11.01.2014, 15:17
Sigrid Weiß Zwiesel, 07.01.2014
Ziegelwiesenstr.32
94227 Zwiesel
Herrn MdL Markus Ganserer
geboren in Zwiesel
mit der Bitte um Weiterleitung an den
Bayerischer Landtag
Maximilianeum
81627 München
Petition an den Bayerischen Landtag
Hebammenhilfe in Zwiesel und anderen ländlichen Räumen erhalten
Der Landkreis Regen ist vom demographischen Wandel sehr stark betroffen.
Die Geburtenzahlen sind rückläufig.
In Viechtach kann bereits keine Entbindung mehr durchgeführt werden. 2009 haben die Zwieseler Frauenärzte ihre Entbindungen im Krankenhaus Zwiesel eingestellt.
Durch Maßnahmen der Krankenhausleitung konnten die Zahl der Geburten zwar seit 2010 wieder gesteigert werden, jedoch ist die Station auf Dauer keine kostendeckende Einrichtung.
Deswegen hat nunmehr auch ein Großteil der Hebammen gekündigt, so dass der Betrieb der Station eingestellt werden musste.
Schwangere müssen nunmehr die Anfahrt von mehr als einer Stunde bis zur nächsten Geburtshilfestation in Kauf nehmen, was zu lebensbedrohlichen Situationen führen kann. Im Winter bei schlechten Wetterverhältnissen, welche in unserem Raum oft üblich sind, kann sie sogar zwei Stunden und mehr dauern.
Deswegen fordern wir die Staatsregierung auf:
1. die Versprechen, den ländlichen Raum zu fördern auch konkret umzusetzen und Mittel für den Erhalt der Geburtshilfe in Zwiesel zur Verfügung zu stellen. Denn nur, wenn die medizinische Grundversorgung- und hierzu zählt die Geburtshilfe- sichergestellt ist, bleibt unser Landkreis auf Dauer für junge Familien attraktiv.
2. gemäß Landtagsbeschluss 04.12.2013 (Drucksache17/226) die Hebammenhilfe flächendeckend zu sichern und deshalb alle nötigen Maßnahmen für den Erhalt der Geburtshilfestation des Zwieseler Krankenhauses zu ergreifen.
Zudem sollte die Staatsregierung ein Konzept für den Erhalt der flächendeckenden Geburtshilfe durch Hebammen vorlegen.
Ebenso sollte die Möglichkeit eines staatlich finanzierten Haftungsfonds für die Geburtshilfe geprüft werden um die bisher ungelöste Problematik der enorm hohen Versicherungsprämien für die freiberuflich in der Geburtshilfe tätigen Hebammen zu lösen
Eine flächendeckende Versorgung der Hebammenhilfe dient der Vorsorge um Leib und Leben der Neugeborenen und der werdenden Mütter und gewährleistet darüber hinaus die Wahlfreiheit des Geburtsortes.
Es kann nicht sein, dass kein „Waldler“ mehr geboren werden kann !
Eine flächendeckende Versorgung werdender Eltern mit Geburtshilfe ist somit ein elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge und somit für den Erhalt von gleichwertigen Lebensverhältnissen im ganzen Land unabdingbar.
Dieser Petition fügen wir ergänzend die Onlinepetition zum Erhalt der Geburtshilfe in Zwiesel an, welche in nur sieben Tagen von 3245 Menschen unterschrieben wurde.
Sigrid Weiß Martin Lippl