19.01.2023, 18:45
Eine Karte der Stadtklimaanalyse wurde hinzugefügt. Sie weißt dieses Gebiet als sehr schutzwürdig aus. Dieses ist ein wichtiges Argument für unsere Petition.
Neuer Petitionstext:
Worum geht es?
Die Stadt Leipzig machte im Leipziger Amtsblatt (05.11.22) den Bebauungsplan Nr. 443 „Gemeinbedarfsfläche Döbelner Straße“, Leipzig Südost, bekannt (Beschlussvorlage VII-DS-07526). Im hinteren, an das Stötteritzer Wäldchen angrenzenden, Teil sind drei Geschosswohnblöcke geplant. Als Ausgleich soll an anderer Stelle eine Freifläche für die Natur entstehen.
Wir fordern, dass dieser Teil unbebaut und als Landschaftsschutzgebiet erhalten bleibt. Warum?
Uns ist bewusst, dass in einer Stadt vielfältige Erfordernisse bei der Bebauung von Flächen eine Rolle spielen. Es ist auch verständlich, dass im vorderen, an die Bahngleise angrenzenden, Bereich gebaut wird, denn es handelt sich um eine weitgehend versiegelte Fläche. Viele Bäume sollen erhalten bleiben oder neu gepflanzt werden. Die Bebauung erscheint in dieser Hinsicht ausgewogen.
Im hinteren Teil hat sich jedoch ein „natur- und artenschutzseitig sehr hochwertiger Standort“ entwickelt (S.8), der „bereits als „Wald“ einzuordnen ist“ mit Gehölzen, die „insgesamt eine hohe Bedeutung als Lebensraum für Vögel“ haben (S. 19), genauer „31 europäische Brutvogelarten“ (S. 21) sowie Fledermäuse. Alle sind „besonders geschützt“, einige davon sogar „streng geschützt“ bzw. „gefährdet“ und teils auf der Roten Liste/Vorwarnliste, wie in der o.g. Beschlussvorlage ausgeführt wird. (Alle Seitenangaben beziehen sich auf ebd.)
Es ist uns ein Anliegen, dass diese Natur nun auch tatsächlich geschützt wird!
Es ist absurd, in diesen Zeiten des Waldsterbens und Klimawandels ein wertvolles Stück Natur zu vernichten, das es bereits gibt, um irgendwo anders eines (auf dem Papier?) entstehen zu lassen. Wir glauben nicht, dass dieses Vorhaben ernsthaft in die Tat umgesetzt wird und dass geeignete Flächen gefunden würden in einem städtischen Raum, in dem es kaum noch freie Flächen gibt. Dieser kleine Wald ist natürlich gewachsen und hat daher den vergangenen Hitzesommern wesentlich besser getrotzt als das Stötteritzer Wäldchen.
Die Freifläche stellt einen wertvollen Rückzugsort für Tiere dar. Sie war durch die Umzäunung unzugänglich für Menschen, Hunde und Müll, den man in der Umgebung leider in Größenordnungen bis hin zum Kühlschrank vorfindet. Gleichzeitig ist sie durch die unmittelbare Nachbarschaft an das Stötteritzer Wäldchen angebunden.
Eine Karte zur Stadtklimaanalyse Leipzig weißt dieses Gebiet mit einer "sehr hohen Schutzwürdigkeit" aus; "Dem Schutz und dem Erhalt dieser Grünflächen sollte eine sehr hohe Priorität beigemessen werden und grundsätzlich eine Bebauung sollte hier ausgeschlossen werden." (Vgl. Stadtklimaanalyse s.u.). Warum soll dann also gebaut werden?
Die Schule, die in der unmittelbaren Nachbarschaft entstehen soll, könnte ein solches, weiterhin eingezäuntes, Gebiet für sich nutzen. Die Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen ist denkbar. Unsere Stadtkinder hätten einen großartigen Lernort vor ihrer Haustür, an dem sich ungestörte Natur entdecken ließe.
DAS wäre eine zukunftsorientierte Entwicklung unseres Viertels: Eine „zukunftsorientierte Schule“, ein „quartiernahes Freiraumangebot“ und eine „Verbesserung der Umweltqualität“ - alles Ziele, welche die Stadt sich in ihrem planerischen Handeln setzt (Vgl. Beschlussvorlage VII-DS-07526. Hintergrund zum Beschlussvorschlag: Welche strategischen Ziele werden mit der Maßnahme unterstützt? 2030 – Leipzig wächst nachhaltig! Ziele und Handlungsschwerpunkte.).
So stellen wir uns eine zukunftsorientierte nachhaltige Stadtentwicklung nicht vor.
Das Ziel „2030 - Leipzig wächst nachhaltig“ muss sich auch im konkreten Handeln abbilden!
Wir wollen ein Leipziger Stadtviertel, in dem wir weiterhin gern wohnen und auch die Natur – wenigstens in diesen kleinen Oasen – Platz haben darf.
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 238 (185 in Leipzig)