14.11.2023, 18:24
Die Lage um das Milestones spitzt sich zu. Nun gibt es sogar eine Sonder-Ausschuss-Sitzung Ende November 2023 in der Stadt Bielefeld. Das kann man der aktuellen Lokalpresse entnehmen. Während sich alle Parteien einig zu sein scheinen (selten genug in Bielefeld), dass eine Verlängerung des Mietverhältnisses mit dem Miles wichtig ist für eine geordnete Klärung einschließlich einer etwaigen Übergabe an einen Mitarbeiter, stellen sich die Grünen auf die Seite der Künstler und bleiben stur. Die Stadt habe sich rauszuhalten und das Miles soll verschwinden.
Dabei leben in der städtischen Liegenschaft etwa 30 Künstler und zahlen dafür nur eine sehr, sehr geringe Miete (ca. 2,50 Euro pro Quadratmeter), und das in Zeiten der Wohnungsnot! Wer die Immobilie und ihre Bewohner kennt, der weiß, dass dort nicht nur Künstler wohnen, sondern auch ganz normale Menschen. Die Artists geben hierzu bislang keine Stellungnahme ab, so dass die soziale Ungerechtigkeit nicht genau beurteilt werden kann. Bekannt ist immerhin, dass die Artists seit 1985 dieselbe Kaltmiete an die Stadt zahlen, nämlich 5.100,00 Euro
pro Monat. Zieht man die Miete ab, die das Filmhaus und das Miles als Untermieter an die Artists zahlen, so bekommt man heraus, was die 30 Leute das Wohnen kostet. Es kann nur sehr wenig sein. Und die ganze Liegenschaft hat ungefähr 1.900 m/2 Nutzfläche.
Ansonsten sind die Artists der Ansicht, das Miles sei ihr Schaufenster (der Künstler) und dass sie dauerhaft über die Nutzung der Miles-Räumlichkeiten bestimmen können. Allerdings stimmt das nicht. Denn der Mietvertrag zwischen den Künstlern und der Stadt Bielefeld sieht vor, dass den Künstlern zum Ende eines jeden Quartals mit einer Frist von sechs Monaten gekündigt werden könnte. Damit könnte also alles jederzeit zusammenbrechen und alle müssten ausziehen, die Künstler bzw. Bewohner sowie das Filmhaus und das Miles. Hinzu kommt, dass das Miles noch nie das Schaufenster der Artists war.
Die Stadt, genauer der Immobilienservicebetrieb (ISB), hält sich offiziell bislang zurück.
Es stellt die die Frage wie es weitergeht. Bis auf die Grünen will die Politik eine Verlängerung mit dem Miles. Die Grünen wollen das Ende des Miles bzw. die Künstler unterstützen. Gleichzeitig könnte die Stadt den Künstlern kündigen und mit den Artists, dem Miles und dem Filmhaus jeweils parallele Verträge abschließen. Dabei können auch die Mieten für die Künstler auf ein sozial gerechtes Niveau angehoben werden. Was genau geschehen wird, ist unklar. Die Zeit drängt und wir wissen nicht, was im Sonderausschuss Ende November entschieden wird. Möglich ist, dass die Stadt angewiesen wird. direkte Verträge mit allen Nutzern der Liegenschaft parallel abzuschließen. Dann wäre Ruhe und alles könnten/müssten koexistieren. Möglich ist aber auch, dass sich der Ausschuss ebenfalls raushält.
Auffällig ist aktuell, dass sich Artists-Sympathisanten sowohl bei der Neuen Westfälischen, als auch bei dem Westfalenblatt melden und Leserbriefe schreiben. Insoweit sind die Milestones-Gegner gut organisiert. Zilo Demirovic hingegen wünscht sich zuerst eine Kompromisslösung: Eine nochmalige Verlängerung, um das Miles zu erhalten und vielleicht an einen Mitarbeiter zu übergeben. Das macht aber nur dann Sinn, wenn ein längerfristigen Mietvertrag übergeben werden kann, ganz gleich an wen. Sollte ein Moratorium mit den Artists aber nicht möglich sein. (und bislang sieht es so aus, die Artists sind stur), dann wünscht sich Zilo Demirovic eine direkten Vertrag mit der Stadt, was eigentlich auch das beste wäre, auch für das Filmhaus.
Leserbriefe sind wichtig, weil sie die Stimmung/Meinung der Bürger Bielefelds direkt wiedergeben. Da sich die Anti-Milestones-Fraktion bereits Gehör bei der Lokalpresse verschafft hat, könnte es sinnvoll sein, ebenfalls Leserbriefe nach dort zu senden, um das Bild abzurunden. Die Zeitungen haben Interesse.
Habt Ihr Zeit dafür? Die Milestones-Petition ist eine der stärksten Petitionen in Bielefeld. Unsere Meinung sollte nicht untergehen. Das Miles sollte erhalten bleiben, dafür haben wir gestimmt. Wer mag, kann seine Meinung an folgende E-Mail-Adressen senden:
bielefeld@nw.de
bielefeld@westfalen-blatt.de
Und da auch das Radio Bielefeld jeweils kurz berichtet: info@radiobielefeld.de
Bitte gebt in der Betreffzeile an: Leserbrief zum Café Milestones
Vielen lieben Dank für Eure Unterstützung!
Herzliche Grüße
Sebastian Winkler