Region: Sachsen
Bildung

Einheitliches Konzept für den digitalen Unterricht an sächsischen Schulen

Petition richtet sich an
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
8.102 Unterstützende 7.836 in Sachsen

Sammlung beendet

8.102 Unterstützende 7.836 in Sachsen

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 31.12.2022
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

20.07.2021, 19:38

Liebe Unterstützer*innen,

die letzte Woche eines erneut schwierigen Schuljahres in Sachsen steht an. Die Zeit nach dem Notenschluss ist meist etwas ruhiger für die Schüler*innen. Es sei ihnen natürlich gegönnt. Doch warum wird diese Zeit nicht genommen, um ein paar Dinge aufzuholen?

Hier ein Erfahrungsbericht, wie er in den letzen Schulwochen an so vielen sächsischen Schulen praktiziert wird: Es ist Notenschluss und der Hammer fällt, das Schuljahr ist quasi vorbei. Die Schüler*innen verlieren die Motivation, den Lehrer*innen gehen die Ideen aus. Also plätschert in den letzten zwei Schulwochen die wertvolle Präsenzzeit in den Schulen vor sich hin. Wir erinnern uns: nach Aussagen des Kultusministeriums und vieler Lehrer*innen geht nichts über den Präsenzunterricht. Stattdessen warten nun alle auf die Ferien, in denen dann die Aufholprogramme starten und die Kinder das aufholen sollen, was sie nicht lernen konnten, weil Sachsen nicht in der Lage war, einen guten, einheitlichen digitalen Schulunterricht aufzubauen. Anstatt mit den Kindern nun die gelieferten Tablets und andere Endgeräte auszuprobieren, die Lernplattform gemeinsam zu entdecken, ist Video schauen an der Tagesordnung. Im besten Fall nehmen die Schüler*innen stumm die Vermittlung von Lernstoffen hin. Nur wenige Lehre nutzen ihr pädagogische Freiheit zur Aktivierung der Schüler in den letzten Präsenzwochen des Schuljahres. Präsenzunterricht vorkommt zu Präsenz-Nicht-Unterricht.

Die letzten Schulwochen vor den großen Ferien sind immer zäh, keine Frage. Aber warum geht das Bildungssystem nicht endlich neue Wege und testet innovative Ideen? Warum gibt es keine Projek- oder Sozialwochen? Warum werden nicht jetzt die Herbarien gemeinsam hergestellt oder Youtube-Videos angeschaut und selbst welche gedreht? Warum verschenken die Schulen einfach so Lebenszeit und geben den Kindern einmal mehr das Gefühl, dass das alles nicht so wichtig ist. Bildung kann warten. Alles nur Einzelfälle und die Eltern sollten doch bitte auf die akademische Ausbildung vertrauen? Vertrauen ist gut, Kontrolle und einheitliche Vorgaben wären eindeutig besser. Doch wo sind die Qualitätsstandards, wo ist die Evaluation, wo sind die Unterrichtsbesuche? Es ist an der Zeit neue Wege zu gehen und diese Missstände nicht länger hinzunehmen. Vielleicht sollten die Schüler*innen auch Noten an die Lehrer*innen verteilen und mit ihnen diskutieren. Eine konstruktive Feedback-Kultur ist immer ein guter Anfang, um Probleme anzugehen und Dinge zu verbessern.

Falls ihr es im letzten Update übersehen habt: Wir haben auch Plakate zum Selbstausdrucken vorbereitet. Damit könnt ihr auch abseits des digitalen Alltags Menschen in Sachsen motivieren, diese Petition zu unterstützen. Hier sind sie als Download: bit.ly/36xnplb

Wir bleiben dran! Herzliche Grüße


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