Erfolg
Umwelt

Das Ackerloch erhalten

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bürgermeister Andreas Braun; Gemeinderat von Unterkirnach; Gemeinsamer Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Villingen-Schwenningen
548 Unterstützende 271 in Unterkirnach

Petition hat zum Erfolg beigetragen

548 Unterstützende 271 in Unterkirnach

Petition hat zum Erfolg beigetragen

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Erfolg

Die Petition war erfolgreich!

07.06.2020, 09:17

[Fortsetzung des unmittelbar vorangehenden Blogeintrags]

Von Landschaftsästhetik zu visueller Umweltverschmutzung

Für viele Bewohner Unterkirnachs, aber auch für ehemalige Bewohner und wiederkehrende Gäste, hat die besondere Landschaftsästhetik in der Gegend um das Ackerloch einen besonderen Wert.

Das kann und darf nicht als Trivialität und Randerscheinung abgetan werden. Zur Vertiefung sei das wunderbare Buch des Freiburger Künstlers Richard Schindler „Landschaft verstehen“ empfohlen – das erste und einzige Gutachten eines bildenden Künstlers, das in Deutschland vor Gericht (im Fall der Ästhetik bzw. visuellen Umweltverschmutzung von Windkraftanlagen im Schwarzwald) hinzugezogen wurde. Ein Standardwerk, an dem es kein Vorbei gibt. Denn Ignoranz gegenüber landschaftsästhetischen Fragen rächt sich langfristig bitter.

Erstens würde damit genau dem (alternativen, nachhaltigen, sanften etc.) Tourismus die Grundlage entzogen, den man vermeintlich fördern möchte. Zweitens aber erzeugt eine visuelle Umweltverschmutzung durch einen verbauten Blick zunehmend Spannungen und Konflikte zwischen Einwohnern und Gästen, die der touristischen Entwicklung dauerhaft im Weg stehen würden.

Die dritte Forderung an Bürgermeister und Gemeinderat lautet daher, dass sich kurzfristiges Gewinnstreben nicht gegenüber langfristigen Gesamtabwägungen durchsetzen darf. Die Kultur des Schwarzwaldes ist eigentlich durch eine Art von Bodenständigkeit geprägt. Schwarzwälder laufen nicht gleich jeder Mode hinter, sondern wägen unter Berücksichtigung aller Möglichkeiten ab. Es geht auch darum, diese Kultur des eigenständigen Denkens zu erhalten und nicht vor dem Altar kurzfristigen Profitdenkens zu opfern.

Vom Freizeitpark zum Umweltreservat

Jedem Bürger sollte es erlaubt sein, eigene Grundstücke zu verkaufen. Es kommt darauf an, was damit gemacht wird. Es gibt alternative Nutzungsformen, die besser in die Kultur und Landschaft dieses besonderen Fleckchens Erde passen. Wie wäre es (so eine Idee meiner Frau), das Grundstück im Rahmen einer Crowd-Funding-Aktion gemeinsam zu kaufen und als Naturschutzgebiet für Biodiversität (im Sinne der Erweiterung eines bestehenden Biotops) zu erhalten? (Vgl. hierzu den Bericht des Bundesumweltministeriums „Lage der Natur in Deutschland)

Dies würde dann vielleicht genau jene Touristen anlocken, die auch zur Kultur des Ortes passen, anstatt solche, für die der Schwarzwald lediglich als austauschbare Kulisse für den eigenen Hedonismus herhalten muss.

Diese Lösung müsste selbstverständlich in eine regionale Strategie jenseits partikularer Interessen eingebunden sein. Erst das würde nachhaltig Tourismus im Schwarzwald fördern.

Diese – und andere – Nutzungsformen gilt es in angemessener Art und Weise in einem ergebnisoffenen Bürgerdialog zu diskutieren, um wirklich zu einer zukunftsfesten Entscheidung jenseits von Willkür und Kumpanei zu gelangen. Noch gibt es dafür genug Zeit. Wir sollten sie nutzen, um gemeinsam und nicht gegeneinander zur bestmöglichen Lösung für alle in Unterkirnach zu kommen.


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