren müssen, hätten einen Umweg von bis zu 30 Minuten, sagte Patrick Steger, Sprecher der Kommunalen Allianz Kernfranken dem Bayerischen Rundfunk. Längere Fahrtzeiten in andere Kliniken werden Sanitäter, Ärzte und Rettungswagen wesentlich länger binden. Und: Die Allianz befürchtet auch, dass die Zwölf-Minuten-Frist – also die maximale Zeit von der Alarmierung bis zum Eintreffen am Einsatzort – nicht mehr umfassend gewährleistet werden kann.
Kommunale Allianz Kernfranken fordert Gutachten
Die Folge wäre, dass zusätzliche Kapazitäten aufgebaut werden müssten, so Steger. Die zusätzlichen Kosten würden zwar nicht als Defizit im Krankenhauswesen auftauchen, aber trotzdem von den Menschen aus dem Landkreis getragen werden.
Daher fordert die Allianz den Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Ansbach auf, das Institut für Notfallmedizin zu beauftragen, eine Prognose zu erstellen, wie sich der Wegfall der Notaufnahme auf den gesamten Rettungsdienst im Landkreis auswirken könnte. Die turnusgemäße Begutachtung der Infrastruktur des Rettungsdienstes würde erst in ein paar Jahren stattfinden. Doch dann könne es zu spät sein, warnt der Sprecher.