Region: Sachsen
Erfolg
Verkehr

Chemnitztalviadukt - Politik soll handeln

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Mandatsträger in der Chemnitzer Politik

2.585 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

2.585 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

  1. Gestartet 2014
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Erfolg

Die Petition war erfolgreich!

Neuigkeiten

24.06.2015, 03:34

Chemnitz ist wieder da

Vor zwei Jahren, als wir anfingen uns mit dem Thema Chemnitztalviadukt zu beschäftigen, war unsere Intention neben dem Erhalt des Baudenkmals, ein Schulterschluss der Chemnitzer Politik und der Bevölkerung beim Thema des Umgangs mit historischen Bauten in Chemnitz. Zu schlimm waren die Erfahrungen die Jahre zuvor mit dem Abriss historischer Gründerzeithäuser in Chemnitz und all dem, was das mit sich brachte. Das Chemnitztalviadukt bot die Möglichkeit.

Heute war es nun soweit. Revolution im Raum 118 im Neuen Rathaus Chemnitz. Noch einmal versuchte die Bahn wie zuvor zu den Bürgerforen, ihre Position einer zu teuren Sanierung des historischen Viadukts darzustellen. Fachlich und umfangreich vorgetragen, wurden die Mitglieder des Chemnitzer Bau-, Plan- und Umweltausschusses auf einer Sondersitzung über die Ergebnisse der beiden Fachforen informiert. Die seit letztem Jahr durchgeführten beiden Fachforen, initiiert zu den Bürgerforen in der Annenschule die nach der Online-Petition zum Erhalt des Viadukts von Bahn und Stadt veranstaltet wurden, hatten mit Fachkompetenz von der Bahn, des Landesdenkmalamtes und diverser Spezialisten des Brückenbaus versucht, herauszufinden ob das alte Bauwerk technisch erhalten werden kann und was das im Vergleich zum Bau eines neuen Viadukts kostet.
Heraus kamen ganze fünf Möglichkeiten für den Erhalt des Bauwerks von denen eine als dem Ansinnen des möglichst authentischen Erhalts des alten Viadukts am gerechtesten wurde und die gemeinsame Zustimmung unter den Fachleuten fand.
Doch die Bahn kippte Salz in die Suppe. 8 Millionen Euro würde die Sanierung des alten Viadukts mehr als ein Neubau kosten, die Risiken der Sanierung wären erst während der Sanierung zu sehen, es würde länger dauern, der Unterhalt des alten Viadukts wäre teurer und ohnehin die notwendige Lärmschutzwand auf dem Viadukt müsse man ja auch beachten.
Doch es kam hochkarätiges Kontra. Prof. Werner Lorenz von der TU Cottbus, überregional anerkannter Spezialist in Sachen Brückenbau, erfahren in der Praxis und Verfechter für einen Erhalt des Viadukts, durfte an den Fachforen der Bahn teilnehmen. Sein Vortrag vor dem Gremium wiederlegte nachvollziehbar, die Einschätzung der Bahn zu den Kosten der Sanierung des alten Viadukts und der des Neubaus. Da herrschte über die grundsätzliche Frage des Erhalts des alten Bauwerks nach den zukünftigen Anforderungen schon Konsens. Ja, es ist machbar.

Doch wem würden die Ausschussmitglieder folgen? Zwei Jahre lang war es öffentlich ruhig zum Thema in der Chemnitzer Politik. Doch ein starkes Bürgervotum, Fachkompetenz und letztendlich auch das Herz können überzeugen. Alle im Ausschuss vertretenen Parteien sprachen sich nachhaltig gegenüber der Bahn für den Erhalt des Chemnitztalviadukts aus und machten der Verwaltung klar, dass sie das respektieren soll.

Heute war ein wichtiger Tag für Chemnitz.

Viel mehr Chemnitzer, als in den Raum 118 passten, hätten gerne an der Veranstaltung teilgenommen. Es war eine öffentliche Ausschusssitzung zur Information des Bau-, Plan- und Umweltausschusses der Stadt Chemnitz. Die Möglichkeiten der Teilnahme für Zuschauer ist hier begrenzt. Die Bahn hat versprochen, bei großem Interesse, zeitnah, noch im Juli ein drittes Bürgerforum durchzuführen. Auch wenn sie heute vielleicht verärgert sind, weil sie nicht in den Saal kamen, nehmen sie dann bitte an dieser Veranstaltung teil.

Eine starke Bürgerschaft ist wichtig für Chemnitz. Anführer mit Dr. - Titel und e.V. brauchen wir da nicht. Am Thema Chemnitztalviadukt ist das in den vergangenen beiden Jahren deutlich geworden auch, das die Vertreter der Chemnitzer Politik und die Verwaltung Partner der Bürger sind. Da gibt es auf allen Seiten noch viel zu lernen aber wir haben nun auch gesehen, was man zusammen erreichen kann.
Es ist unsere Stadt, wir leben hier und ein zweites Leben bekommt keiner geschenkt. Der Ort wo wir gemeinsam leben muss der schönste der Welt sein. Auch und gerade wenn er Chemnitz heißt.

stadtbild chemnitz
Sandro Schmalfuß


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