17.09.2022, 15:29
Die Hessische Allgemeine (HNA) berichtet über den Abschluss der Petition "documenta fifteen: DANKE": Samstag, 17. September 2022, S. 10 (Abbildung mit freundlicher Genehmigung der HNA)
14.09.2022, 18:08
Anlässlich der Petitionsübergabe am 12.09.2022 an Herrn Christian Geselle (vgl. Neuigkeiten) freuten sich Unterzeichnende über die große Resonanz der Petition und über die zustimmende Aufnahme durch Herrn Geselle. Die vor dem Rathaus versammelte Gruppe drückte die Hoffnung aus, die documenta fifteen möge in ihrer Gesamtleistung bewusster geschätzt werden. Es wird von den Verantwortlichen erwartet, die Voraussetzungen dafür zu sichern, dass die documenta als Kasseler Ausstellung auch zukünftig alle fünf Jahre als bedeutendes Forum zeitgenössischer Kunst weltweit wahrgenommen wird.
14.09.2022, 17:27
Die Online-Petition "documenta fifteen: DANKE" wurde am Montag, dem 12.09.2022 um 14 Uhr vom Initiator der Petition (Wendelin Göbel, Kassel) übergeben. Herr Christian Geselle, Oberbürgermeister der Stadt Kassel und als solcher Aufsichtsratsvorsitzender der documenta gGmbH Kassel, nahm die Petition persönlich in seinem Büro im Rathaus Kassel entgegen (Bild mit freundlicher Genehmigung der Stadt Kassel, Hauptamt Strategische Kommunikation).
Herr Geselle dankte für die Initiative. Er sieht sie als Unterstützung sowohl der documenta fifteen als auch der documenta als Institution. Er nahm nicht nur Kenntnis von den zahlreichen Unterschriften aus Kassel, aus der gesamten BRD und aus anderen Ländern, sondern auch von den Kommentaren zur Petition. Er sagte zu, sich weiterhin mit aller Kraft für die documenta einzusetzen.
Im Unterschied zu den veröffentlichten Äußerungen von Politikern, Experten, documenta-Verantwortlichen und anderen spiegelt die Petition eine Wahrnehmung der documenta fifteen, wie sie öffentlich kaum zu Wort kommt: Die Sicht von Besuchenden als der eigentlichen Zielgruppe der documenta fifteen. Die Petition liefert zwar keinen repräsentativen Querschnitt der Wahrnehmung aller Besuchenden (zur Halbzeit waren das 410.000 Menschen), wohl aber kommt der Petition mit rund 1.700 Unterschriften nicht weniger Gewicht zu als den in den Medien zugänglichen Äußerungen von Experten und anderen.
Die Petition äußert sich bewusst nicht zu Exponaten der documenta fifteen; umso mehr fordert sie eine umfassende Wahrnehmung dieser Ausstellung. Bedauerlicherweise ist dies heute keine Selbstverständlichkeit, stattdessen wird die Ausstellung teilweise instrumentalisiert und sogar diffamiert. Die documenta fifteen provoziert Auseinandersetzungen, die leider auch zeigen, wie schwer eine Verständigung über Grenzen hinweg sein kann, ja, dass teilweise keine Verständigung mehr gesucht wird. Unsere Petition appelliert demgegenüber an die Dialogbereitschaft aller, sowohl in Bezug auf die documenta als auch über Kunst hinaus auf Gesellschaft insgesamt.
Es ist zu wünschen, dass die Petition Widerhall findet. Sie möge dazu beitragen, die documenta fifteen in allem Pro und Contra zu würdigen: als Ganzheit, nicht als Bruchstück. Sie möge dazu beitragen, die Institution documenta als weltbedeutende Ausstellung zu erhalten, verantwortlich kuratiert, ohne Zensur; als ein Forum gegenwärtiger Kunst.
Die Petition ist mit der Übergabe geschlossen. Dank sei an dieser Stelle gesagt dem Team von openpetition.de. Diese Plattform ist ein wichtiger Beitrag zu lebendiger Demokratie. Dank sei allen gesagt, die das Zustandekommen von "documenta fifteen: DANKE" ermöglicht haben; Dank sei nicht weniger all denen gesagt, die sich mit Unterschrift und zahlreichen Kommentaren zur einer umfassenden Wahrnehmung der documenta fifteen bekennen.
Wendelin Göbel
11.09.2022, 14:25
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Unterstützende der Petition "documenta fifteen: DANKE"!
Mit Ihrer Unterzeichnung der Petition "documenta fifteen: DANKE" haben Sie sich zur Forderung einer ausgewogenen Wahrnehmung dieser weltbedeutenden Ausstellung bekannt; Sie haben damit gleichzeitig zur Verteidigung unserer Demokratie beigetragen. Dafür gebührt Ihnen Dank von allen, die sich für die Grundrechte unseres Landes einsetzen; ebenso Dank von allen, deren Arbeit für die documenta fifteen mit Ihrer Unterschrift gewürdigt wird: der Dank der beteiligten Künstlerinnen und Künstler, der Mitglieder des künstlerischen Kuratoriums, der Mitarbeitenden der documenta gGmbH, der Mitglieder des Aufsichtsrates sowie aller Menschen, die diese documenta organisatorisch und finanziell ermöglicht haben.
Schließlich sei auch all denen gedankt, die bei der Umsetzung dieser Petition wertvolle Unterstützung gegeben haben. Dazu zählt unter vielen anderen die HNA, die über diese Petition berichtet hat (siehe Neuigkeiten).
Bis heute haben rund 1700 Menschen ihre Unterschrift zur Petition geleistet. Wertvoll sind hier auch die zahlreichen Kommentare. In ihnen artikuliert sich die persönliche Beziehung der Unterzeichnenden zur documenta fifteen bzw. zur documenta als Institution. Die documenta ist ein Moment unseres Rechtsstaates. Sie reflektiert im Medium der Kunst Gesellschaft in verschiedensten kulturellen Beziehungen, sie reflektiert Zusammenhänge und Zusammenhalt, sie fragt nach unseren Werten. Die documenta fifteen hat besonders intensive Diskussionen, ja Kontroversen ausgelöst: So ist sie nicht allein eine großartige Kunstausstellung, sondern auch ein Spiegel unserer Fähigkeit zur Verständigung über Grenzen hinweg.
Die Petition wird morgen, dem 12. September 2022, um 14 Uhr im Rathaus Kassel Herrn Oberbürgermeister Christian Geselle als dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates der documenta gGmbH übergeben. Die HNA wird vor Ort sein und anschließend über die Übergabe berichten. Selbstverständlich sind alle Unterzeichnenden willkommen, sich auf dem Vorplatz des Rathauses Kassel einzufinden, um unserer Petition persönlich Nachdruck zu verleihen.
Die Möglichkeit zur Zeichnung der Petition besteht über den Übergabe-Termin hinaus bis zum 21.09.2022.
Die Petition "documenta fifteen: DANKE" belegt das hohe Interesse der Öffentlichkeit auch über die jeweilige Medien-Berichterstattung hinaus. Sie belegt, dass die documenta fifteen in der ganzen Bundesrepublik und im Ausland wahrgenommen wird. Sie zeigt, wie lebendig und frei in einer Demokratie über Pro und Contra gesprochen werden kann. Die Petition "documenta fifteen: DANKE" ist ein Erfolg.
Ihnen allen sei Dank für Ihre Beteiligung.
Mit freundlichem Gruß
Wendelin Göbel
22.08.2022, 17:22
Artikel "Die documenta ist für alle Demokratien wichtig". Ex-Bärenreiter-Verlagsleiter Wendelin Göbel macht sich mit Petition für die Kunstschau stark. Von Matthias Lohr. HNA, 30.06.2022, S. 3. PDF hochgeladen mit freundlicher Genehmigung der HNA
25.07.2022, 18:15
stilistische Korrektur: doppeltes "nur" getilgt im Satz "Aber nur eine Gesamtwürdigung der documenta fifteen kann ..."
Neue Begründung:
Unsere Forderung ist wichtig, um die Wahrnehmung der documenta fifteen nachhaltig zu verbessern. Kurz nach Eröffnung der documenta fifteen führte ein antisemitisch interpretierbares Detail des inzwischen entfernten Banners „People’s Justice“ vom Künstlerkollektiv Taring Padi zu einer fast vollständigen Fokussierung auf dieses Detail bel gleichzeitigem Ausblenden des auf diesem Banner figurativ Dargestellten: dem Massenmord an kommunistischen Menschen unter dem Regime von General Suharto in Indonesien; mehr noch, es führte zu einem weitgehenden Ausblenden der rund 1000 Exponate und zu einem Übergehen des explizit antirassistischen Konzepts der documenta fifteen. Die Bestellung des indonesischen Künstlerkollektivs ruangrupa als künstlerisches Kuratorium der documenta fifteen intendiert einen gesellschaftlich und künstlerisch breit angelegten Dialog mit dem sogenannten "Globalen Süden", manifestiert in den rund 1500 teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt. Eine Würdigung der documenta fifteen in der Gesamtheit ihrer Aussage und ihrer Exponate findet politisch und medial derzeit kaum statt. Aber nur nur eine Gesamtwürdigung der documenta fifteen kann solch einer multiperspektivischen Kunstschau gerecht werden. Die documenta fifteen bietet ihrem internationalen Publikum eine einzigartige Fülle und entspricht damit dem von der documenta gGmbH selbst formulierten Auftrag: "Die Diskussionen der internationalen Kunstwelt bündeln sich alle 5 Jahren in dem Kasseler 'Museum der 100 Tage'. In diesen Auseinandersetzungen und in der Dynamik der Diskussion um die jeweilige Konzeption der documenta (und um ihren künstlerischen Leiter oder ihre Leiterin) spiegeln sich die Erwartungen der Gesellschaft an Kunst wider" about .
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 303 (297 in Deutschland)